Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
Vom Netzwerk:
Und Olivia gefiel der Gedanke überhaupt nicht, ihn nicht zu begleiten.
    Deprimiert seufzte sie. Keine Frau, die noch halbwegs bei Verstand war, würde ernsthaft in Erwägung ziehen, sich wieder mit einem Mann einzulassen, der sich so verhalten hatte, wie Jack es ihr gegenüber getan hatte. Es wäre dumm, wenn sie für ihn ihr Herz und ihr Leben wieder aufs Spiel setzen würde. Immerhin war es nicht ihr Name gewesen, den er im Schlaf gerufen hatte.
    Im Moment jedoch konnte sie nicht fliehen. Sie setzte ein Lächeln auf und öffnete die Tür zur Küche, wo die tapferen Männer sie daran erinnerten, wie hoch der Einsatz in dem Spiel war, das sie spielte.
    In einer Ecke des angrenzenden Gartens verborgen, beobachtete der Chirurg, wie Chambers sich von Mrs Grace verabschiedete. Endlich, dachte er zufrieden. Endlich geschieht etwas Interessantes.
    Gracechurchs ehemaliger Diener sprach mit der Exfrau. Was mochten die beiden einander zu sagen haben? Wie sollte er das herausfinden?
    Er erlaubte sich ein erfreutes Lächeln. Ja, wie sollte er das herausfinden? Ihm fielen ein Dutzend Wege ein – einer interessanter als der andere.
    Es würde ihm große Freude bereiten, den Diener davon zu überzeugen, mit ihm zusammenzuarbeiten. Und beim bloßen Gedanken daran, was er mit der Frau des Earls anstellen würde, bekam er eine Erektion. Es gab sicherlich ein Zitat, das es wert war, in ihren weichen weißen Bauch geritzt zu werden. Vielleicht etwas über den Preis der Loyalität.
    Ja, dachte er und folgte dem Diener die Straße entlang. Sie würde ganz bestimmt sein schönstes Werk werden.
    Er hoffte nur, dass sie sich nicht zu schnell ergab.

Kapitel 13
    Es gab Tage, an denen Lady Kate dachte, eine Duchess zu sein würde vollkommen überbewertet werden. Und dieser Tag war so einer.
    Eigentlich hatte er ganz gut angefangen. Es war ihr gelungen, sich aus dem Haus zu schleichen und einkaufen zu gehen, und sie dachte, dass sie vielleicht ein bisschen Zeit für sich haben würde. Es war ein herrlicher, angenehmer Sommertag, und sie riskierte wieder einmal ihren Ruf, indem sie zu Fuß ging.
    Zuerst ging sie zum Grand Place. Lady Kate liebte den großen Kopfsteinpflasterplatz mit den goldverzierten mittelalterlichen Zunfthäusern und dem unvermeidlichen Glockenturm. An diesem Morgen waren auch die letzten verwundeten Soldaten verschwunden, und die Blumenverkäufer waren zurückgekommen. Die anheimelnden Läden mit den Giebeldächern waren geöffnet. Lady Kate nutzte die Gelegenheit und kaufte vor allem in einem hübschen kleinen Laden ein, der erlesene Spitze anbot.
    Danach besuchte sie Freunde. Schließlich suchte sie die Uxbridges auf, die gerade mit Marquis d’Assche durch den Park vor ihrem Haus flanierten. Sie schenkte ihnen die Blumen, die sie gerade erstanden hatte, und erzählte ihnen die neuesten Gerüchte, die ihr zu Ohren gekommen waren.
    Auf ihrem Weg nach Hause hatte sie die erste Vorahnung, dass der Tag nicht so angenehm verlaufen würde wie gedacht. Als sie auf die Rue de la Loi trat, bemerkte sie einen Mann und wurde stutzig. Der Kerl stand auf der Parkseite der Straße. Er war unauffällig, groß und dünn und gekleidet in Nugee. Es schien, als würde er nur die Sonne genießen. Ihr wurde klar, dass sie ihn schon einmal gesehen hatte. Und das war noch gar nicht so lange her. Er war am Grand Place gewesen. Außerdem war er am Tag zuvor auf der Straße gewesen, als sie zum Tee zu den Capels spaziert war.
    Vielleicht wäre es ihr gar nicht aufgefallen, wenn er nicht gelächelt und grüßend den Hut gelüpft hätte, als er bemerkte, dass sie in seine Richtung blickte. Sie kannte jedes Gesicht der feinen Gesellschaft und einen Großteil der europäischen Aristokratie. Sie kannte diejenigen, denen sie vorgestellt worden war, beim Namen. Aber diesen Mann kannte sie nicht.
    »Bivens«, sagte sie zu ihrer Zofe, die neben ihr lief. »Kennen Sie diesen dreisten Herrn da hinten?«
    Bivens, die sich rühmte, genauso viele Menschen zu kennen wie ihre Herrin, schüttelte den Kopf. »Vorlauter Kerl«, schnaubte sie. Dieser herablassende Kommentar aus dem Mund einer Frau, deren Mutter Tänzerin im Covent Garden gewesen war, konnte man bestenfalls ironisch nennen.
    »Ich habe ihn am Grand Place gesehen, als wir aus dem Geschäft für Stoffe und Spitze kamen. Und vorher habe ich ihn auch schon mal bemerkt.«
    »Tja, wenn Sie nicht wissen, wie Sie ihm geben, was er verdient, Miss Kate«, sagte sie mit einer Vertrautheit, als wäre sie

Weitere Kostenlose Bücher