Untitled
der USO-Schiffe hätte man vergessen, daß die Flucht der Space-Jet gelingen mußte. Er verzichtete auf jedes weitere
Ausweichmanöver, da das kleine Schiff jeden Augenblick die nötige Geschwindigkeit erreichen würde, um in den Linearraum eindringen zu können. Wieder wurde das Diskusschiff durchgeschüttelt. Tekener hörte das Knirschen der überbeanspruchten Verstrebungen. Im kleinen Laderaum des Schiffes brach ein Fesselfeld zusammen, und die Last, die es gehalten hatte, landete mit einem Krachen am Boden.
Tekener klammerte sich an der Steuerung fest und versuchte die Geräusche zu deuten, die sein Gehör erreichten. Ein Ruck ging durch das Schiff. Der Kalupsche Konverter sprang an. Die Space-Jet wurde von einer Sekunde zur anderen aus dem Normaluniversum gerissen und raste mit zigfacher Lichtgeschwindigkeit durch die Librationszone.
Tekener schaltete auf automatische Steuerung und lehnte sich im Pilotensitz zurück.
"Programmieren Sie den Autopiloten mit den Koordinaten für einen Flug in den Firing-Sektor", sagte er zu Kennon. "Wir kehren nach Lepso zurück." "So nahe habe ich mich dem Tod noch nie gefühlt", sagte Shur-Ka benommen. "Das war eine ausgezeichnete Leistung, Tekener."
Der USO-Spezialist lächelte. Auf seinem narbigen Gesicht standen Schweißperlen. "Es ging schließlich auch um mein Leben", antwortete er. "Ich muß jedoch gestehen, daß ich zuletzt nicht mehr an einen Erfolg glaubte." "Ein zweites Mal würde ich nicht an einem solchen Flug teilnehmen", meldete sich Urbta-Noce. Er erhob sich und streckte sich. "Es kam mir vor, als hätte unsere Flucht ein paar Stunden gedauert."
Tekener blickte auf seine Uhr. "Wir sind vor zwölf Minuten gestartet", sagte er. Kennon trat an die Kontrollen und schob den Programmierungsstreifen mit den Kursangaben in die Steuerautomatik.
"Diesmal brauchen wir nicht vorsichtig zu sein", sagte Noce. "Der Stützpunkt ist verloren. Die CONDOS VASAC wird innerhalb des Planetoidengürtels keine Station mehr errichten."
Tekener wußte, daß er und Kennon nach dieser halsbrecherischen Flucht über jeden Verdacht erhaben waren. Shur-Ka und Urbta-Noce waren beeindruckt. Sie würden jederzeit bestätigen, daß Rabal Tradino und Ronald Tekener sich loyal verhalten hätten.
Tekeners einzige Sorge war im Augenblick Dr. Josepe Arltino. Der Wissenschaftler durfte sie auf keinen Fall nach Lepso begleiten. Dort würde ihn die CONDOS VASAC sofort in ein sicheres Versteck bringen. Die beiden USO-Spezialisten mußten eine Möglichkeit finden, Arltino zu befreien, ohne daß Noce oder Shur-Ka Verdacht schöpften.
Atlan wußte, daß die Space-Jet Kurs auf die Sonne Firing nahm. Er würde eines der zehn USO-Schiffe damit beauftragen, dem Beiboot der SPACELADY zu folgen. Tekener grübelte darüber nach, wie er Arltino durch einen geschickten Schachzug retten konnte. Seine Blicke trafen sich mit denen Kennons. Der Major zwinkerte kaum wahrnehmbar mit den Augen. Er schien irgendeinen Plan zu haben. Kennon fand vielleicht eine Möglichkeit, um sich mit Arltino ungestört zu unterhalten. Noch hielt der Hyperphysiker die beiden USO-Offiziere für seine Feinde. Sie mußten ihn mit den Tatsachen vertraut machen, bevor sie mit seiner Hilfe rechnen konnten.
"Worüber denken Sie nach?" fragte Urbta-Noce. "Man nennt Sie den Lächelnden. Im Augenblick werden Sie diesem Namen aber nicht gerecht." "Ich bin müde", sagte Tekener ruhig. "Das ist alles."
6.
Das kleine Beiboot landete unmittelbar neben einer Bodenschleuse des Planetoiden. Atlan warf einen letzten Blick auf den Bildschirm der Außenbeobachtung. Er konnte das ausgeglühte Wrack der SPACELADY sehen. Er hoffte, daß sich der Einsatz an Menschen und Material gelohnt hatte. Inzwischen waren alle Gefangenen an Bord der USO-Schiffe gebracht worden. Fünftausend Männer und Frauen, fast ausschließlich Wissenschaftler, Techniker und ehemalige akonische Offiziere, waren in Gefangenschaft geraten. Es war die erste große Niederlage, die die CONDOS VASAC erlitten hatte, aber Atlan wußte, daß die Geheimorganisation damit nicht entscheidend geschlagen war. "Ich werde aussteigen", sagte Atlan zu seinem Begleiter, einem jungen USOOffizier. "Jarl Sontrack wartet auf mich." Er befestigte seinen Helm und betrat die kleine Schleuse. Wenige Augenblicke später sprang er ins Freie hinaus. Jarl Sontrack, der epsalische Kommandant der SPACELADY, löste sich aus dem Schatten der Bodenschleuse und begrüßte Atlan mit einem Nicken. "Es verlief alles
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