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Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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weiterzuklettern.
    »Darauf deutet nichts hin«, sagt Pete.
    »Wir müssen weiter!«, ruft Russ, als das Tor gefährlich wankt.
    »Nein!«, ruft Alice zu ihm herüber. »Was, wenn’s da noch mehr Monster gibt?«
    Gute Frage – wir können ja nur einen Teil der Straße einsehen. Aber es gibt kein Zurück mehr. Pete stößt einen Seufzer aus, dann klettert er an ihr vorbei und lässt sich vorsichtig auf die sichere Seite der Straße hinunter. Keine Ahnung jetzt, ob er dabei Alice angestoßen hat oder sie sich einfach nicht mehr festhalten kann, doch sie rutscht ab und fällt um ein Haar in den Freilauf hinunter. Irgendwie schafft sie es, sich mit einer Hand und einem Fuß, der in den Maschen hängenbleibt, abzufangen, aber sie baumelt da gefährlich am Zaun, mit dem Rücken am Gitter und nur ein paar Zentimeter außer Reichweite der größten Zombies.
    »Helft mir!«, kreischt sie. »O Gott, helft mir doch!« Sie tritt mit dem anderen Fuß um sich und greift mit der freien Hand wie wild ins Leere.
    Ich bin am dichtesten dran, also werfe ich mich auf der Querstange nach vorn und schnappe mir ihre Hand, die so verzweifelt nach Halt sucht.
    »Halt dich hier fest«, sage ich und bringe ihre Hand nach oben an die Stange. Sie klammert sich daran fest, aber ihre Position – quasi gekreuzigt am Zaun – ist dermaßen ungünstig, dass sie sich weder umdrehen noch nach oben ziehen kann. Ich zerre an ihren Armen, aber sie wehrt sich, schafft es nicht, loszulassen und darauf zu vertrauen, dass ich ihr Gewicht halten kann, womit sie vermutlich auch richtigliegt.
    »Russ!«, rufe ich. Ich hab das Gefühl, er bewegt sich in Zeitlupe, und Pete unten am Boden nützt uns auch nichts, also unternehme ich mit einem mächtigen Grunzen eine letzte Anstrengung, Alice nach oben zu ziehen.
    Aber ich verfüge nicht mehr über die Kraft, auf die ich mich immer verlassen konnte; alle meine Reserven sind aufgebraucht. Alice’ Arme entgleiten mir und der Schwung lässt mich rückwärtsfliegen und vom Zaun fallen, mitten hinein in das Rudel der Untoten.
    Mein Sturz wird von ein oder zwei Körpern gebremst, dann klatsche ich mit dem Rücken in den Schlamm.
    Kaum liege ich dort unten, da legt sich in meinem Gehirn ein Schalter um. Ich weiß, dass ich sterben werde. Das war’s. Kein Entkommen möglich. Ich kann ebenso gut aufgeben und akzeptieren, dass sie mir gleich die Glieder ausreißen, die Augen ausstechen, die Därme herausholen und auffressen werden. Hauptsache, sie machen schnell.
    »Wehr dich, du Weichmutti!« , knurrt Smitty mir ins Ohr. »Hoch mit dir!«
    Aber er hat wie immer keine Ahnung, wovon er spricht. Das bringt nichts, die sind in einer Sekunde über mir und ich kann nur noch eines machen: mich hustend und würgend in den Schlamm eingraben. Von allen Seiten zerren Hände an meiner Jacke. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder ihre neu entdeckte Teamfähigkeit zeigen und mich zusammen ausbuddeln. Oder ich ersticke hier im Modder, was definitiv vorzuziehen ist.
    Bloß passiert das nicht. Und durch den Schlamm und das Ächzen hindurch kann ich jetzt Gebrüll hören.
    »Steh auf! Nun steh schon auf!« Zuerst denke ich, das ist wieder Smitty, aber dann greift mich eine kräftige Hand unter der Achsel und zerrt mich hoch. Durch den Matsch, der mir das Gesicht hinunterläuft, sehe ich Russ neben mir, die Säge in der Hand, wie er herumwirbelt und zutritt und boxt, wie ich es bis jetzt nur aus dem Kino kannte. Er hat die Zombies vom Zaun vertrieben und ich klettere da hoch und gleich noch darüber hinweg und lande drüben zu Petes Füßen wieder im Schlamm.
    »Du meine Güte«, sagt Pete. »Er ist die reinste Kampfmaschine.« Er sieht ehrfürchtig zu, wie Russ herumfegt – ein wohlplatzierter Tritt gegen einen Kiefer hier, eine Enthauptung da –, bevor er blitzschnell den Rückzug antritt und sich auf dem Zaun in Sicherheit bringt.
    »Helft mir!«, ertönt ein Schrei.
    »Scheiße«, zische ich. »Alice.«

Kapitel
 
12
  Alice hängt immer noch gekreuzigt am Zaun, aber sie hat jetzt beide Füße hinter sich durch die Maschen gezwängt, die Knie gebeugt, während ein Arm bis zum Ellbogen im Geflecht steckend Halt findet; und so klammert sie sich verzweifelt da fest, ohne dass sie etwas von meiner dramatisch-schönen Rettung durch Russ mitbekommen hat.
    Russ springt los und schafft es irgendwie, sie aufzuklauben und sich mit ihr zusammen über das Tor zu werfen, wo Pete steht und versucht, die beiden aufzufangen. Alle

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