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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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bestimmte Zeit und eine gewisse Summe. Haben Sie nie davon gehört? Die Leute machen’s die ganze Zeit über. Die Magier, meine ich.«
    »Ich dachte, nur dunkle Magier stehlen Magie.«
    »Ja, das tun sie. Sie saugen jemanden leer, wenn sich ihnen die Gelegenheit bietet. Aber das nimmt einer Person nicht die ganze Magie, nur einen kleinen Teil. Und da man zustimmen muss, ist es legal. Und ziemlich blöd.«
    »Wer kauft die Magie? Und wofür?«
    Marco zuckte mit den Schultern. »Wenn Sie Einzelheiten wissen wollen, müssen Sie mit einem Magier reden. Ich weiß nur, dass das vereinbarte Maximum nicht überschritten werden darf und die ganze Sache zur vereinbarten Zeit aufhören muss. Aber manchmal hapert’s sowohl am einen als auch am anderen. Wie ich schon sagte, es ist gefährlich. Normalerweise behält der Kreis diese Angelegenheit im Auge, aber der Krieg und so…«
    »Ich verstehe.« Ich wusste, dass der Kreis nicht genug Kriegsmagier für entsprechende Kontrollen hatte – die meisten waren für den Kampfeinsatz rekrutiert. Vermutlich schlüpften viele kleine Dinge durch die Maschen, wie zum Beispiel banale Polizeiarbeit, zu der das Überprüfen von Pfandleihen gehörte.
    »Und außerdem haben Sie so was gar nicht nötig, Teuerste!«, fuhr Marco fort. »Lord Mircea könnte Ihnen einen Betrag zur Verfügung stellen…«
    »Nein, das könnte er nicht«, widersprach ich entschieden. »Er ist nicht knauserig, und Sie sind sein…«
    »Wenn Sie jetzt von Besitz sprechen, dann schwöre ich…«
    Marcos Handy klingelte und unterbrach unser Gespräch. »Tut mir leid, da kann ich Ihnen nicht helfen«, sagte er schroff und unterbrach die Verbindung.
    »Worum ging’s?«
    »Nichts weiter. »Es klang nach Casanova.«
    Das Handy klingelte erneut, und mit jeder Sekunde lauter. Schließlich holte Marco es erneut hervor und schaltete es aus. »Er war es nicht«, sagte er und sah mich dabei an. Was absolut nichts bedeutete.
    Vampire waren gute Lügner. Sie erröteten nicht, zappelten nicht, gerieten nicht ins Schwitzen – bei ihnen gab es keins der verräterischen Anzeichen wie bei Menschen. Aber ich wusste, wie viel hinter einer ruhigen Fassade versteckt sein konnte. Meistens durfte man davon ausgehen, dass sie umso mehr verbargen, je ausdrucksloser das Gesicht wurde. Und Marcos Gesicht war starr wie eine Maske.
    »Marco…« Ich bekam keine Gelegenheit, seine Lüge aufzudecken, denn Billy Joe schwebte zu uns.
    »Der Kreis hat sich gerade einige der Kids geschnappt«, wandte er sich an mich und kam sofort zur Sache. »Ich weiß nicht, wie viele. Die Magier holten sie aus ihrem Versteck, als ich mich auf den Weg hierher machte. Casanova wollte dir Bescheid geben, konnte dich aber nicht erreichen.«
    Ich zog Marco das Handy aus der Tasche, rief die letzte Nummer ab und drückte auf Wählen.
    »He!«, beschwerte er sich.
    »Fangen Sie bloß nicht an«, sagte ich und hätte noch das eine oder andere hinzugefügt, aber Casanova meldete sich beim ersten Klingeln.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    »Es geht schon wieder um die verdammten Kinder…«,begann er, bevor ihm das Handy aus der Hand gerissen wurde. Ich brauchte nicht zu raten, wer sich am anderen Ende befand, denn mir waren nicht viele Leute bekannt, die so mit einem Vampir umsprangen, ohne jede Bedenken. Dass die entsprechende Person nur einssechzig groß und ein Mensch war, machte alles noch eindrucksvoller.
    »Jesse ist weg«, teilte mir Tami schnell mit. »Der Kreis hat ihn und einige andere vor einigen Minuten verschleppt. Casanova meint, dass er wegen der Vereinbarung nichts gegen die Magier unternehmen darf, aber ich bin an keine Vereinbarungen mit den Mistkerlen gebunden und schwöre: Wenn sie Jesse was antun, werden sie dafür büßen. Sie glauben, im Krieg zu sein? Sie werden wissen, was wahrer Krieg ist, wenn ich mit ihnen fertig bin…«
    »Wohin sind sie verschwunden?«
    »Keine Ahnung!« Tami weinte, ich hörte es in ihrer Stimme. Aber sie riss sich zusammen. »Sie sind mit zwei großen Limousinen den Strip hinunter gebraust.«
    Der Strip war nur einen Häuserblock entfernt, und dort gab’s den üblichen dichten Verkehr. Vielleicht konnten wir die Burschen noch erwischen. »Alles in Ordnung, Tami. Wir kümmern uns darum…«
    »Wie kann alles in Ordnung sein?«
    »Wir holen die Kids zurück. Du hast mein Wort.«
    Am anderen Ende der Verbindung herrschte vielsagendes Schweigen. Ich konnte es Tami nicht verdenken. Schon einmal hatte ich ihr mein Wort gegeben, bei

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