Untitled
Space-Jet angekommen. Sie besaß weder Nationalitätskennzeichen noch sonstige Merkmale, die ihre Herkunft bewiesen hätten. Haikane legte auch nicht sehr viel Wert auf äußerliche Markierungen, die jeder geschickte Bastler mit Leuchtfarbe abändern konnte. Also hatte er sich die Legitimationen der vier mit dieser Jet angekommenen Männer angesehen und feststellen müssen, daß sie für seine Begriffe unzureichend waren.
Es handelte sich um vier Plophoser, die vorgaben, in den Diensten der USO zu stehen und von Lordadmiral Atlan den
Befehl erhalten zu haben, technische Anlagen des Tenders auf einen demnächst stattfindenden Geräteeinbau vorzubereiten.
Die Männer hatten lediglich ihre normalen Legitimationen vorweisen können, die verrieten, daß es sich um Bürger des Eugaul-Systems und somit auch um Mitglieder der Vereinten Menschheit handelte.
Major Haikane hatte die Ankömmlinge sehr herzlich angegrinst, ihnen die Hände geschüttelt und sie anschließend einsperren lassen. Die Begründung lautete: Verdacht auf Spionage, Sabotage und Hochverrat.
Dr. Kefron Nessel, Chef der kleinen Truppe, hatte sich vergeblich bemüht, dem Terraner etwas über strengste Geheimhaltung zu erzählen. Die Jet war nicht umsonst ohne jede Kennzeichnung losgeschickt worden.
Potac Haikane war drauf und dran, einen der ausgeklügelsten Pläne der USO
zunichte zu machen.
*
Draußen heulte der Sandsturm. Secco II war eine ausgedörrte Wüstenwelt von Marsgröße, für eine Besiedlung untauglich und überdies weit abseits der bekannten Schiffahrtsrouten gelegen.
Captain Onro Kabasser, Erster Offizier des Tenders, starrte mißmutig auf den großen Bildschirm des Navigationsraumes. Er wurde durch eine breite Panzerplastwand von der Kommandozentrale getrennt.
Die aufgewirbelten Sandmassen peitschten gegen die Plattformaufbauten des Spezialschiffes, umwirbelten Antennen und mechanische Krananlagen, um hinter diesen störenden Gebilden in der Form heftige Wirbel weiterzuziehen.
Kabasser, schmal und durchsichtig wirkend, gebrauchte einen Kraftausdruck. Zwei Männer der Besatzung, die soeben noch behutsam um eine Ecke der Trennwand geschaut hatten, zogen sich schleunigst zurück. Der "Erste" hatte schlechte Laune. Darüber hinaus war er noch argwöhnischer als der Kommandant. Es war mehr als ungewöhnlich, einen Tender, der eigentlich niemals landete, auf einer Wüstenwelt abzusetzen.
Die ebenfalls transparente Tür des Navigationsraumes glitt pfeifend zurück. Kabasser fuhr mit seinem Drehschemel herum. Sein Gesicht war verkniffen, das spitze Kinn stach angriffslustig in die Luft.
"Habe ich Ihnen nicht gesagt, daß ich unge ... oh, du bist es."
Der IO drehte sich wieder um, legte die Arme auf den Kartentisch und schaute auf die Schriftfolien hinunter.
Major Potac Haikane schloß vorsichtig die Tür, schnupperte dem aus einem Becher aufsteigenden Kaffeeduft nach und näherte sich dann mit wiegenden Schritten seinem Ersten Offizier.
Haikane schmunzelte in seiner besonderen Art.
"Guten Morgen, der einunddreißigste Dezember des ereignisreichen Jahres zwovier-null-sechs ist angebrochen. Am Nachthimmel der Erde glänzt jetzt der silberne Mond, der Vielbesungene; die Sternlein blinzeln verschmitzt den Liebenden zu und ..."
"Ist in der Bordklinik alles in Ordnung?" unterbrach Kabasser mit rauher Stimme. "Ich meine besonders den großen OP-Saal?".
Er drehte sich erneut mit dem Schemel um. Haikane grinste, wie nur er es konnte. "Wenn das eine Drohung sein sollte, so beachte meine Muskulatur. Wie geht es dir, Bruder aus dem Menschengeschlecht? Kommst du mit deinem Bericht gut voran?" Kabasser holte tief Luft. Jetzt klang seine Stimme zischend. "Ich brüte mich hindurch. Hörst du mich nicht gackern?"
Haikane grinste noch breiter. Er war die Ruhe selbst und gänzlich unerschütterlich.
"Du wirst es schaffen. Onro schafft alles. Weshalb mußtest du mich zu meinem ohnehin vorhandenen Argwohn auch noch bestürmen, die vier Besucher
einzusperren? Überlege dir, wie du das motivieren willst." "Wozu motivieren?" Der grauhaarige Afroterraner wurde plötzlich ernst.
"Wenn nun tatsächlich ein Spezialschiff der USO ankommt, was dann? Wenn wir willkürlich verhindert haben, daß die Männer ihren geheimen Aufgaben nachgehen konnten, was dann? Mir wird allmählich seltsam um den Magen herum." Kabasser warf den Lichtschreiber auf den Tisch.
"Was dann, was dann!" äffte er nach. "Bin ich der Kommandant? Wenn hier wildfremde Leute ankommen;
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