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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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ohne Papiere, ohne Uniformen und ohne Flottenschiff, dann trete ich kurz. Wenn diese Leute aber außerdem noch fordern, wir hätten den Verschlußzustand der Geheimmagazine aufzuheben und sie an komplette Einbausätze heranzulassen, dann werde ich mehr als argwöhnisch. Du doch auch, oder?" Haikane nickte bedächtig.
    "Das waren meine Beweggründe. Dennoch sage ich mir, daß es von irgendwelchen Untergrundbewegungen verrückt wäre, vier Agenten mit einer derart miserablen Ausrüstung zu schicken. Das akonische Energiekommando, zum Beispiel, hätte garantiert für erstklassige Uniformen und Legitimationen gesorgt."
    "Ein Psychotrick!" erklärte Kabasser störrisch. "Gerade weil sie annehmen, daß wir annehmen würden, ihre Agenten kämen mit den besten Legitimationen gerade deshalb haben sie es unterlassen.
    Major Haikane seufzte abgrundtief. Er angelte sich mit der Fußspitze einen der spartanischen Hocker und zog ihn zu sich heran. Noch tiefer seufzend nahm er Platz.
    "Du siehst aus wie ein erschrockenes Kaninchen, dem ein Schrotschuß um Millimeter vor der Nase vorbeigezischt ist", definierte er den Gesichtsausdruck seines Freundes. "Ich werde unsicher.
    Nessel, Tagulo, Arun und Sathle geben an, sie wären deshalb ohne besondere Vollmachten gekommen, weil es der USO und auch unserer Abwehr zu gewagt erschien, sie mit verräterischen Unterlagen auf die Reise zu schicken." "Quatsch!"
    "Mag sein. Normalerweise können sich Kuriere oder Sonderkommandos immer ausweisen, sogar dann, wenn es um sehr viel geht. Diesmal aber scheint eine ganz dicke Sache die Gemüter zu beunruhigen. Kann es nicht wirklich so sein, daß man es einfach nicht wagte, den kleinsten Anhaltspunkt für neugierige Augen zu liefern?"
    "Selbst kleinste Informationsquellen können im Gefahrenfalle vernichtet werden; und gerade die! Ich schicke notfalls zwanzig Mikrobänder auf einmal." Haikane überlegte. Onro Kabasser beobachtete seinen inneren Kampf mit der Neugierde eines Weisen. "Nun...?"
    "Sie bleiben eingesperrt. Ich habe zwar das ungute Gefühl, etwas falsch zu machen; aber daran hätte man in der USO-Zentrale ebenfalls denken können. Von einem relativ harmlosen Tenderkommandanten können wohl kaum Überlegungen im Stil der Geheimdienste verlangt werden. Zum Teufel auch - wenn Unbekannte an meine Transform-Ersatzteile heranwollen, .dann sollen sie mir gefälligst beweisen, daß sie dazu bevollmächtigt sind. Viel Glück bei deinem Bericht, Erster. Ich werde einige Stunden schlafen."
    Der Terraner ging, ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren. Als er soeben die Tür schließen wollte, gellte der Alarm durch das Schiff.
    Haikane kam in den Navigationsraum zurück. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht des diensthabenden Ortungsoffiziers. Der Afroterraner schaltete auf Sendung.
    "Ich bin in der Nav-Bude. Legen Sie um. Was gibt es? Haben Sie ein Raumschiff
geortet?"
"So ungefähr, Sir. Ein Riesenkasten ist mitten im Secco-System aus dem Linearraum gekommen. Direkter Kurs auf den zweiten Planeten. Wir bekommen Besuch, Sir."
    "Welches Schiff? Können Sie Erkennungssignale empfangen?"
    "Keinen Piepser, Sir. Der Unbekannte schweigt sich aus."
    "Wir warten ab", entschied der Kommandant. "Selbst wenn wir genau wüßten, daß da draußen ein Akone ankommt, hätten wir bei einem sofortigen Start nicht die kleinste Chance. Die tüchtige RE-55 ist leider etwas schwach in ihren Beschleunigungswerten. Also bleibt es sich gleich, wo wir im Falle eines Falles in Atome verwandelt werden. An alle: klar Schiff zum Gefecht. Fahren Sie die Türme in Sektor ROT-V aus. Die anderen kommen ohnehin nicht zum Tragen. Ausführung...!"
    Der Tender besaß eine Besatzung von dreihundertzwanzig Mann. Jeder von ihnen war spezialisiert und galt als Funktionsfahrer. Das war die Flottenbezeichnung für Männer und Frauen, die mehr als ein Fachgebiet beherrschten.
    Die relativ schwachen Kanonentürme der RE-55 schoben sich aus den Stahlwandungen ins Freie. Die Ortung empfing immer deutlicher die Triebwerksimpulse eines mächtigen Schiffes, das mit atemberaubender Fahrt auf Secco-II zustieß. Der Unbekannte mußte mit einem sehr gewagten Manöver dicht vor der zweiten Welt dieses Systems in den Einsteinraum eingetaucht sein. Das setzte eine erstklassige Kosmonavigation voraus.
    Dr. Kefron Nessel, Hyperphysiker und Chef der kleinen Gruppe von Inhaftierten, vernahm den Alarm ebenfalls. Der kleine Tender schien zu einem Ameisenhaufen zu werden. Er wandte sich an seine

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