Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)
wie er lächelnd mit den Fingern in sie drang, die Augen fast schwarz vor Lust. »Oh ja«, murmelte er, »das habe ich so vermisst.«
Sie keuchte auf und drängte sich seiner Hand entgegen. »Nicht mich?«, stieß sie hervor.
Sie war dem Höhepunkt so nahe. Sie packte ihn, hielt sich an ihm fest und wölbte sich ihm entgegen. Sie flehte, sie wimmerte. Sie weinte. Und dann beugte er sich über sie, tauchte seine Zunge in ihren Mund, schob sich auf sie und drang ohne ein Wort tief in sie.
Mit einem Aufschrei bäumte sie sich auf. Es tat weh. Er war so groß. Das Gefühl war unerträglich süß. Er zog sich zurück und stieß wieder in sie. Sein Körper war nass vor Schweiß, sein Mund mit ihrem vereint. Er hatte die Augen offen und blickte sie an, wie sie es immer getan hatten, wenn sie miteinander geschlafen hatten. So trieb er sie an und forderte sie heraus, mehr zu sein, als sie für möglich gehalten hätte.
Und sie nahm ihn in sich auf, wand sich, um ihn besser empfangen zu können, und legte ihre Hände auf seinen Po, um ihn noch tiefer in sich zu spüren. Sie hob ihr Becken an, um ihn zu umschließen. Wieder und wieder stieß er in sie, bis sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, bis sie nichts mehr sehen, an nichts mehr denken konnte außer an diese pochende, aufreizende Lust. Bis, ja, ja, sein Eindringen eine Feuersbrunst in ihr auslöste, sie anfachte, sie anheizte, bis sich alle Sehnsucht und Begierde entlud und Olivia mit sich riss. Sie schluchzte und flehte und lachte, ihr Höhepunkt löste den seinen aus, und er erschauerte, stöhnte laut auf, ihren Name auf seinen Lippen wie ein Gebet.
Schließlich fielen sie erschöpft und verschwitzt in ein zufriedenes Schweigen, eng umschlungen, keuchend, lachend, weinend. Und als hätten sie Angst vor dem, was passieren könnte, wenn sie einander losließen, schliefen sie Arm in Arm ein.
Die ganze Nacht über bis in den nächsten Morgen hinein schliefen sie immer wieder miteinander, entdeckten alte Lust wieder, vertraute Muster, geschätzte Eintracht. Olivia ruhte eine Weile an Jacks Schulter. Damals war das der Ort gewesen, an dem sie sich vor allen Gefahren der Welt beschützt gefühlt hatte. Zweimal weckte er sie in der Nacht auf, um sie zu lieben, und einmal tauchte er in sie, während sie noch schlief.
Sie erwachte mit einem Lächeln auf den Lippen und bewegte sich. Ihre Hände suchten seine Arme, seine Schultern, seinen Rücken, und ihr Körper explodierte so schnell, wie sie es nicht zu träumen gewagt hätte.
Allerdings hatte sie schon lange keine Träume wie diesen mehr gehabt. Wenn sie es gebraucht hatte, wenn die Anspannung zu groß gewesen war und die Einsamkeit zu schwer zu ertragen, hatte sie sich selbst gestreichelt, zusammengerollt in ihrem Bett, ohne ein tröstendes Wort. Aber seit sie Jack wiedergesehen hatte, hatte ihr Körper sich daran erinnert, wie sehr er sich nach der Berührung eines Mannes sehnte. Nach dieser Nacht wusste sie, dass ihr Körper ihn nie mehr vergessen würde.
Irgendwann frühstückten sie. Erschöpft und zufrieden fiel ihnen ein, dass es auch andere Bedürfnisse gab, die befriedigt werden mussten. Als ob sie gehört hätte, wie sie versuchten, die Energie aufzubringen, die Treppe hinunterzusteigen, klopfte Mrs Willett an die Tür. Sie hielt ein Tablett mit Eiern, Brötchen und Schinken in den Händen.
Jack öffnete, nur mit seiner Hose bekleidet, die Tür, und Mrs Willett musste unwillkürlich kichern. Sie versicherte, dass sie so einen starken Mann auch nicht aufgegeben hätte, woraufhin Olivia errötete und Jack lachte.
»Wir sollten aufstehen«, sagte Jack, als er eine Weile später Erdbeermarmelade von ihrer Brust leckte. »Wir sollten uns überlegen, was zu tun ist, ehe wir von wohlmeinenden Freunden überrannt werden.«
Olivia schloss die Augen und summte. »Ich dachte, zumindest Kit wäre hier.«
Jack hatte den Kopf auf ihren Bauch gelegt und lachte leise. »Ein diskreter Mann.«
Sie erwiderte sein Lachen. »Er wird aber kommen. Er würde Grace niemals im Stich lassen. Sie scheint sich der Hingabe jedes Mannes sicher sein zu können, der unter ihrem Vater gedient hat.«
Auf Olivias Bauch liegend, knabberte Jack an seinem Brötchen. »Ich habe zwar nicht viel Zeit in ihrer Nähe verbracht, doch ich finde, Grace ist eine Respekt einflößende, beeindruckende Frau.«
Olivia blinzelte. »Grace? Respekt einflößend?«
»Ja. Sie wirkt wie Wasser, das auf einen Stein tropft. Sie kämpft nicht verbissen
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