Unwiderstehlich (German Edition)
aufholen. Einen Partner? Ja, ungefähr alle zwei Wochen für sechsunddreißig Stunden.«
»Gewöhnlich von Freitagabend bis Sonntag zum späten Frühstück. Nicht wahr, meine Süße?« Pia füllte das Glas ihrer Freundin sofort nach.
Christiane nickte zustimmend. »Genau. Seid ihr schon bei den Cockrings? Ich hätte gerne mal einen, der dabei summt. Wenn ihr versteht, was ich meine.«
Sophia lächelte glücklich. »Nein, dazu wollte ich gerade kommen. All die schönen Dinge, die man zu zweit nutzen kann.« Sie räumte einige der Vibratoren beiseite und legte eine Auswahl an Cockrings auf den Tisch. Und weil es gerade passte, auch ein paar Handschellen und eine kleine Peitsche.
Während Christiane fachmännisch die Ringe aus Silikon begutachtete, nahm Sophia ein paar Handschellen in die eine und die Peitsche in die andere Hand. »Wenn ihr eure Männer mal schocken wollt, dann macht ihr Folgendes: Ihr fesselt ihn, und dann erst holt ihr die Peitsche raus. Nur so tun, als ob ihr daran Spaß hättet.«
Nadine griff zu und ließ das Leder durch ihre Hand gleiten. »Olaf, wenn du noch einmal unseren Jahrestag vergisst, dann …« Feixend ließ sie die Peitsche durch die Luft sausen.
Jetzt griff auch Stefanie zu und nahm ihr das Teil aus der Hand. »Nein, pass auf. So geht das: Und wenn du glaubst, ich würde dir einen blasen, während du meine Klitoris nicht mal mit der Lupe findest, dann hast du dich geschnitten.« Rhythmisch klatschte das Peitschenende auf einen kleinen Schemel.
»Und wenn Rüdiger jetzt genau auf so was steht?« Alle prusteten vor Lachen. Rüdiger war nicht gerade für seine lockere Art bekannt.
»Hast du damit schon Erfahrung?« Christiane hielt Sophia einen voluminösen Penisring mit auffälligen Noppen hin.
»Ähm«, räusperte sich Pia. »Wie funktionieren die eigentlich?«
»Die sorgen dafür, dass das Blut im Schwanz bleibt. Wisst ihr, manchmal, wenn zu viel Blut aus dem männlichen Gehirn abgezogen wurde, schaltet der Körper auf Notversorgung um, so unwahrscheinlich es auch klingt. Ich demonstrier euch das mal …«
Sophia war froh. Jetzt konnte sie getrost schnell mal auf Toilette verschwinden. Die sicherlich sehr plastische Demonstration, zu der Christiane jetzt anhob, beschäftigte die Frauenrunde bestimmt einige Minuten. Und bei manchen Erklärungen war es ohnehin besser, wenn sie als Fremde nicht dabei war. Sophia signalisierte Pia, dass sie mal kurz für kleine Mädchen musste, und schloss die Tür hinter sich.
Das Gästeklo war direkt neben der Eingangstür. Sophia war schnell fertig, wusch sich die Hände und schaute dabei in den Spiegel. So viel vergebene Mühe. Was ein guter Mann vollbringen konnte, konnte man mit keinem Gummischwanz der Welt ersetzen. Wenn überhaupt, würde sie dieses ganze Zeug höchstens als Heißmacher einsetzen. Aber lieber waren ihr echte Finger, echte Zungen und echte Schwänze.
Sie öffnete die Tür und sah noch, wie ihr jemand hastig auswich. Ein großer Mann war zur Seite gesprungen. Er hatte sich wohl gerade rausschleichen wollen, denn er machte ein Gesicht, als habe Sophia ihn mit der Hand in der Keksdose erwischt. Stumm starrte er sie an. In seinem Blick lag etwas. Etwas, das unmittelbar ein Prickeln in Sophias Magengegend auslöste. Und auch er schien gefangen von ihrem Anblick zu sein.
Beide erschraken, als sie hörten, wie sich die Tür zum Wohnzimmer öffnete. Sophia zog den Kerl ins Gästeklo und hielt sich die Finger auf die Lippen. Sie warteten unbeweglich in dem kleinen Raum, während sie darauf lauschten, wie Pia sich draußen um Prosecco-Nachschub kümmerte. Endlich wurde es wieder ruhig. Trotzdem flüsterte Sophia. »Arne?«
»Nein, Dominik.«
Ah, DER Dominik. Mit dem Knackarsch. »Was machst du hier? Ist Arne auch da?«
Dominik nickte.
»Ihr bringt mir die ganze Verkaufsveranstaltung zum Platzen, wenn die das rauskriegen. Ich mach das hier doch nicht zum Vergnügen. Ich verdien damit meine Brötchen!« Frauen gaben nur dann großzügig Geld für Sexspielzeug aus, wenn ihre Männer nicht dabei waren. Das hatte Sophia schon im ersten halben Jahr gelernt.
»Sorry, aber alle wollten wissen, welche Art Sex ihre Frauen wirklich wollen. Das ist doch kein Verbrechen.«
»Alle? Wer ist denn noch da?«
»Olaf und Rüdiger.«
Sophia fasste sich an die Stirn. »Und ihr sitzt da oben irgendwo und könnt alles hören?«
Dominik nickte.
»Und was machst du hier? Gehörst du zu Britta oder Christiane?«
Er schüttelte seinen Kopf.
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