Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
Vom Netzwerk:
Material aus Princeton an das FBI weiter. Ich schrieb einen zwölfseitigen Bericht über Simon Conklin. Das FBI ging der Sache nicht nach. Ich schrieb einen zweiten Bericht und schickte Kopien an alle Mitglieder des ursprünglichen Fahndungsteams. In meinem Bericht stand etwas, was Simon Conklin über seinen Jugendfreund Gary Murphy gesagt hatte: »Gary hat immer gesagt, er wird Bedeutendes tun.«
    Überhaupt nichts geschah. Simon Conklin wurde kein zweites Mal vom FBI befragt. Sie wollten keine neuen Spuren. Sie wollten den Kidnappingfall Maggie Rose Dunne abschließen.
    53. Kapitel
     
    Ende September fuhren Jezzie Flanagan und ich auf die Virgin Islands. Wir nahmen uns ein langes Wochenende frei. Nur wir zwei. Es war Jezzies Idee gewesen. Ich hielt sie für gut. Wir waren neugierig. Ängstlich. Aufgeregt, weil wir vier Tage ununterbrochen zusammen verbringen würden. Vielleicht hielten wir es nicht so lange miteinander aus. Das mußten wir herausfinden.
    Auf der Front Street auf Virgin Gorda drehte sich kaum ein Kopf nach uns um. Das war eine angenehme Abwechslung, ganz anders als in D.C. wo uns die Leute im allgemeinen anstarrten.
    Wir nahmen bei einer siebzehnjährigen Schwarzen Tauch- und Schnorchelunterricht. Wir ritten einen Strand entlang, der fünf Kilometer lang war. Wir fuhren mit einem Range Rover in den Dschungel und verirrten uns einen halben Tag lang. Das unvergeßlichste Erlebnis war der Besuch an einem unglaublichen Ort, den wir Jezzies und Alex' Inselparadies nannten. Das Hotel hatte uns darauf aufmerksam gemacht. Sie setzten uns in einem Boot über und ließen uns allein.
    »Das ist der traumhafteste Ort, an dem ich in meinem ganzen Leben gewesen bin«, sagte Jezzie. »Schau dir nur all das Wasser und den Sand an. Überhängende Klippen, das Riff dort drüben.«
    »Es ist nicht die Fifth Street. Aber es ist okay.« Ich lächelte und sah mich um. Ich machte am Rand des Wassers ein paar Liegestützen.
    Unsere Privatinsel war eine lange weiße Sandbank, die sich unter unseren Füßen wie Zucker anfühlte. Hinter dem Strand erstreckte sich der üppigste grüne Dschungel, den wir je gesehen hatten. Weiße Rosen und Bougainvillea sprenkelten ihn. Das blaugrüne Meer war so sauber wie Quellwasser.
    Die Hotelküche hatte uns das Mittagessen eingepackt – gute Weine, erlesene Käse, Hummer, Crabmeat und verschiedene Salate. Nirgends war jemand außer uns zu sehen. Wir taten das Natürliche. Wir zogen uns aus. Keine Scham. Keine Tabus. Wir waren allein im Paradies, nicht wahr?
    Ich lachte laut auf, als ich neben Jezzie am Strand lag. Das war noch etwas, was ich seit langem nicht mehr getan hatte – lächeln, mich im Einklang mit der Umgebung fühlen. Fühlen , Punkt. Ich war unglaublich dankbar für das Gefühl. Dreieinhalbjahre waren eine zu lange Trauerzeit.
    »Weißt du denn überhaupt, wie schön du bist?« sagte ich zu ihr, als wir nebeneinander lagen.
    »Ich weiß nicht, ob dir das aufgefallen ist, aber ich habe eine Puderdose in der Handtasche. Mit einem kleinen Spiegel.« Sie schaute mir in die Augen. Sie musterte etwas darin, was ich nicht zu sehen bekommen würde. »Weißt du, seit ich zum Service gegangen bin, habe ich immer versucht, dem Thema auszuweichen, daß ich attraktiv bin. So bescheuert geht es unter den Machos von Washington zu.«
    Jezzie zwinkerte mir zu. »Du kannst so ernst sein, Alex. Aber außerdem bist du auch lustig. Wetten, daß nur deine Kinder diese Seite von dir zu sehen bekommen? Damon und Jannie kennen dich. Kille, kille.« Sie kitzelte mich.
    »Wechsle nicht das Thema. Wir haben über dich gesprochen.«
    »Du hast über mich gesprochen. Gelegentlich möchte ich hübsch sein, aber meistens bin ich lieber unansehnlich. Gehe mit rosa Lockenwicklern ins Bett und schaue mir alte Filme an.«
    »Du warst das ganze Wochenende über schön. Keine rosa Lockenwickler. Bänder und frische Blumen in deinem Haar. Schulterfreie Badeanzüge. Manchmal überhaupt kein Badeanzug.«
    »Jetzt möchte ich hübsch sein. In Washington ist das anders. Ein Problem mehr. Stell dir mal vor, du gehst zu deinem Chef. Wichtiger Bericht, an dem du monatelang gearbeitet hast. Als erstes sagt er: ›In deinem Kleid siehst du ja toll aus, Schätzchen.‹ Da möchte man am liebsten sagen: ›Du kannst mich mal, Arschloch.‹«
    Ich langte nach ihr, und wir hielten uns an den Händen. »Danke dafür, wie du aussiehst«, sagte ich. »Du siehst so schön aus.«
    »Nur für dich.« Jezzie lächelte. »Und ich

Weitere Kostenlose Bücher