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gerne kennenlernen möchte?
Wie dem auch sei, hier antworte ich auf Ihren Brief.
Die Quantifizierung und Monetisierung für die Grube eines jeden einzelnen Masten stellt keine schwierige Berechnung dar, wir müssen nur bereits durchgeführte derartige Arbeiten als Grundlage nehmen. Also: Jeder Aushub muß zwei Meter tief sein und vierzig Zentimeter Durchmesser haben. Wenn der Aushub innerhalb der Gemeindemautgrenze vorgenommen wird, beträgt die dem Eigenthümer zustehende Gebühr im allgemeinen fünfzehn (15) Lire, einschließlich jeden anderen Rechtes; wird der Aushub dagegen auf Ackerland vorgenommen, beläuft sich der Betrag auf fünf (5) oder sieben
(7) Lire, sofern nichts Unerwartetes hinzukommt.
Ich sehe keine Einwände gegen eine Pacht an Stelle eines Ankaufes der jeweiligen Bodenstelle: will sagen, auch eine zeitweilige Abtretung ist möglich, wofern diese zehn (10) Jahre nicht überschreitet. Denn die regierungsseitliche Genehmigung hat eine Laufzeit von fünf (5) Jahren. Ist diese abgelaufen, kann sie erneuert oder auch widerrufen werden, doch im allgemeinen wird sie um weitere fünf Jahre verlängert.
Nun komme ich zum schmerzlichen Punkt.
Sie theilen mir mit, daß Sie großen Schwierigkeiten hinsichtlich der Zustimmung der
verschiedenen Grundstückseigenthümer begegnen, und unterbreiten mir einen alternativen Vorschlag für die Leitungsführung.
Wenn ich von diesem ausgehe, würde sich folgendes ergeben: Der Mastenverlauf wäre auf den ersten zweihundert (200) Metern geradlinig, danach würde er einer Zickzacklinie mit vielen spitzen Winkeln folgen, sich dann großkurvig winden, um auf den letzten dreihundert (300) Metern wieder geradlinig zu verlaufen.
Ich will Ihnen gleich sagen, daß eine dergestaltige Linienführung eine Gesprächsverbindung nicht ermöglicht, weil diese von Entladungen, Gesumme, Geräusche und so weiter ständig gestört würde.
Und dann ist da noch etwas Entscheidendes: Ihre vorgeschlagene Linienführung verliefe zumindest an zwei Stellen parallel zur einzigen vorhandenen Telegraphenleitung in diesem Gebiete. Der Apparat Ader‐Beil, den wir Ihnen liefern, verwendet für die Verstärkung der Schwingungen der Folie, vor welcher man spricht, eine Induktionsspule. Diese Spule reagiert auf die sich in unmittelbarer Nähe befindlichen parasitären Stromflüsse der Telegraphenleitung außerordentlich empfindlich, und daher würde der Empfang der Worte erheblich gestört bis unverständlich werden.
Es liegt natürlich in Ihrem Ermessen, ob Sie eine Mastenführung von acht (8) Kilometern – so viele sind es nämlich – gegenüber den drei (3) von Ihnen beantragten bezahlen möchten. Doch abgesehen von der exorbitanten Summe, müßte der von Ihnen gestellte und in Arbeit befindliche Antrag eines Anschlusses zu privatem Gebrauche über drei (3) Kilometer annulliert und ein völlig neuer gestellt werden. Und am Ende dieser Via Crucis hätten Sie, glauben Sie mir, ein völlig unbrauchbares Telephon.
Theurer Freund, ich habe große Erfahrung in diesen Dingen: Noch immer habe ich erlebt, daß sich die Schwierigkeiten im Laufe der Zeit beilegen lassen, wenn man den Grundstückseigenthümern Futterstroh gibt und ein paar Lire mehr für sie herausrückt. Geben Sie mir Nachricht.
Viele herzliche Grüße
Der Leitende Landvermesser (Pulitanò Agostino)
(Vertraulich)
An den
Herrn Polizeipräsidenten
von
Montelusa
Vigàta, am 7. April 1892
Hochverehrter Herr Polizeipräsident,
ich danke Ihnen für die mir erwiesene Freundlichkeit, mit welcher Sie mir, auf privatem Wege, die Abschrift des Briefes (in diesem ist weder ein Bericht noch ein Informationsschreiben erkennbar) vom Tenente der Kgl. Carabinieri Ilario Lanza‐ Scocca an S. E. den Präfekten von Montelusa haben zukommen lassen, den Commendatore Parrinello, Stellvertretender Präfekt, zuständigkeitshalber an Sie weitergeleitet hat.
Was soll ich dazu sagen? Mir fallen die Arme herunter.
Das, was die Kgl. Carabinieri von Vigàta seit langem hinsichtlich des Genuardi Filippo machen, kann man, ohne Wenn und Aber, nur als blindwüthige Verfolgungsjagd bezeichnen. Ich hatte die Zuversicht, daß mit der Versetzung des Tenente Lanza‐Turò und seiner Ersetzung durch einen anderen Kommandanten sich die Dinge einigermaßen bessern würden. Doch statt der Rettung ist jetzt die Sintfluth
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