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Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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sie nicht mehr sicher, warum.
    Sie wollte etwas sagen; sie wollte ihm alles erklären, wollte ihn ganz ruhig und logisch korrigieren. Sie wollte ihm die Wahrheit sagen, und dann würde sie verschwinden, ehe sie ihm unmissverständlich mitteilen konnte, was mit seinem wertvollen Hochzeitsgeschenk und seinem Cousin und seiner Ehre passiert war.
    Olivia öffnete den Mund.
    Und sie fing an zu lachen.
    Erschrocken schlug sie die Hand auf den Mund, um aufzuhören.
    Aber sie konnte es nicht. Tränen stiegen ihr in die Augen. Ihr Magen zog sich zusammen. Sie lachte weiter.
    Jack wollte sich mühsam aufsetzen. »Livvie?«
    Sie hob die Hand, als wollte sie ihn abwehren. Sie wollte sich zusammenreißen. Wirklich.
    Stattdessen lachte sie noch lauter und rannte schließlich aus dem Zimmer. Und egal, wie sehr sie es versuchte, sie konnte nicht aufhören.
    Die Allee Verde war fast menschenleer. Es war eine hübsche Grünfläche, die mit Bäumen gesäumt war und am Fluss entlangführte. Die feine Gesellschaft von Brüssel versammelte sich bei schönem Wetter hier und bewegte ihre Pferde. Inzwischen war der Platz von den Militärfahrzeugen aufgewühlt, und die feine Gesellschaft hielt sich lieber drinnen auf, als die Tausenden von Toten zu sehen, die auf den Befestigungswällen um die Stadt aufgebahrt lagen.
    Zwei Männer hatten der Nachmittagshitze getrotzt. Allem Anschein nach hatten sie die Langeweile nicht mehr ausgehalten und führten ihre Pferde unter dem Blätterdach der Bäume entlang.
    »Was haben Sie herausgefunden?«, fragte der größere von beiden ungeduldig.
    Sein eleganter Begleiter schüttelte den Kopf. »Nichts. Auf dem Schlachtfeld herrscht das totale Durcheinander. Es haben bereits Massenbegräbnisse stattgefunden, ehe ich dort war. Manche sprechen sogar von Verbrennungen.«
    »Sie sind sich sicher, dass jemand ihn gesehen hat.«
    »Das habe ich gehört.«
    »Wir müssen uns davon überzeugen. Das ist unerlässlich.«
    »Meinen Sie, das wüsste ich nicht? Sie waren nicht derjenige, der sich ein Taschentuch vor die Nase gedrückt und Leichen umgedreht hat. Ich versichere Ihnen: Falls er tatsächlich dort war, wo er hätte sein sollen, dann ist er es jetzt nicht mehr.«
    »Dann finden Sie ihn.«
    Einen Moment lang herrschte Stille. »Ich habe etwas von seiner Frau gehört«, erklärte der elegante Herr. »Ich frage mich, ob sie in die Sache verwickelt ist.«
    Der große Mann runzelte die Stirn. »Sie müssen sich vergewissern.«
    Der andere zuckte nur mit den Schultern. »Tja, früher oder später trifft sich alles, was Rang und Namen hat, bei Lady Kate. Wenn ich den Wahrheitsgehalt eines Gerüchtes überprüfen möchte, ist das der Ort, an dem ich beginnen würde.«
    »Wollen Sie, dass ich Sie unterstütze?«
    Für einen Augenblick schien der gut aussehende Mann darüber nachzudenken. Dann schüttelte er mit einem verschmitzten Lächeln den Kopf. »Nein, ich glaube, dieses Feld werde ich selbst beackern.« Er zog ein Batisttaschentuch hervor und tupfte sich den Schweiß von der Stirn. Der Rubinring an seinem Finger funkelte blutrot im Sonnenschein.
    »Wenn Sie ihn finden«, sagte sein Begleiter, »geben Sie mir umgehend Bescheid. Unser guter Freund muss vermutlich … davon überzeugt werden, mit uns zusammenzuarbeiten.«
    Der gut aussehende Mann wurde blass. Er wollte nichts mit der Art von »Überzeugungsarbeit« zu tun haben, die seinem Gegenüber vorschwebte. Kein Mensch mit ein bisschen Verstand wollte das. Nicht, wenn der Mann so gut mit Messern umgehen konnte, dass er sich selbst »Chirurg« nannte.
    Eines seiner Opfer hatte einmal vorgeschlagen, seinen Namen in »Schlächter« zu ändern. Er hatte ihm die Antwort in leserlichen Buchstaben auf die Stirn geritzt. Präzision zeigt das wahre Genie. Der Chirurg.
    Diesen Fehler hatte nie wieder jemand begangen.
    »Ich muss Ihnen nicht erklären, wie entscheidend es ist, dass wir unseren Freund finden«, beharrte der Chirurg. »Oder was ich Ihnen gegenüber empfinde, falls wir es nicht schaffen sollten.«
    Der andere Mann wischte sich noch einmal über die Stirn und steckte das Taschentuch wieder ein. »Nein«, sagte er nachdrücklich. »Das müssen Sie ganz sicher nicht.«
    In dem Moment erschien eine hübsche Brüsselerin auf einem Rotschimmel. Ihr Ehemann folgte ihr. Die Männer grüßten. Es gab sowieso nichts mehr zu besprechen, bis Jack Wyndham gefunden und – falls nötig – eliminiert worden war.

Kapitel 6
    »Livvie! Verflucht noch mal, komm

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