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Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Titel: Untot, Intrige und viel Tee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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zeigte Sausig sich schockiert, »ich wünsche den meisten Leuten Gutes und dir auch.«
    »Auch ich wünsche den meisten Leuten Gutes.«
    »Das sagt auch das weise Haupt in der Kirche immer«, erzählte Sausig, »er meint uns, die Grauen damit, und nicht die andersfarbigen.«
    »Natürlich«, sagte Jakeed.
    »Man sollte die anderen von ihrem falschen Weg abbringen«, ereiferte sich der Hauptwimpelaufhänger, »wie schön wäre es, wenn wir in allen Städten und Dörfern Zweilands unsere hübschen grauen Wimpel aufhängen könnten! Oft wünsche ich mir, dass sie alle ihren Irrtum bemerken und sich uns anschließen, damit wir alle zusammen in Frieden leben können.«
    »Das wäre ein großes Fest«, meinte Jakeed, »aber ich fürchte, die lila Vorglauber und Leuchten sind zu dumm, um ihren Irrtum erkennen zu können.«
    »Damit hast du wohl leider Recht«, sagte Sausig traurig. »Bist ein weiser Mann.«
    »Ich danke dir«, lächelte Jakeed, »aber nun will ich dich nicht länger von deiner Arbeit abhalten. Es ist schön, dass du die Straßen schmückst.«
    Werbert Sausig strahlte. »Oh ja, sieht es nicht wunderbar aus? All die grauen Wimpel?« Er zeigte gestikulierend die Straße hinauf, die er schon reich geschmückt hatte. »Es wirkt alles so lebendig!«
    »Ja, Haupt Sausig, du leistet gute Arbeit. Einen schönen Abend noch!«
    Eifrig kletterte der Hauptwimpelaufhänger wieder zu seinem Arbeitsplatz hinauf, während Jakeed seinen Weg fortsetzte. Die Graue Burg erwartete ihn, öffnete ihren hungrigen Rachen und nahm ihn in sich auf.
     
     

Magmus
     
Ich bat meine Freunde, nachzuzählen, ob alle erschaffenen Sandkörner an Ort und Stelle waren. Meine Freunde aber sagten, dazu hätten sie keine Lust, weil es langweilig sei und viel zu lange dauern würde.
Wahrmuts Wahre Worte
1. Buch, 4. Kapitel (Sandtag)
 
    Bericht Haupthaupt Argut Magmus
    An die Ehrenhaftige Hauptdame Gultuweiti Materia
    In der Grauen Burg Unseres Hauptherrvaters zu Etria
    Überbracht durch Hauptgeheimboten
     
    Achter Tag des dritten Monats in Seinem Jahre 1282
     
    Der Herr sei in dir!
    Oh ehrenhaftige Hauptdame, der Herr sei in dir für immer. Wisse, dass am heutigen Abend der Hauptspitzel mit Namen Jakeed Om Setta mich aufsuchte. Dass sein Auftrag unerfüllt blieb, sei hier nur am Rande erwähnt, denn ich will dir etwas anderes berichten.
    Er bekam es mit der Angst zu tun, obwohl jemand ihn rettete, bevor die andere Seite ihm Schaden antun konnte. Nur leider hatte Om Setta das gewünschte Wissen nicht beschafft, aber das soll hier nichts zur Sache tun, obwohl seine Unfähigkeit unser Unwohlsein erregt.
    Hauptspitzel Om Setta stand hier vor mir, seinem Haupthaupt, und redete, stotterte, dies und das. Schließlich nötigte ich ihn, doch endlich zu äußern sein wirkliches Begehr. Und siehe da, er verlangte, dies solle sein letzter Auftrag gewesen sein, und er wolle nicht länger der heiligen Grauen Kirche zu Diensten sein.
    Was er denn statt dessen tun wolle, fragte ich ihn, aber, wie du dir vorstellen kannst, ehrenhaftige Hauptdame, blieb er die Antwort schuldig. Ich erklärte ihm freundlich, dass es nicht so einfach sei, die Dienste der Heiligen Grauen Kirche zu verlassen, möge der Herr immer sein im Hauptherrnvater zu Etria. So bot ich ihm geschickt an, ich würde mich gern für sein Ausscheiden stark machen und ihn vor dir vertreten, würde er, unser treuer Diener, denn noch einen letzten Auftrag erfüllen.
    Wisse, oh ehrenhaftige Hauptdame, von welchem Auftrag ich spreche. Es geht darum, ein geheimnisvolles aber gewiss heiliges Dokument jener Abenteurerin zu entwenden, die es an unbekanntem Orte aufgetrieben hat. Der Hauptspitzel Om Setta ist stark und sein letzter Auftrag ist für ihn sein wichtigster, also wird er alles daran setzen, ihn zu erfüllen. Freilich habe ich ihm eine große Belohnung versprochen, die er brauchen würde, um ein neues Leben zu beginnen.
    Doch du kennst mich, oh ehrenhaftige Hauptdame, nichts überlasse ich dem Zufall. So werde ich geschickt gleich noch in dieser Nacht einen Hauptsaboteur beauftragen, dem Jakeed Om Setta zu folgen, ihm unmittelbar nach seinem Erfolge die bewusste Beute zu entwenden und ihn dabei zu beseitigen. So bleibt die ungeheuer hohe Belohnung ungezahlt, und der sicher erfolgreiche Verfolger, der die Bedeutung seines Auftrags freilich nicht kennt, wird mit seinem üblichen geringen Lohn bezahlt, wenn er seine Beute bringt.
    Ich bin sicher, oh ehrenhaftige Hauptdame, dass du mit meinem

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