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Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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Olivia und bemühte sich, verletzbarer zu klingen, als sie war, auch wenn sie spürte, wie Blut ihren Hals hinabrann. »Ich verspreche es.«
    Sie hatte sich auch früher schon schützen müssen. Und auch jetzt würde sie es schaffen. Den Blick auf die tödliche Waffe gerichtet, die im Mondschein schimmerte, ließ sie sich hängen, als wäre sie starr vor Angst. Sie maß den Abstand zwischen der tödlichen Klinge und ihren Händen ab.
    Bitte, lieber Gott. Lass mich nicht versagen.
    » Und warum sollte ich Ihnen glauben?«, fragte er.
    Sie wollte ihm die Augen ausstechen. Doch sie musste erst das Messer in die Finger bekommen. Sie musste ruhig bleiben. Sie zog die Füße unter sich.
    Oh, Jack …
    »Ich will nicht sterben«, flehte sie.
    Sie legte die Hand an seinen Unterarm und ließ die Beine einknicken. Die andere Hand ballte sie unbemerkt zur Faust und suchte einen sicheren Stand. Die Klinge war so nahe. Wenn sie ihn doch nur überraschen konnte. Wenn sie ihm zumindest das Messer aus den Fingern schlagen konnte.
    In den Fenstern zur Bibliothek ging das Licht an. Ihr Angreifer drehte sich um. Das war Olivias Chance. Unvermittelt streckte sie die Beine durch, schnellte nach oben und rammte dem Kerl ihren Kopf gegen die Nase. Ohne das Knirschen und den Schmerzensschrei zu beachten, packte sie seine Hand und biss hinein. Er heulte auf. Sie trat ihm auf den Fuß, wirbelte herum und stieß ihm das Knie in den Schritt.
    »Du Schlampe! «
    Olivia hörte, wie es in den Büschen raschelte. Sie hörte Schritte. Ihre Retter nahten. »Hier!«, schrie sie. »Hilfe!«
    Sie drehte sich um und wollte fortlaufen.
    Aber sie bekam nicht die Gelegenheit dazu. Ihr Angreifer griff ihr ins Haar und zog sie unsanft an sich. »Schlechte Entscheidung, Countess.«
    Er hatte noch immer das Messer und lachte.
    »Livvie!«, hörte sie Jack brüllen. Er rief anderen Leuten etwas zu und wies ihnen die Richtung. Sie musste Zeit gewinnen.
    »Hier, Jack!«, rief sie.
    Sie wehrte sich und kratzte und biss, doch ihr Angreifer war zu stark. Er schlug ihr gegen den Kopf, und sie verlor das Gleichgewicht und wäre gefallen, wenn er sie nicht festgehalten hätte.
    Er flüsterte an ihrem Ohr. »Du hättest auf mich hören sollen, mein Schatz.«
    Sie konnte die Leute kommen hören. Plötzlich sah sie das Messer aufblitzen. Sie hob die Arme, um ihren Hals zu schützen. Der Mann zerrte sie zum Hintertor.
    »Bring sie einfach um«, vernahm sie eine Stimme hinter sich, die sie zu kennen glaubte.
    »Es sind zwei!«, rief sie.
    Ihr Angreifer schlug ihr hart auf den Mund. Mühsam kämpfte sie um ihr Gleichgewicht. Jack schien eine Ewigkeit zu brauchen, um sie zu erreichen.
    Sie sah, wie das Messer hochgehoben wurde, und dachte, dass Jack zu spät kommen würde. Und sie hatte es ihm nicht gesagt. Sie hatte das wichtigste Versprechen, das sie je gemacht hatte, nicht gehalten.
    Plötzlich war der Mond nicht mehr zu sehen. Sie hörte ein lautes Knurren, und ihr Angreifer erstarrte. Das Messer zielte auf ihren Hals, als Jack mit einem Mal gegen sie und ihren Angreifer rannte. Sie wurde zu Boden gestoßen.
    Verschwommen sah sie, dass das Messer wieder nach oben gerissen wurde und dann in einem Bogen durch die Nacht schwebte. Sie spürte sengende Hitze an ihrem Hals und dann einen furchtbaren Aufschlag, als sie mit dem Kopf gegen die Steinmauer krachte.
    Aber sie war frei. Sie konnte flüchten. Sie hörte Schritte im Garten. Vage nahm sie schwankende Lichter wahr, die auf sie zukamen. Sie hörte dumpfe Schläge neben sich und das grässliche Geräusch von Knochen auf Knochen. Ein paarmal wurde sie getreten, als ihr Angreifer versuchte, sich zu befreien. Sie konnte sein hektisches Keuchen und Jacks Fluchen hören. Und für einen winzigen Moment glaubte sie, am hinteren Tor einen Mann stehen zu sehen.
    Verzweifelt versuchte sie, zu fliehen, sich aufzurichten, und fragte sich, warum sie Regen auf ihren Händen spürte. Der Himmel war doch wolkenlos gewesen, oder?
    »Der andere entkommt«, rief sie, war sich aber nicht sicher, ob irgendjemand sie gehört hatte.
    »Oh nein«, erwiderte Jack, und Olivia dachte, dass sie noch nie eine so harte Stimme gehört hatte. »Ihm nach!«, brüllte er jemandem zu. »Und findet heraus, was mit Braxtons Wachen passiert ist.«
    War das Harper, der sich über sie beugte? Nein, Finney. Harper war bei Jack.
    »Zeit, ihn freizugeben, Eure Lordschaft«, sagte er. »Sie wollen ihn lebend, um ihn befragen zu können, oder?«
    »Nicht …

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