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Untot mit Biss

Untot mit Biss

Titel: Untot mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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der großen Häuser. Es verbesserte die Fruchtbarkeit der Elfen, aber sie merkten bald, dass die aus solchen Ehen hervorgehenden Kinder weniger magisch begabt waren.«
    »Und deshalb begannen sie damit, Hexen zu entführen.«
    »Ja, aber im Jahr 1624 schlossen die Elfen und der Silberne Kreis eine Vereinbarung. Es sollten keine weiteren Entführungen stattfinden.«
    »Ich schätze, sie gilt jetzt nicht mehr.«
    Mircea lächelte. »Ganz im Gegenteil. Die Lichtelfen schwören, dass sie mit dieser Sache nichts zu tun haben. Angeblich stecken die dunklen Elfen dahinter.« Ich runzelte die Stirn. Nach dem, was ich von Billy gehört hatte, verhielt es sich genau andersherum. »Die dunklen Elfen weisen natürlich jede Schuld von sich und richten den Finger der Anklage auf die Lichtelfen«, fuhr Mircea fort und bemerkte meinen Gesichtsausdruck. »Wie dem auch sei … Dies betrifft uns nicht. Wir lassen uns nicht aufgrund der Machtgier einer Person in die Politik der Elfen verwickeln, wie wir vor einigen Stunden ihren Botschaftern klargemacht haben. Unsere Beteiligung beschränkt sich darauf, dass wir uns um Antonio kümmern.«
    Ich war nicht überrascht. Trotz ihrer Präsenz bei MAGIE waren die Vamps nie sehr an den Angelegenheiten anderer Spezies interessiert gewesen. Ihre Kooperation diente allein dem Zweck, ihre eigenen Interessen zu schützen.
    »Nur eine Hexe kam? Was ist mit den beiden anderen?«
    »Sie müssen dunkle gewesen sein«, erwiderte Pritkin und beobachtete mich aufmerksam. »Vermutlich standen sie wegen ihrer Verbrechen unter einem Interdikt durch den Kreis. Andernfalls wären sie nicht so schnell geflohen. Unsere Hexe erfuhr nur wenig über sie, weil sie die meiste Zeit über geknebelt waren. Aber sie meinte, eine von ihnen hätte Sie erkannt und darauf bestanden, dass sie Ihnen gegen den dunklen Magier halfen. Und doch behaupten Sie, diese Hexen nicht zu kennen.«
    »Ich kenne sie wirklich nicht.« Ich konnte ihm nicht von Françoise erzählen – es hätte verrückt geklungen, und ich verstand es selbst nicht. Magische Anwender neigten dazu, länger zu leben als die meisten Menschen, aber ob Hexe oder nicht: Wenn sie es gewesen war in dem französischen Schloss, dann hätte sie längst an Altersschwäche gestorben sein müssen. Ganz zu schweigen davon, dass man ein ziemlich gutes Gedächtnis brauchte, wollte man eine Person erkennen, die man vor Jahrhunderten für einige wenige Minuten gesehen hatte.
    Ich hatte sie erkannt, weil wir uns wegen meiner Reise in die Vergangenheit gerade erst begegnet waren. Aber wie sie gewusst haben konnte, wer ich bin, blieb eine offene Frage.
    »Und vermutlich wollen Sie auch behaupten, die Fee nicht zu kennen, die Ihnen bei der Befreiung Ihrer Dienerinnen geholfen hat, wie? Sie ist eine bekannte Einsatzagentin der Dunklen Elfen.«
    Pritkin ging mir allmählich auf die Nerven. »Nein, ich kenne sie nicht. Und die Hexen waren nicht meine Dienerinnen.«
    »Sie haben mir gesagt, Sie hätten gesehen, wie Françoise verbrannte«, sagte Louis-César, der recht unbeirrbar zu sein schien.
    Ich wandte mich ihm zu, denn Pritkin glaubte mir ohnehin nicht, ganz gleich, was ich sagte. »Was ist mit dem Magier passiert? Haben Sie ihn getötet?«
    »Na bitte. Sie versucht nicht einmal, es abzustreiten!« Pritkin schritt durch den Raum. Selbst blind hätte ich gemerkt, wie sauer er war, denn ein fast elektrisches Prickeln ging von dem neuen Spielzeug an meinem Handgelenk aus. Es gelang mir, einen überraschten Ausruf zurückzuhalten, aber ich steckte die Hand tiefer in die Tasche des Bademantels, damit das Armband verborgen blieb. Etwas sagte mir, dass Pritkin nicht glücklich gewesen wäre, es zu sehen.
    Tomas war zwischen uns getreten. Dass ich es nicht bemerkt hatte, verunsicherte mich ein wenig, aber ich war froh, eine Barriere zwischen dem Magier und mir zu wissen. Die Typen bei Tony hatten Kriegsmagier immer für gefährlich, blutdürstig und verrückt gehalten. Ich nahm diese Meinung sehr ernst, denn immerhin stammte sie von Mehrfachmördern, die für einen gemeingefährlichen Vampir arbeiteten.
    »Warum sollte ich es leugnen? Dass ich von ihm Besitz ergriff, hat Ihnen das Leben gerettet.« Ich hatte kein Dankeschön erwartet, aber es wäre nett gewesen, wenn er mich nicht mehr so angestarrt hätte.
    »Lieber sterbe ich, als von dunklen Künsten gerettet zu werden!«
    »Wir werden beim nächsten Mal daran denken«, sagte Tomas. Ein leises Lachen kam von meinen Lippen. Ich wollte

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