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Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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Durchlaucht«, rief Finney von der Tür her.
    Lady Kate kommentierte seine forsche Art mit einem kurzen Blick. Sie gab den Herren ein Zeichen, Platz zu nehmen. Braxton nahm einen Sessel neben Grace, und Jack ließ sich in den Sessel neben Olivia sinken.
    »Brauchst du deswegen meine Hilfe, Grace?«, fragte Braxton, als er sich setzte. »Wegen Jack?«
    »Na ja«, murmelte sie ausweichend, »ja und nein. Der Earl braucht deine Hilfe, aber wir hatten keine Ahnung, dass ihr schon nach ihm sucht.«
    »Warum haben Sie denn nun nach ihm gesucht?«, wiederholte Olivia. Ihr gefiel der Gedanke nicht, dass Braxton Zeit schinden wollte.
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht unterstrich diese Vermutung nur noch. Er hatte ein hübsches, offenes Gesicht. Warum glaubte sie, seinen sanften blauen Augen ansehen zu können, wie fieberhaft er nachdachte? Warum war sie davon überzeugt, dass er lügen würde? Möglicherweise lag es daran, dass er ihren Blick nicht erwidern konnte.
    »Na, seine Familie hat natürlich versucht, ihn zu finden«, sagte er. »Er war eine Weile im Ausland, und man braucht ihn zu Hause.«
    »Und warum sind Sie derjenige, der sucht?«
    Er sah sich um, als würde ihre Ahnungslosigkeit ihn erstaunen. »Ich bin der Cousin von Sussford.« Auf das Schweigen hin sah er Jack an. »Sussford? Der Ehemann Ihrer Schwester Madeline.«
    Olivias Magen zog sich zusammen. Sie hatte es ihm noch nicht gesagt.
    Jack drehte sich zu ihr um. »Maddie? Sie ist verheiratet? «
    »Sie erinnern sich nicht?«, sagte Braxton. »Ich hatte keine Ahnung.«
    Olivia machte den Mund auf. Ihr schossen all die Informationen durch den Kopf, die sie ihm hätte geben können. Am Ende war es jedoch Lady Kate, die für sie antwortete. »Sie erinnern sich doch noch an Sussford, oder, Jack?«, sagte sie. »Ein aufgeweckter junger Hund aus brillantem Stall. Ich hörte, dass er und Lady Madeline demnächst selbst Nachwuchs planen.«
    Jack wandte sich Olivia zu. »Sagt er die Wahrheit, Liv? Hat er eine Beziehung zu Maddie?«
    Woher sollte sie das wissen? Sie hatte seine Schwester seit fünf Jahren nicht gesehen.
    » Natürlich habe ich das«, beharrte Braxton. »Warum sollte ich lügen?«
    Und als wäre plötzlich ein Licht ausgeschaltet worden, wurden Jacks Augen kalt. Er rührte keinen Muskel, aber Olivia dachte, dass er mit einem Mal gefährlich aussah. Er strahlte eine raubtierhafte Spannung aus, die sie nicht an ihm kannte. Und es machte ihr Angst.
    »Entschuldigen Sie meine Vorsicht«, sagte Jack, und seine Stimme klang kälter als seine Miene wirkte. »Doch ich halte blindes Vertrauen manchmal für einen tödlichen Fehler.«
    Olivia erschauderte. Wie konnten diese schönen, lieben Augen plötzlich so bedrohlich erscheinen? Warum war er von einer auf die andere Sekunde so stahlhart? Er sah so düster, so freudlos aus, als wären seine verlorenen Erinnerungen nichts weiter als Ödnis.
    »Erinnern Sie sich an etwas?«, fragte Lady Kate ihn.
    »Nein. Aber Sie wollen meinen Standpunkt wohl nicht bestreiten, oder, Durchlaucht?«
    Lady Kate warf ihm ein Lächeln zu. »Überhaupt nicht. Andererseits habe ich bis auf einige Ausnahmen nie jemandem vertraut. Das ist, denke ich, eine überraschende Wendung für Sie.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht. Ich weiß, dass ich diesen Mann nicht kenne, und er ist in der Lage, nicht nur mich, sondern auch meine Frau und ihre Freunde zu verletzen.«
    Kit erstarrte. »Ihre Frau?«
    Unwillkürlich hielt Olivia den Atem an.
    Grace streckte den Arm aus und ergriff Kits Hand. »Ja, wusstest du das nicht? Olivia ist Lady Gracechurch. Seltsamerweise ist das Einzige, woran der Earl sich erinnert, dass er verheiratet ist. Mit Olivia.«
    Kit nickte ein paarmal mit weit aufgerissenen Augen. »Aha.«
    »Wie konnten Sie das nicht wissen?«, fragte Jack.
    Braxton wäre beinahe zusammengezuckt. »Ich habe sie nie kennengelernt, Jack. Ich war bei einem Einsatz.«
    Gelassen wandte Grace sich Jack zu. »Ich bin mir nicht sicher, ob Ihnen mein Wort reicht, Mylord, aber Kit ist ein lieber Freund. Er hat ehrenhaft unter meinem Vater gedient und wurde in der Schlacht von Toulouse verwundet. Ich glaube, Sie können ihm vertrauen.«
    Selbst der neue Jack schien ihr nicht widersprechen zu können. Grace hatte diese Wirkung auf Menschen. »Danke, Miss Fairchild, Ihr Wort reicht mir. Doch wieso wusste meine Familie nicht, wo ich war? Standen wir nicht in Kontakt?«
    Braxton schüttelte den Kopf. »Nicht seit der Zeit am neapolitanischen Hof

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