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Unverhofft kommt oft

Unverhofft kommt oft

Titel: Unverhofft kommt oft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Bloom
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an. „Es gibt noch andere Pizzaanbieter in der Stadt.“
    „Nirgendwo schmeckt sie so wie bei euch.“
    „Ich höre auf, für Luigi`s zu arbeiten.“ Er sah sie mit seinem Hundeblick an.
    „Lenny, das wird nie was werden. Wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen, wir haben eine Pizzabeziehung, nicht mehr und nicht weniger.“
     
    Lenny grinste sie an. Er mochte dieses Spiel, das sie bei jeder Bestellung spielten, genauso gern wie sie. „Irgendwann kriege ich dich noch rum“, versprach er.
    „Versuch es nur weiter“, grinste sie. „Sorry, ich bin ziemlich pleite, habe heute kein Trinkgeld für dich.“
    „Ein kleiner Kuss würde auch gehen.“
    Sie stellte sich auf Zehenspitzen und drückte ihm einen kleinen Schmatzer auf die Wange. Er fasste sich an die Stelle und wurde sogar ein wenig rot, das glaubte sie zumindest, denn in der dunklen Nacht konnte man es nicht so gut erkennen.
    „Ich wünsche euch noch einen schönen Abend“, sagte er. „Grüß Jenni von mir.“
    „Ja, werde ich machen. Dir auch noch einen schönen Abend. Wie lang geht deine Schicht?“
    „Ich mache immer um elf Schluss.“
    Sie sah auf ihre Armbanduhr, oder wollte darauf sehen, musste aber wieder einmal feststellen, dass sie vergessen hatte, sie am Morgen umzubinden. Es musste aber so gegen neun sein.
    „Na, dann hab nachher einen schönen Feierabend.“
    „Danke.“ Er winkte, als er die Stufen runterlief und auf seinem Roller platznahm.
     
    Sofia brachte die Pizza in die Küche, wo Jenni ihnen Erdbeer-Milchshakes zauberte.
    Sie hatte von einer Obsthändlerin, die sie kannte, einen Haufen zermatschter Erdbeeren bekommen, die diese nicht mehr verkaufen konnte.
    „Schöne Grüße von Lenny“, richtete sie aus.
    „Ach, der. Der ist vielleicht `ne Marke.“ Jenni lachte.
    „Allerdings. Flirtet der mit dir auch immer so?“
    „Nicht dass ich wüsste. Aber du kennst mich, ich merke sowas meist gar nicht.“
    Sie machten es sich mit ihrer Pizza und ihren Shakes auf der alten, hässlichen gelben Couch bequem, die wahrscheinlich noch aus den Siebzigern stammte.
     
    „Johnny war aber sehr nett“, begann Sofia, wie nebensächlich.
    „Ja, er ist total lieb, genau wie seine Schwester Ruby.“
    „Wie kommt es, dass ich ihn bisher nie kennengelernt habe?“
    „Keine Ahnung.“ Jenni biss in ein großes Stück der heißen Pizza.
    „Wie findest du ihn denn so? Ist er dein Typ? Wollen wir ihn vielleicht mal zu uns einladen und für ihn kochen?“
    Jenni fing furchtbar an zu lachen.
    „Was ist denn? Nicht dein Typ? Okay, schon verstanden.“
    „Sofia, Johnny ist homosexuell.“
    „Ehrlich?“, fragte Sofia mit großen Augen. Das hätte sie nicht für möglich gehalten, sonst hätte sie wohl kaum Verkupplungspläne für ihn und Jenni geschmiedet.
     
    „Weißt du was, meine Liebe?“
    „Na?“ Sie sah ihre Freundin erwartungsvoll und noch immer ein wenig verdutzt an.
    „Du bist Emma.“
    „Hä? Kapier ich nicht. Ich bin Emma? Welche Emma?“
    „Jane Austens Emma.“
    „Ach du liebe Güte. Warum denn das?“ Sie musste gestehen, sie hatte keine Ahnung, wovon Jenni sprach, hatte das Buch nie gelesen.
    „Emma ist eine Figur, die immer versucht, alle in ihrem Umfeld zu verkuppeln, ob sie wollen oder nicht.“
    „Wirklich? Und so bin ich, oder wie?“ Sie wusste selbst, dass sie so war.
    „Aber hallo. Du hast immer nur die Liebeleien anderer im Kopf, willst für jede ihren Märchenprinzen finden, nur an dich selbst denkst du dabei nie.“
    „Ich brauche keinen Märchenprinzen.“
    „Das denkst du. Aber jeder sehnt sich doch nach Liebe. Und dass du sie ständig in Gedanken hast, wenn auch nur die der anderen, zeigt doch, dass du sehr wohl nach der Liebe suchst.“
    „Ach Quatsch, ich bin ganz froh, wie es für mich läuft. Ich liebe mein Leben! Na ja, im Moment vielleicht nicht ganz so, aber sobald ich nicht mehr in der blöden Bäckerei neben der blöden Roberta stehen muss, werde ich es wieder lieben. Mir fehlt es an nichts.“
    „Ja ja.“
    „Was soll das nun schon wieder heißen?“, fragte sie.
    „Ich sage nur: Julian.“
    Nun musste Sofia doch lächeln. Der Gedanke an Julian war immer ein schöner.
    „Ja, ich muss zugeben, der ist schon ein Prinz.“
    „Dann schnapp ihn dir und denke zur Abwechslung mal an dich!“
    Das werde ich vielleicht auch tun , dachte Sofia und biss in den fettigen Käse.

7. Kapitel
     
    Zwei Tage später um die Mittagszeit, als der Laden gerade proppenvoll war, stupste Roberta Sofia an und

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