Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
Vom Netzwerk:
Stones. Ich bin Gary Soneji/Murphy. Entschuldigen Sie die geschmacklose Lieferantenuniform, die etwas einfallslose Verkleidung. Aber wissen Sie, ich bin etwas in Eile. Es ist ein Jammer, weil ich Sie schon seit Monaten kennenlernen wollte. Sie Schurke, Sie.«
    »Was, zum Teufel, wollen Sie?« Devine versuchte, etwas von seiner Autorität heraufzubeschwören, trotz der riskanten Umstände.
    »Bis auf den Knochen aufgeschnitten, hmm. Okay, gut. Denn ich habe es wirklich eilig. So. Sie haben zwei ganz einfache Möglichkeiten. ERSTENS – ich muß Ihnen den Penis abschneiden, ihn als praktischen Knebel in Ihren Mund stecken und Sie dann mit ein paar kleinen Schnitten foltern, mit Hunderten von Schnitten, angefangen im Gesicht und am Hals, bis Sie mir sagen, was ich wissen muß. Haben Sie mich bis jetzt verstanden? Drücke ich mich deutlich aus? Ich wiederhole – Möglichkeit Nummer eins: qualvolle Folter, die unausweichlich zum Verbluten führt.«
    Devine wich unfreiwillig vor dem über ihn gebeugten Wahnsinnigen zurück. Unglücklicherweise sah er jetzt klarer. Genau gesagt, seine Augen standen weit offen. Gary Soneji/ Murphy? In seiner Wohnung? Mit einem Jagdmesser? »ZWEITE MÖGLICHKEIT«, schrie ihm der Wahnsinnige weiter ins Gesicht. »Ich erfahre die Wahrheit sofort von Ihnen. Dann kriege ich mein Geld, ganz egal, wo Sie es versteckt haben. Dann komme ich zurück und bringe Sie um, aber auf nette Weise – keine Mätzchen. Wer weiß, vielleicht können Sie sogar fliehen, solange ich weg bin. Das ist zweifelhaft, aber die Hoffnung währt ewig. Ich muß Ihnen schon sagen, Michael, das ist die Möglichkeit, für die ich mich entscheiden würde.«
    Michael Devine hatte einen so klaren Kopf, daß er sich ebenfalls für die bessere Möglichkeit entschied. Er sagte Soneji/Murphy, wo sein Lösegeldanteil war. Er war hier in Washington.
    Gary Soneji/Murphy glaubte ihm, aber wer konnte in solchen Dingen schon sicher sein. Schließlich hatte er es mit einem Polizisten zu tun.
    Auf dem Weg hinaus blieb Gary an der Wohnungstür stehen. Mit seiner besten Arnold-Schwarzenegger-Terminator-Stimme sagte er: »Ich komme wieder!«
    Heute fühlte er sich tatsächlich außergewöhnlich gut. Er klärte den gottverfluchten Kidnappingfall selbst auf. Er spielte Polizist, und das machte auch Spaß. Der Plan würde funktionieren. Genau wie er das immer gewußt hatte.
    Einfach toll.

    84. Kapitel
     
    Ich schlief unruhig, wachte fast jede Stunde auf. Kein Klavier auf der Veranda, auf dem ich herumhämmern konnte. Keine Jannie, kein Damon, die ich wecken mußte. Nur die Mörderin, die friedlich neben mir schlief.
    Nur der Plan, den ich hier durchführen wollte. Als die Sonne schließlich aufging, machte uns die Hotelküche ein Mittagessen zum Mitnehmen zurecht. Sie packten einen Korb mit edlen Weinen, französischem Mineralwasser, teuren Feinschmeckerleckereien. Außerdem Schnorchelausrüstung, flauschige Handtücher und ein gelb und weiß gestreifter Sonnenschirm.
    Alles war schon in ein Schnellboot verladen, als wir kurz nach acht an die Anlegestelle kamen. Das Boot brauchte etwa eine halbe Stunde zu unserer Insel – ein schöner, abgelegener Ort. Das wiedergefundene Paradies.
    Wir würden den ganzen Tag lang allein dort draußen sein. Andere Paare aus dem Hotel besuchten andere Privatinseln. Ein Korallenriff umringte unseren Strand, erstreckte sich vom Ufer aus etwa siebzig bis hundert Meter.
    Das Wasser war ganz klar und flaschengrün. Wenn ich nach unten schaute, sah ich die Rippelmarken des Sandes auf dem Grund. Ich hätte die Sandkörner zählen können. Engelhaie flitzten in kleinen, lebhaften Schwärmen um meine Beine. Ein lächelndes, einen halben Meter langes Barracudapaar war dem Boot fast bis zum Ufer gefolgt und hatte dann das Interesse verloren.
    »Wann soll ich wiederkommen?« fragte der Bootfahrer. »Sie haben die Wahl.«
    Er war ein muskulöser Fischer – ein Seemann in den Vierzigern. Als fröhlicher Typ hatte er uns auf der Überfahrt von Riesenfischen erzählt und anderes Insellatein. Er schien sich nichts dabei zu denken, daß Jezzie und ich zusammen waren.
    »Oh, ich glaube, um zwei oder drei?« Ich schaute Jezzie an. »Wann soll Mr. Richards uns abholen?«
    Sie war damit beschäftigt, Strandbadetücher auszulegen und unsere exotische Ausrüstung aufzubauen. »Ich glaube, drei ist gut. Klingt großartig, Mr. Richards.«
    »In Ordnung. Ich wünsche Ihnen viel Spaß.« Er lächelte. »Sie sind ganz allein. Ich sehe,

Weitere Kostenlose Bücher