Untitled
hier auftauchten.
Kennon drang in die Schleusenkammer ein. Es fiel ihm nicht schwer, sich Platz zu verschaffen. Etwa zwanzig Akonen stritten sich um die beiden letzten Schutzanzüge. Jeder glaubte, ein größeres Recht als die anderen darauf zu haben. Zwei Anzüge waren besser als nichts, dachte Kennon. Er mischte sich unter die Streitenden. Bevor die Akonen richtig begriffen hatten, über welche Kräfte der Terraner verfügte, sanken sechs von ihnen bewußtlos in den Antigravschacht zurück. Kennon klemmte einen Anzug unter den Arm, den anderen zog er am Ärmel hinter sich nach. Erst jetzt erholten sich die Akonen von ihrer Überraschung. "Ihm nach!" schrie jemand. "Nehmt ihm den Anzug wieder ab."
Kennon ließ sich in den Schacht zurücksinken und preßte sich in eine Nische. Er hängte beide Anzüge an eine Steigleiste und wartete gelassen auf den Angriff seiner Gegner. Drei junge Antis näherten sich der Nische. Kennon beobachtete sie bewegungslos. Sie hielten seine Passivität für Unsicherheit und stürzten sich gleichzeitig auf ihn. Kennons rechter Arm zuckte nach vorn und traf einen der Männer mit der Wucht eines Schmiedehammers. Die beiden anderen klammerten sich an Kennon fest. Der Major schüttelte sich, und die Angreifer fielen von ihm ab. "Erschießt ihn!" forderte jemand energisch. "Wir lassen uns nicht von einem Terraner besiegen."
Kennon stieß sich ab und flog in den Gang hinein. Er prallte gegen eine Gruppe von fünfzehn Männern und wirbelte sie durcheinander. Im Bemühen, den Terraner zu treffen, brachten sich die Akonen selbst Verletzungen bei. Kennon drehte sich um die eigene Achse und sah, wie die Nische, in der die beiden Anzüge hingen, von einigen Männern belagert wurde.
Da sah er Urbta-Noce durch den Schacht heraufschweben. Der Anti hielt Josepe Arltino am Arm fest und
zog ihn hinter sich nach. Ein paar Meter weiter unten näherte sich Shur-Ka. Noce erkannte Kennon und winkte ihm zu.
"Schnell!" rief der Major. "Ich habe zwei Schutzanzüge sichergestellt, aber ich kann sie gegen die Übermacht nicht verteidigen."
*
Die äußere Schleusenwand öffnete sich, und die vier Männer traten ins Freie hinaus. Die Scheinwerfer tauchten die zerrissene Oberfläche des Planetoiden in geisterhaftes Licht. Kennon ließ seine Blicke über die Umgebung schweifen. Die SPACELADY explodierte im gleichen Augenblick, als Kennon zu dem Schiff hinüberblickte. Die Explosion war stark genug, um den Planetoiden zu erschüttern. Shur-Ka und Noce warfen sich zu Boden. Kennon bückte, sich. Nur Arltino blieb stehen. Er schien die Vorgänge um sich herum nicht zu begreifen. "Mein Schiff", sagte Kennon tonlos. "Sie haben mein Schiff angegriffen." Er richtete sich auf und packte Shur-Ka an den Schultern. "Sie und Ihre lächerliche Organisation waren nicht in der Lage, die SPACELADY zu retten. Ich war ein Narr, daß ich Ihnen vertraute."
"Verlieren Sie nicht die Nerven", sagte Shur-Ka. "Es läßt sich nicht mehr ändern."
Im stillen beglückwünschte Sinclair M. Kennon die Kommandanten der USO-Schiffe zu ihrem pünktlichen Eingreifen. Die SPACELADY war genau im richtigen Augenblick zerstört worden. Kennon war sicher, daß Shur-Ka nur einen Blick zum glühenden Wrack hinüberzuwerfen mußte, um jeden Verdacht gegen den "Bruder" Polos Tradinos zu vergessen.
"Die SPACELADY war nicht irgendein Schiff", sagte Kennon düster. "Sie hat mich
ein paar Millionen Solar gekostet."
"Wenn Sie Pech haben, verlieren Sie außer dem Schiff noch Ihr Leben", meinte Noce ironisch.
"Vielleicht ist es der Besatzung gelungen, eine Space-Jet auszuschleusen", sagte Kennon. "Wir sollten uns ein bißchen in der Umgebung umsehen." Noce und Shur-Ka waren mit dem Vorschlag einverstanden. Kennon. wußte, daß sie das Beiboot bald finden würden. Wenn Tekener bis dahin nicht aufgetaucht war, würden Noce und Shur-Ka darauf bestehen, ohne den Oberstleutnant aufzubrechen. Kennon entschloß sich, die Suche zu verzögern. Er wußte, daß dadurch ihr Plan in Gefahr geraten konnte. Atlan konnte die Landemanöver der USO-Truppen nicht so lange hinauszögern, bis sich die Akonen fragten, warum die Angreifer noch warteten. Sobald die ersten Besatzungsmitglieder der USO-Schiffe auf dem Planetoiden landeten, mußten sie Tekener und Kennon ebenso verhaften wie Noce und Shur-Ka. Urbta-Noce und der Leiter des Stützpunkts bedeuteten jedoch die Verbindung zur CONDOS VASAC. Diese Verbindung durfte auf keinen Fall abreißen. Deshalb war es wichtig, daß
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