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Stunde erreichen.
Wie diesem Kommando bekannt ist, gibt es nur drei Gefährte dieser Art in ganz Italien.
Nicht genug damit, hat sich der Genuardi ebenfalls aus Frankreich eine sprechende und singende Maschine kommen lassen, die, auf französisch, »Phonograph Edison« heißt.
Der Genuardi braucht mithin für seinen Lebensstil sehr viel Geld, das der Handel mit Holz ganz sicher nicht abwirft. Dieses verschafft er sich, allerdings nur zum Theil, indem er sich des öfteren an die Großherzigkeit seines Schwiegervaters, Emanuele Schilirò, wendet, eines reichen und angesehenen Geschäftsmannes.
Abgesehen von den o.g. Gründen hat dieses Kommando wesentlich gewichtigeren Anlaß, die Beobachtung der im Betreff genannten Person fortzusetzen.
Es gilt nämlich als unbestreitbar, daß er in seiner Wohnung in der Via Cavour 20 schon zweimal (und zwar am 20. Januar und
14. März des laufenden Jahres) Zusammenkünfte mit den bekannten politischen Agitatoren und Aufwieglern Rosario Garibaldi Bosco, Sizilianer, von Beruf Buchhalter, Carlo Dell'Avalle und Alfredo Casati, die beiden letzteren aus Mailand, von Beruf Arbeiter, gehabt hat.
Dieses Kommando hielt es seinerzeit nicht für angebracht, die Verhaftung durchzuführen, da es an genauen diesbezüglichen Vorschriften fehlte.
Hochachtungsvoll
ergebenst
Der Kommandant des Kommandos der Kgl. Carabinieri (Tenente Gesualdo Lanza‐Turò)
MINISTERIUM FÜR
DAS POST‐ UND TELEGRAPHENWESEN Regionalverwaltung Via Ruggero Settimo 32 – Palermo
An den
Geehrten Herrn
Filippo Genuardi
Via Cavour Nr. 20
Vigàta
Palermo, am 2. November 1891
Geehrter Herr Genuardi,
Ihr Name ist mir von dem theueren Freunde Advokat Orazio Rusotto genannt worden, der seinerseits Beziehungen zu Commendatore Calogero Longhitano in Vigàta unterhält, Beziehungen, die man, würde man sie brüderlich nennen, nur unzureichend beschriebe.
Indessen beeile ich mich, Ihnen das Nachfolgende mitzutheilen.
Das Verfahren für die regierungsseitliche Genehmigung eines Telephonanschlusses zum privaten Gebrauche, das heißt: zu nicht kommerziellem Gebrauche, ist im allgemeinen langwierig und aufwendig, da eine ganze Reihe von Vorabinformationen und Erhebungen notwendig sind.
Nachdem diese unerläßlichen Ergebnisse zusammengetragen worden sind, kann man den weiteren Gang der Dinge in die Wege leiten, dies jedoch nur, sofern kein abschlägiger Bescheid vorliegt. Im Rahmen der mir in meiner Eigenschaft als Direktor dieser Behörde übertragenen Ermessensmöglichkeiten werde ich versuchen, das Verfahren abzukürzen.
Einstweilen müssen Sie – auf Papier mit Steuermarke – die folgenden Bescheinigungen einholen (ich weise Sie darauf hin, daß das Fehlen einer einzigen derselben jedes in Gang gesetzte Verfahren aufhebt):
1. Geburtsurkunde
2. Familienstandsbescheinigung
3. Auszug aus dem Strafregister
4. Erklärung der Steuereinnahmestelle Ihrer Gemeinde (oder des Finanzamtes von Montelusa), aus welcher hervorgeht, daß Sie regelmäßig Ihre Steuern bezahlt haben
5. Leumundszeugnis durch die örtliche Polizeidienststelle
6. Italienischer Staatsangehörigkeits‐Nachweis
7. Vom Kommandanten des Militärdistriktes beglaubigte Abschrift des Matrikelblattes, aus welchem Ihre Stellung hinsichtlich Ihrer Militärpflicht hervorgeht
8. Schriftliche Bescheinigung des Katasteramtes, welche bestätigt, daß die Wohnung (oder das Bureau), in welcher (oder welchem) Sie das Telephon anzuschließen beabsichtigen, Ihr persönliches Eigentum ist
oder, sofern ein Mietverhältnis besteht:
Beglaubigte Erklärung des Vermieters, aus welcher hervorgeht, daß die Wohnung (oder das Geschäft oder das Bureau) für eine Laufzeit von nicht unter fünf (5) Jahren an Sie vermietet wurde
9. Annahmeerklärung (mit notariell beglaubigter Unterschrift) seitens dessen (oder deren), in dessen (oder deren) Wohnung (oder Geschäft oder Bureau) der Empfangsapparat installiert werden soll.
Diese Behörde liefert Telephonapparate der Firma Ader‐Bell; die Apparate für den privaten Gebrauch verfügen über keine Umschaltvorrichtung, will sagen, daß der Empfänger‐ (und seinerseits Sender‐)apparat nur mittels eines Anrufs des Sender‐ (und seinerseits Empfänger‐)apparates aktiviert werden kann. Mithin sind Anrufe auf anderen Telephonleitungen nicht möglich.
Die Geräteanlage erfordert einen freien Wandraum von mindestens 1,50 Meter Breite und 2,30 Metern Höhe und
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