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Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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»Aber diese Infos sind Wochen alt. Seit deine Mutter weg ist, habe ich auch nichts Neues mehr gehört. Ich dachte mir, ich warte da einfach so lange auf dich, wie ich kann, und dann schaue ich mal, ob ich sie finde.« Er wirft mir einen Blick zu. »Ob mir wieder einfällt, wo sie hinwollte.«
    Ich verschlucke mich fast. »Du weißt, wo sie ist?«
    »Das habe ich nicht gesagt.« Er hebt die Hände. »Das ist ja das Problem. Sie hat es mir erzählt, aber ich hab es irgendwie vergessen.«
    Ich starre ihn an. »Was?«
    »Sie hat es erwähnt. Aber ich hatte Fieber.« Als er mein Gesicht sieht, verdreht er die Augen. »Jetzt raste bloß nicht aus. Ich hatte voll die Osiris-Dröhnung und bin total breit in das Kaninchenloch runter. Als sich der Nebel wieder gelichtet hat, wusste ich nicht mehr, was wirklich passiert war und was nicht.«
    »Du hast mir gerade alles Mögliche erzählt, an das du dich erinnerst. Wieso nicht auch daran?«
    »Vielleicht hat sie es mir ja nicht mal gesagt, sondern ich hab’s nur zufällig mit angehört, keine Ahnung.« Er versetzt dem Führerstand einen Tritt. »Ich habe irgendwie den Eindruck, dass sie uns aus Schottland rausschaffen wollte.« Er macht eine Pause. »Und dann war da noch irgendwas mit … einem Elfen.«
    »Hah!« Ich schnaube. »Also ist sie am Ende des Regenbogens, zusammen mit dem Kobold?«
    »Es kommt mir alles vor wie geträumt.« Er seufzt. »Pass auf, ich habe dieses komische Traumbild von Elfen … die deiner Mutter aus dem Mund gekommen sind.«
    Ich starre ihn an. »Das ist wieder eine von deinen perversen Fantasien, oder?«
    »Ich weiß, wie bescheuert das klingt, aber ich mein’s ernst.« Er streckt eine Hand nach meinem Arm aus. »Tut mir leid.«
    Da fällt der Groschen. Ich stehe von meinem Sitzplatz auf dem Steuerpult auf und gehe auf Abstand. Tränen steigen mir in die Augen und ich fixiere meinen Blick auf die Schienen vor uns und reiße mich zusammen, um nicht loszuheulen.
    »Sie hat das alles gar nicht gesagt – dass ich das schon schaffe und so weiter, stimmt’s?« Ich kann ihn nicht ansehen. »Sie hat nie gesagt, dass ich im Krankenhaus sicherer wäre. Du hast dir das bloß ausgedacht, damit ich mich besser fühle.«
    Er ist still.
    »Danke«, flüstere ich. »Dass du mir helfen wollest. Ich weiß das zu schätzen.«
    Eine Zeit lang ist nur das Rumpeln des Zugs auf den Schienen zu hören. Der Regen lässt mich wünschen, dass das hier alles einfach weggespült wird, die ganzen schlimmen Dinge, der ganze Nebel in unseren Köpfen, der ganze Mist, der sich in unseren Gehirnen eingenistet hat. Schließlich steht Smitty aus seinem Sitz auf und sieht mich an.
    »Ich hab nach dir gesucht, Bobby.« Unsere Blicke treffen sich. »Ich hab den Bunker verlassen und dieses Krankenhaus gesucht. Ich konnte es nicht finden und hab mich gefragt, ob ich mir das nur eingebildet habe, ob sie vielleicht gar nicht gesagt hat, dass du in einem Krankenhaus bist oder dass es irgendwo hier in der Nähe wäre.« Er wagt den Anflug eines Lächelns. »Ich hatte gehofft, dass ich auf eine Stadt voller kleinwüchsiger Leute stoßen würde und das dann meine schräge Vision von irgendwelchen Mund-Elfen erklären würde.«
    Mein Magen macht einen Satz und ich spüre, wie mir langsam die Farbe aus den Wangen läuft. Smitty sieht mich alarmiert an.
    »Was ist denn los? Was habe ich gesagt?«
    Ich nehme rasch meinen Rucksack nach vorn und hole die Postkarte heraus. Da auf der Rückseite steht es, gedruckte Worte in winzigen schwarzen Buchstaben.
    Ich halte ihm die Karte hin. »Smitty, ich nehme alles zurück.« Mir zittert die Stimme. »Guck dir den Namen von dem Leuchtturm an.«
    Er dreht die Karte um, liest das Gedruckte.
    »Elvenmouth Light. Was …?« Dann begreift er. Und schüttelt ungläubig den Kopf. »Daher rührt meine fixe Idee mit den Elfen, oder?« Er schaut zu mir hoch. »Sie hat mir den Namen gesagt und mein drogenbenebelter Kopf hat dann diesen Quatsch daraus gemacht.«
    »Jetzt müssen wir also bloß Elvenmouth finden«, sage ich. »Mit einer Landkarte … die wir noch nicht haben.«
    »Trotzdem, das ist der Hammer, Bob.« Er lächelt wieder. »Das ist viel besser als ein paar Ziffernfolgen, von denen wir nur noch die Hälfte wissen.« Er zwinkert mir zu. »Und du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen, dass ich irgendwelche schrägen Fantasien über deine Mutter habe.«
    »Was? Wieso sollte mich das kümmern?«
    »Ach, keine Ahnung, Bob.« Aus seinen Augen blitzt

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