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Untot in Dallas

Untot in Dallas

Titel: Untot in Dallas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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hatte ich kommen sehen!
    Portia wirkte betreten, aber entschlossen, ihre Mission zu erfüllen. „Er würde dich nie um diesen Gefallen bitten, wenn er nicht in einer ernsthaften Patsche säße, Sookie.“
    „Er hätte mich nie gebeten, weil er mich nicht leiden kann. Obwohl ich sein ganzes Leben lang nett und höflich zu ihm war! Nur jetzt, wo es nicht anderes geht, bringt er es über sich, mich zu bitten. Jetzt, wo er mich braucht.“
    Portias helle Haut verfärbte sich auf sehr unschöne Weise und wurde dunkelrot. Eigentlich war es nicht recht, die Probleme, die ich mit ihrem Bruder hatte, an ihr auszulassen, was ich natürlich auch wußte, aber Portia hatte sich nun einmal darauf eingelassen, die Botin zu spielen! Wir alle wissen ja, wie es Boten ergeht. Ich dachte an meine eigene Botenrolle vom Abend zuvor und fragte mich, ob ich mich nicht einfach glücklich schätzen und großzügig sein sollte.
    „Ich war dagegen“, murmelte Portia. Ihr widerstrebte es zutiefst, eine Kellnerin, noch dazu eine namens Stackhouse, um Hilfe bitten zu müssen; das ging ihr gegen den Stolz.
    Niemand mochte meine 'Gabe' . Niemand mochte das Objekt sein, das mit ihrer Hilfe erforscht wurde. Aber alle wollten nur zu gern, daß ich etwas für sie herausfand. Es scherte sie wenig, wie es mir ging, wenn ich die oft unangenehmen und irrelevanten Gedanken von Gästen durchsieben sollte, um unter Umständen eine einzige relevante Information zu erhalten.
    „Du hast wohl vergessen, daß Andy vor nicht allzu langer Zeit meinen Bruder wegen Mord verhaftet hat, was? Natürlich mußte er Jason wieder laufen lassen, aber immerhin!“
    Wäre Portia noch stärker errötet, hätte sie mit ihren Wangen ein Feuer entfachen können. ,Vergiß die ganze Sache!“ sagte sie, wobei sie mühsam ihren letzten Rest Würde zusammenkratzte. „Wir brauchen überhaupt keine Hilfe von einer Mißgeburt wie dir.“
    Ich hatte sie.bis ins Mark getroffen. Sonst war Portia immer höflich zu mir gewesen, wenn auch nicht gerade warmherzig und liebevoll.
    „Hör zu, Portia. Ich werde mich umhören, aber nicht, um deinem Bruder zu helfen, sondern wegen Lafayette. Er war ein Freund von mir, und er war mir immer wesentlich lieber als du oder Andy.“
    „Ich kann dich nicht leiden.“
    „Das ist mir egal.“
    „Gibt es ein Problem?“ fragte in diesem Moment eine kühle Stimme dicht hinter mir.
    Bill. Ich ließ meine Sinne wandern und spürte die Stille, die ihn umgab, die für mich so unendlich entspannende Stille. In anderen Köpfen summte es ununterbrochen, wie Bienen in einem Glas. Bills Kopf war jedoch wie ein mit Luft gefüllter Globus. Es war wunderbar. Portia erhob sich so hastig, daß der Stuhl, auf dem sie gesessen hatte, um ein Haar nach hinten gekippt wäre. Sie hatte Angst, sich in Bills Nähe zu befinden - als sei mein Freund eine giftige Schlange oder so.
    „Portia kam, um mich um einen Gefallen zu bitten“, erklärte ich, wobei mir mit einem Mal klar wurde, daß unser seltsames kleines Trio allmählich ein nicht unerhebliches Maß an Aufmerksamkeit auf sich zog.
    „Als Dankeschön für all die vielen lieben Dinge, die die Bellefleurs für dich getan haben?“ wollte Bill wissen. Da riß Portia der Geduldsfaden. Sie machte auf dem Absatz kehrt und stolzierte hoch erhobenen Hauptes aus dem Lokal. Bill sah ihr nach, im Gesicht einen ganz merkwürdigen Ausdruck der Zufriedenheit.
    „Nun sollte ich wohl herausfinden, was das gerade war!“ sagte ich und lehnte mich zurück, bis ich den Kopf an Bill lehnen konnte. Bill legte die Arme um mich und zog mich zu sich heran. Es war, als würde man von den starken Ästen eines Baumes umarmt.
    „Die Vampire in Dallas haben die notwendigen Vorbereitungen getroffen“, erwiderte er. „Könntest du morgen abreisen?“
    „Was ist mit dir?“
    „Ich kann in meinem Sarg reisen, wenn du willens bist, dafür zu sorgen, daß sie mich auf dem Flughafen auch wieder ausladen. Dann haben wir die ganze Nacht, um herauszufinden, was die Vampire in Dallas wollen.“
    „Heißt das, ich muß dich in einem Leichenwagen zum Flughafen schaffen?“
    „Nein, Süße. Sorge nur dafür, daß du selbst hinkommst. Es gibt einen Transportservice, der sich um derlei kümmert.“
    „Der Vampire bei Tageslicht von A nach B schafft?“
    „Ja. Der Betrieb ist offiziell zugelassen und wird von der Zollbehörde kontrolliert.“
    Da hatte ich wieder allerhand, worüber es nachzudenken galt. „Magst du ein Fläschchen Blut? Sam hat ein

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