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Untot mit Biss

Untot mit Biss

Titel: Untot mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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deutlich, als blätterte ich in einem Buch. Mircea setzte mich ab, und ich klammerte mich an ihm fest, als meine Füße den Boden berührten. Die durch meinen Kopf ziehenden Bilder bescherten mir eine verwirrende Doppelsicht, und ich befürchtete, das Gleichgewicht zu verlieren.
    »Wir haben fünf Minuten«, sagte die Konsulin so ruhig, als spräche sie übers Wetter.
    »Ich weiß.« Mircea sah auf mich herab. »Schaffst du es?«
    Ich nickte. Ich hatte die Szene, die ich wollte. Es war perfekt: zwei Personen ganz allein; niemand da, der sehen konnte, wie sie sich seltsam verhielten. Hinzu kam, dass eine von ihnen Louis-Cesar war. Ich vermutete, dass er schwerer zu töten war, wenn Mircea in ihm steckte.
    »Ich versuche, uns in zwei Körpern unterzubringen, denn dadurch bekommen wir mehr Zeit. Wir können so Kraft von ihnen nehmen wie Billy von mir. Aber ich weiß nicht, ob das funktioniert. Ich habe es noch nie absichtlich gemacht.«
    Ich sah zu Billy Joe, der besorgt in der Nähe schwebte. »Komm herein.«
    »Cassie, hör mal, ich …«
    »Die Zeit ist knapp, Billy.« Ich musterte den Geist, dem ich meinen Körper anvertraute, möglicherweise für immer, und für einen Moment sah ich den Mann, zu dem er vielleicht geworden wäre, wenn er überlebt hätte. »Wenn ich nicht zurückkehre … Gib dir alle Mühe, Tony zu töten und meinen Vater zu befreien. Versprich es mir.« Ich wusste nicht, ob er dazu imstande war, aber Billy konnte sehr einfallsreich sein, wenn er es wirklich darauf anlegte. Er starrte mich an, und dann nickte er langsam. Als eine Wolke aus funkelnder Energie flog er auf mich zu und strich mir wie eine alte, vertraute Decke über die Haut. Ich nahm ihn bereitwillig in mir auf und ignorierte das flüchtige Erinnerungsbild, das mir sein letztes Kartenspiel zeigte, jenes, das er besser verloren hätte. Billy Joe machte es sich in mir gemütlich, und damit waren die Vorbereitungen abgeschlossen – es konnte losgehen. Ich konzentrierte mich auf die ausgewählte Szene, sah erneut den düsteren, nur von Kerzen erhellten Raum, fühlte den kalten Windzug vom Fenster und nahm die Gerüche von Feuerholz, Rosen und Sex wahr. Dann verschwand der Boden unter uns, und wir fielen.
    Der Aufprall war so heftig wie nach dem Sprung aus einem Fenster im ersten Stock, aber das Gefühl verlor sich fast in den anderen, die durch den geliehenen Körper strömten. Ich sah auf und bemerkte Louis-César vor dem Kerzenschein, bevor er sich in mich schob. Überrascht schrie ich auf, aber nicht vor Schmerz. Ich erinnerte mich an Mirceas Warnung, doch es tat nicht weh, ganz im Gegenteil. Es fühlte sich wunderbar an. Louis-César wich aus mir zurück, und ich versuchte, etwas zu sagen, aber er glitt erneut in mich, und ich wollte nur noch, dass er schneller und fester zustieß. Meine Fingernägel bohrten sich ihm in den Rücken, doch das schien ihn nicht zu stören. Ich sah ihm in die Augen und stellte fest, dass sie wie flüssiger Bernstein glänzten – diese Farbe hatte Louis-César nie zuvor gehabt.
    Das Denken fiel mir schwer, denn meine Gedanken vermischten sich mit denen der Frau, in deren Körper ich weilte. Ich versuchte, zu Konzentration zurückzufinden, doch ihre Aufmerksamkeit galt allein den Schweißtropfen, die ihm über Gesicht und Brust rannen, und ihre Wahrnehmungen waren stärker. Ich hob die Hand und strich durch Louis-Césars kastanienbraune Locken, griff zum Nacken und zog ihn zu mir herab. An seinem Rhythmus änderte sich nichts, wohl aber am Winkel, und wir stöhnten beide. Ich leckte und kostete ihn, und er verzog voller Verlangen das Gesicht. Ich schlang die Beine um seine Taille und nahm ihn noch tiefer in mir auf. Die Muskeln in meinem Unterleib spannten sich und entlockten ihm ein Keuchen. Ich packte sein Haar und zog den Kopf tiefer, damit unsere Lippen aufeinandertrafen, wodurch er aufschrie und den Rhythmus verlor.
    Ich lachte in seinen Mund, und er stieß fest und schnell zu, schien gar nicht genug bekommen zu können. Immer fester und schneller kamen seine Stöße, in einem wilden Begehren, das ich verstand, denn auch in mir gab es zwei Seiten der Lust, meine eigene und die der Frau, in deren Körper ich eingedrungen war. Es schien ihr gleich zu sein. Derzeit wollte sie nur befriedigt werden, und ich hatte nichts dagegen einzuwenden. Ich kroch unter ihm hervor, und er griff nach mir, um unsere Körper zusammenzuhalten. Ich drehte ihn zur Seite und lächelte zufrieden auf ihn hinab. Da lag er auf

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