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Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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Die fliegen so schnell nirgendwohin.«
    Russ starrt ihn an. »Woher willst du das wissen?«
    Smitty grinst. »Weil ich eine schöne fette Kette um den Rotorantrieb gewickelt habe.«
    »Waas?«, schreit Pete und schaut nach hinten. »Das ist genial!«
    »Ich wusste, dass du stolz auf mich sein würdest. Ach so« – Smitty grinst noch breiter – »und ich hab ins Cockpit gepisst. Voll über die Instrumente. Dabei dürfte doch irgendwas kaputtgegangen sein.«
    »Wie apart«, murmle ich, finde es insgeheim aber doch ganz lustig. »Dann hast du uns kommen sehen?«
    »Nö.« Smitty schüttelt den Kopf. »Ich war gerade im Wald, als ich den Hubschrauber gehört habe. Ich dachte, die wären hinter mir her. Dann hab ich mitgekriegt, wie ihr Hübschen um euer Leben gerannt seid. Also hab ich die Sache mit der Kette gemacht, den Jeep geholt und bin zurückgefahren, um euch die Ärsche zu retten.«
    Pete lacht schallend. »Wir haben dich gesucht, aber du hast uns zuerst gefunden.«
    Das versetzt mich in Schmoll-Laune, ohne Grund eigentlich. Russ ist auch eingeschnappt. Er grunzt und dreht sich wieder nach vorn. Smitty spitzt die Lippen und wirft Russ’ Hinterkopf einen Luftkuss zu.
    Ich ignoriere ihn und lehne mich über die Rückbank, um zu gucken, wie es Alice geht. Sie hat nicht mal eine Schramme. Ich bedecke sie mit einem Stückchen von der Plane, damit sie nicht auskühlt. Sie hat immer noch ihre Tasche um den Hals; ich nehme sie ihr vorsichtig ab und lege sie neben sie.
    »Da ist die Straße«, sagt Pete. »Wo wollen wir hin?«
    »Martha – das war diese eine Ärztin im Krankenhaus«, erkläre ich an Smitty gewandt, »meinte, wir wären nicht weit von Edinburgh entfernt. Fahren wir, bis wir ein Hinweisschild sehen; irgendwann muss doch eine Tankstelle kommen, wo es Straßenkarten gibt.«
    »Hmm«, macht Smitty neben mir. »Weil das mit der Tankstelle das letzte Mal ja auch so gut geklappt hat. Wo genau steckt deine Ma denn gerade?«
    Ich weiche seinem Blick aus. »Ich hatte gehofft, dass du mir das sagen kannst. Aber sie hat uns diese Zahlen hinterlassen, diese Koordinaten – so haben wir dich gefunden. Und die zweite Ziffernreihe muss die Stelle sein, wo sie sich versteckt hält, aber wir brauchen erst eine Karte, die ein größeres Gebiet abdeckt.«
    »Und dann ist da noch die Postkarte«, sagt Russ.
    »Ja.« Ich fische sie aus meinem Rucksack und halte sie Smitty hin. »Mit einem Leuchtturm drauf. Keine Ahnung, ob das der Ort sein soll, an dem sie ist, oder ein Hinweis auf irgendwas anderes. Sagt das Ding dir was?«
    »Nee.« Smitty sieht mich an. »Und wo sind diese Koordinaten?«
    »Hier.« Ich drehe mich zum Fenster, um sie ihm zu zeigen. Aber auf der Scheibe ist nichts zu sehen.
    Pete merkt, dass keiner etwas sagt. »Was ist los?«
    »Sie sind nicht mehr da. Wir hatten sie auf die beschlagene Scheibe geschrieben«, erkläre ich Smitty. »Aber sie haben sich verflüchtigt oder so.«
    Er sieht mich schief an, dann beugt er sich über mich und haucht auf das Glas. Seine Lederjacke knarrt, sein Körper lehnt warm und schwer an mir. Er haucht noch einmal auf die Scheibe und das Glas beschlägt. Aber ohne Erfolg. Es tauchen keine Zahlen auf. Die Scheibe ist abgewischt worden, absichtlich. Panik steigt in meiner Brust auf.
    »Pete!«, rufe ich. »Du hattest sie doch aufgeschrieben, auf einen Zettel!«
    »Übernimm mal das Steuer«, sagt er zu Russ, geht vom Gas herunter und zwängt seine Hände in die Hosentaschen, sucht und sucht noch einmal, guckt neben dem Sitz und im Fußraum nach. Er tritt auf die Bremse, schlägt sich die Hände vors Gesicht.
    »Du hast den Zettel verloren?«, schreie ich ihn fassungslos an.
    »55, 55, 00 nördliche Breite«, krächzt er. »Schreib das auf.«
    »Du verlierst doch nie was, Pete!«, rufe ich. Tut er auch nicht. Er ist immer total organisiert. Wenn ich mich in unserer Truppe bei jemandem darauf verlassen kann, dass er nie etwas verliert, dann bei Petey-Puuh. Was ist denn los mit ihm?
    »55, 55, 00 nördliche Breite – schreib das auf, Bobby!«, schreit er mich an.
    Ich suche im Fußraum nach der alten Karte, finde sie und Russ gibt mir einen Stift. Ich schreibe die neuen Ziffern neben die alten Koordinaten.
    55, 55, 00 N
    Pete kneift die Augen zusammen.
    »00 … fünfzig noch irgendwas? Ich glaube, die letzten vier Ziffern haben sich wiederholt … 54, 54 westliche Länge?« Er schlägt sich vor die Stirn. »Oder war es dreißig irgendwas?« Er schüttelt den Kopf, als

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