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Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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die Horden nicht mehr erreichen können. Er ist echt flink, den Oberkörper über die obere Querstange gebeugt, findet er mit den Füßen Halt in den Gittermaschen und ackert sich da ganz locker entlang. Er sieht sich um, baumelt einen quälenden Moment lang nur knapp außer Reichweite der Zombieklauen und springt dann wieder zu uns herunter.
    »Kein Problem«, sagt er. »Wir machen das so wie ich gerade und dann gehen wir außerhalb der Straßenumzäunung den Berg runter. Da kriegen sie uns nicht.«
    Er nimmt Alice bei der Hand und zieht sie hinüber zu dem Zaunabschnitt beim Abgrund. Pete und ich sehen einander an und gehen hinterher. Als wir dort ankommen, sitzt Russ schon rittlings auf der obersten Querstange und beugt sich hinunter, um Ihrer Königlichen Blondheit Hilfestellung zu geben.
    »Als Nächstes Pete«, ruft er. »Bobby, du machst das Schlusslicht. Das gibt mir die Zeit, wieder zurückzukommen und dir zu helfen.«
    Der Junge weiß wirklich, wie er mich auf Trab bringen kann. Ich werde garantiert keine Hilfe von unserem Helden brauchen.
    Alice hat es jetzt – mit Russ als Zuckerbrot und Pete als Peitsche – auf den Zaun hinaufgeschafft. Die Kletterei ist gar nicht so schlimm. In die Gittermaschen passt bequem ein Fuß hinein und der Zaun ist stabil. Man muss nur den tiefen Abgrund drüben ignorieren und die Tatsache, dass das Metall eiskalt und schlüpfrig vom Regen ist und einem in die Hände schneidet. Wir schieben uns seitwärts bis zu der Ecke, wo das Freilaufgehege anfängt.
    »Okay, bloß nicht die Füße baumeln lassen, Leute«, sagt Russ unnötigerweise.
    Die Zombies drängen fauchend und mit ausholenden Klauen in unsere Richtung und ihre schiere Masse lässt den Zaun wackeln. Ich darf nicht zu ihnen nach unten gucken, weil ich dann garantiert kotzen muss, aber ich tu’s trotzdem. Mir wird übel; sie sind faulig und ekelhaft. Ich kann den Blick nicht abwenden; ich bestaune, wie ihre Kleidung und die modrige Haut quasi zusammengewachsen sind und die langen Fleischfetzen, die von ihren Gliedmaßen herunterhängen wie bei einem gut durchgegarten ganzen Tier am Spieß.
    »Nicht anhalten«, krächzt Pete zu mir nach hinten.
    Die Hände greifen nach uns, krallen die Luft. Solange wir nicht abrutschen, ist alles okay.
    »Da ist ein zweites Tor!«, ruft Russ und zeigt nach vorn. »Sobald wir da ankommen, haben wir’s geschafft.«
    Er meint das Tor, das sich ein Stück die Straße hinunter neben einem Wachhäuschen befindet. Wie’s aussieht, ist es noch heil und die umzäunte Straße dahinter ist frei von Untoten. Bis dorthin ist es ungefähr noch einmal so weit wie die Strecke, die wir bereits zurückgelegt haben. Das kriegen wir auf jeden Fall gebacken.
    »Los!« Russ zeigt noch mal dorthin. »Zu diesem Tor, alle!«
    Wir machen schneller. Aber dann passiert etwas Seltsames. Einer nach dem anderen zockeln die Zombies, die eben noch alle an uns dran gewesen sind, davon und stolpern die Straße hinunter, entfernen sich. Finde ich gut. Bis mir klar wird, wo sie hinwollen.
    »Nicht zu fassen.« Pete ist stehen geblieben; er hält sich oben an der Querstange fest und beobachtet die Zombieparade. »Sie haben gehört, was Russ gesagt hat, und wollen uns jetzt den Weg abschneiden.«
    Die ersten Monster haben das Tor erreicht und drängen sich mit aller Kraft dagegen, schieben und zerren rhythmisch, eins, zwei, drei , arbeiten als Team zusammen, um es einzureißen.
    »Denkt daran, was Grace gesagt hat«, rufe ich. »Xanthro hat am Genpool rumgemacht und die Zombiehirne neu verdrahtet und sie mit irgendwelchem Mist gedopt.«
    »Egal«, ruft Russ von weiter vorn am Zaun. »Beeilt euch!«
    Es ist ein Wettlauf, den wir gewinnen müssen, bevor sie durchs Tor brechen. Russ ist wie ein geflügelter Affe auf Steroiden; er kommt leichthändig und schnell beim Tor an, streckt sich zu den Monstern hinunter und schwingt geschickt die Akkusäge, um die hochgereckten Zombiehände abzutrennen. Das ist dermaßen widerlich, hält die Viecher aber nicht davon ab, sich weiter gegen das Tor zu stemmen.
    Alice, Pete und ich kommen zusammen bei ihm an.
    »Sobald wir unten sind, rennen wir los!«, ruft Russ uns zu. »Wieder raufklettern ist nicht!«
    Die Straße ist frei, aber auf jeder Seite des Freilaufs sind Hunderte von Monstern am Zaun. Wenn das Tor nachgibt, können wir uns nirgends mehr vor ihnen in Sicherheit bringen.
    »Und wenn sie jetzt auch rennen können?«, ruft Alice. Sie klammert sich oben fest und weigert sich

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