Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
Vom Netzwerk:
drei landen – platsch – neben mir auf der Straße, so als hätten wir uns für ein Sonnenbad an den Strand gelegt.
    Aber nur für einen Moment.
    Dann machen wir, dass wir wegkommen.
    Die Straße ist abschüssig und glatt vom Regen und wir wissen nicht, was vor uns liegt, aber wir laufen so schnell, wie unsere zerschundenen Glieder es zulassen, bis wir unten bei einem letzten Tor angelangen, das hinausführt aus dieser Zombie-Farm. Im Nu sind wir darüber hinweg und allein, nur mit einem Stück Straße und einer Reihe dichter Bäume vor uns. Wir stehen da, schnappen nach Luft und sehen uns um.
    »Wo hast du geparkt, Grace? Wo?«, murmele ich.
    »Die Schlüssel!« Pete wackelt auffordernd mit den Fingern. Da kann er lange drauf warten, aber immerhin hole ich sie heraus. »Drück auf Entsperren«, sagt er.
    Ich schaue mir den Schlüsselanhänger an. Keine schlechte Idee, Pete. Ich halte den Anhänger hoch und drücke den Knopf. Wir drehen uns alle um die eigene Achse und schauen und lauschen in jede Richtung. Ich drücke noch einmal auf Entsperren.
    »Hab was gehört.« Russ stapft los, die Straße hinunter. Wir folgen ihm. Unsere Füße platschen durch das Wasser, das den leicht abfallenden Hang hinunterläuft und die Wiesen in Sumpfland und die Straße in einen Fluss verwandelt.
    »Noch mal!«, ruft er, als wir bei den Bäumen angekommen sind. Ich drücke. Diesmal höre ich auch etwas, glaube ich, aber Russ ist sich jetzt endgültig sicher und läuft über den unebenen Boden in den Wald hinein.
    »Da!« Alice hüpft. »Da lang!«
    Ein Stück weiter links piept und blinkt es. Ich drücke noch einmal und wir haben das Fahrzeug gefunden. Wir rennen los, weichen Bäumen aus und springen über Farne hinweg, bis wir bei dem Jeep sind. Er ist mit einer Plane und Ästen getarnt; wir zerren alles herunter.
    Russ reißt die Fahrertür auf.
    »Die Schlüssel«, sagt Pete zu mir. Ich werfe sie ihm zu. Russ zögert nur eine Sekunde, dann lässt er Pete den Vortritt; zweifellos hat Pete ihm von seinen Busfahrerqualitäten erzählt.
    Also sitzt Pete hinterm Steuer und Russ auf dem Beifahrersitz, während Alice und ich uns auf die Rückbank klemmen wie irgendwelche dummen Tussis bei einem schrägen Date zu viert.
    Pete startet den Motor und macht die Scheibenwischer an. Sie laufen total schnell und laut. Er schaltet und lenkt den Wagen vorsichtig durch die strudelnden Tümpel. Trotzdem sehe ich mich nach einem Sicherheitsgurt um und ziehe ihn möglichst unauffällig heraus – niemand schnallt sich gern als Erster an, egal ob berechtigte Gründe zur Sorge bestehen. Alice kriegt das voll mit und es dauert nur einen Moment, da macht sie es mir kommentarlos nach. Sicherheit geht vor.
    »Der Tank?«, brülle ich gegen das Prasseln des Regens auf dem Dach an.
    »Schön voll.« Pete nickt eifrig. »Damit kommen wir richtig weit von hier weg, wo genau wir auch immer gerade sind.«
    »Aber nicht rasen, okay?« Alice krallt sich an ihren Gurt. »Also, außer du siehst irgendwelche Monster oder Scharfschützen. Dann kannst du Stoff geben.«
    »Jawohl, Ma’am.« Pete tippt sich an die nicht vorhandene Mütze.
    »Also«, sage ich so beiläufig zu Russ, wie es mir unter den gegenwärtigen Umständen möglich ist. »Keine schlechte Vorstellung, die du da vorhin abgeliefert hast.«
    »Hmm.« Er wühlt geschäftig im Handschuhfach.
    »Du hast dich ja richtig als Karate Kid geoutet.«
    »Hab mal Kickboxen gemacht.«
    »Na, danke jedenfalls, dass du mich gerettet hast. Ich dachte schon, jetzt wär’s aus mit mir.«
    »Ja«, sagt Alice, »ich auch. Und mit mir war es fast aus, weil ihr nämlich alle vergessen hattet, dass es mich überhaupt noch gibt!«
    »Heureka!«, ruft Pete, bevor Alice das Drama noch ausschmücken kann. »Tausend Dank, Grace, du bist toll.« Er drückt ein paar Knöpfe auf dem Armaturenbrett.
    Alice flattert mit den Augenlidern, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen. »Was hat er denn jetzt wieder?«
    »Navi an Bord«, jubelt Pete und als ich mich vorbeuge, sehe ich, wie ein kleiner heller Bildschirm aus dem Armaturenbrett gefahren kommt.
    »Wir haben Satellitennavigation?«, frage ich. Wir jubeln und johlen und sogar Alice klatscht spöttisch Applaus. »Also, wo sind wir, verdammt?«, rufe ich Russ zu, der sich bereits am Touchscreen zu schaffen macht, während Pete den Wagen langsam die wasserüberströmte Straße hinunter in den Nebel lenkt. Überall hängen Schwaden in der feuchten Luft wie schwebende

Weitere Kostenlose Bücher