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Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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in Salerno vor zwei Jahren. Da habe ich Sie zum letzten Mal gesehen.«
    Jack starrte ihn an und konnte nichts sagen.
    »Warum braucht seine Familie ihn zu Hause?«, fragte Olivia. Sie musste auf ihre Antwort warten, weil in diesem Moment die unvermeidliche Parade mit dem Tee ins Zimmer kam. Finney überwachte das Ritual, zog sich dann zurück und schloss die Türen hinter sich. Währenddessen spürte Olivia, wie ihre Anspannung immer weiter wuchs. Braxton nahm ein Glas Madeira entgegen.
    »Sie haben mich gebeten, nach ihm zu suchen, weil die Marquess sehr krank war«, sagte er. »Ihr geht es mittlerweile besser, aber die Familie dachte, dass Gracechurch nach Hause kommen sollte.«
    Jack nickte und schloss einen Moment lang die Augen. »Ich nehme an, die Marquise war hilfreich wie immer?«
    »Sie war … außer sich.«
    Er brummte nur. »Ein weiterer Grund, nach Hause zurückzukehren, glaube ich.«
    »Sie gehen zurück?«, fragte Kit und blickte in die Runde.
    »Nicht sofort«, entgegnete Diccan ruhig.
    Jack schüttelte den Kopf und machte die Augen wieder auf. »Nein. Es gibt keinen Grund, meine Familie in Gefahr zu bringen. Ich werde Kontakt zu ihnen aufnehmen, sobald ich diese chaotische Situation geklärt habe.«
    Braxton sah Grace an. »Chaotische Situation?«
    »Das kann man so sagen«, meldete sich stattdessen Diccan zu Wort. »Deshalb hat Miss Fairchild Sie hergebeten. Sie hat Sie für eine delikate Operation vorgeschlagen. Jack muss zurück nach England. Doch offenbar ist etwas mehr nötig, als nur einen Platz auf einem Paketschiff zu buchen. Und deshalb brauchen wir Ihre Hilfe.«
    Braxton nickte. »Sie können sich meiner Unterstützung sicher sein. Sie ahnen nicht, wie froh seine Familie sein wird zu erfahren, dass wir ihn gefunden haben.«
    Als Jack die Worte hörte, erhob er sich. »Nein«, sagte er und sah Olivia an, »Sie dürfen es jetzt noch nicht wissen. Nicht, solange ich nicht im Hauptquartier war. Sobald ich in London bin, gehe ich ins Horse Guards.«
    Olivia sprang auf, ehe sie sich dessen bewusst war. »Nein!«
    Jack trat zu ihr und legte eine Hand an ihre Wange. »Doch, Liv. Ich weiß nicht, wie ich hierhergekommen bin. Du weißt es auch nicht. Es gibt nur eine Möglichkeit, es herauszufinden, und ich muss es tun.«
    Sie wusste, dass er die Angst in ihren Augen sah. Sie war davon überzeugt, dass er sie fragen würde, warum es so war. Aber das tat er nicht. Er gab ihr nur einen Kuss auf den Mund und lächelte. »Vertraue mir. Je eher ich mit den Beamten im Hauptquartier spreche, desto schneller ist das alles hier vorbei. Können Sie das Treffen für mich arrangieren, Diccan?«
    Olivia hörte, wie Diccan seufzte, als wäre er der am meisten leidgeprüfte Mensch in Europa. »Ja, Jack. Ich werde mich darum kümmern. Bis ich das allerdings tue, müssen Sie mir versprechen, sich zu benehmen und nicht loszurennen und zu versuchen, dieses Rätsel auf eigene Faust zu lösen.«
    Jack lächelte ihm zu. »Das würde ich tun, wenn ich könnte, Diccan. Ich weiß bloß nicht, woran ich mich bis dahin erinnern kann. Also kann ich nur versprechen, dass ich tun werde, was in meiner Macht steht, um diese Damen zu beschützen, bis ich die Antworten kenne.«
    Sag es ihm, dachte Olivia. Zeig ihm die Diplomatentasche. Mach ihm klar, dass er vielleicht sein Todesurteil unterschreibt, wenn er sich an die Regierung wendet.
    Sie drehte sich zu Grace um und hoffte, in ihrem Blick Ermutigung zu sehen. Doch Grace schüttelte den Kopf. Die Gefahr für Jacks Gesundheit hatte sich nicht geändert.
    Geplagt von der wachsenden Überzeugung, dass sie Jack verdammte – egal, was sie tat –, schwieg Olivia.
    Später am Abend traf sich Diccan Hilliard in einer schwach beleuchteten Bibliothek mit einem der Helfer, die er für seinen Plan ausgewählt hatte. Baron Thirsk war ein unauffälliger Mann. Durchschnittlich groß, durchschnittliche Statur, durchschnittliche Haar- und Augenfarbe – er gehörte zu den Menschen, die man nicht beschreiben konnte, auch wenn man sie gerade erst gesehen hatte.
    Im Augenblick genoss der Baron seinen Cognac. »Ist für morgen alles vorbereitet?«, fragte er.
    Diccan schlug die Beine übereinander, machte es sich auf einem gesteppten Ledersessel bequem und betrachtete den blassen Delamain-Cognac, den Thirsk für ihn eingeschenkt hatte. »Sie sollten nächste Woche in London sein.«
    »Ausgezeichnet.«
    Stirnrunzelnd blickte Diccan auf. »Sie bestehen noch immer darauf, sie zu Lady Kates Haus zu

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