Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
Vom Netzwerk:
sagte der Verkäufer, griff nach einer Zeitschrift und fächelte damit, um einige der kleinen Löcher zu vertreiben. Sie tanzten federleicht im Luftstrom und schwebten in die Mitte des Ladens zurück, wo sie auf dem anderen Vampir landeten.
    Seine Schreie wichen plötzlicher Stille, als sie sein Gesicht berührten und dort runde Leere hinterließen, wo eben noch sein Mund gewesen war. Einige Zähne zeigten sich in der Öffnung, einer von ihnen mit einer goldenen Kappe. Ein anderes dunkles Etwas fraß einen Teil der Brust und verfehlte das Herz, hinterließ aber ein baseballgroßes Loch im Oberkörper. Ich sah eine Rippe und ein flatterndes Gebilde, das vielleicht ein Lungenflügel war. Auch diesmal spritzte weder Blut noch andere Flüssigkeit. Ein Teil des Mannes schien sich an einem anderen Ort zu befinden, ohne dass der Körper etwas davon merkte.
    Angenehm schien die Sache nicht zu sein. Mit großen Augen starrte er uns an, als die Fußschellen ihn in den Schrank zogen. Hinter ihm fiel mit einem dumpfen Pochen die Tür zu.
    Marco hielt noch immer den Verkäufer, nahm die Zeitschrift und schlug damit nach allen zu nahe kommenden Schwarzen Löchern, als er zusammen mit dem Alten in den Laden zurückkehrte. »Lassen Sie mich Ihnen erklären, was jetzt geschehen wird«, sagte er. »Sie werden die fehlenden Teile von ihm zurückholen, und zwar sofort. Andernfalls treibe ich diese Dinger zusammen und stecke sie Ihnen in den Hals! Haben wir uns verstanden?«
    ›Ja. Natürlich muss ich dafür eine kleine Rückholungsgebühr berechnen…« Die Tür fiel zu, als Marco auf diese Worte des Verkäufers antwortete, wobei er einige Vorschläge machte, die ich für anatomisch unmöglich hielt. Ich konnte für Marcos Kumpel nicht viel tun und nur hoffen, dass der Verkäufer imstande war, ihm tatsächlich alle fehlenden Teile zurückzugeben. Aber ich war imstande, den Kindern zu helfen. François drückte mir die Autoschlüssel in die Hand, und wir rannten los.
    Marcos Wagen erwies sich als schwarzer SUV mit getönten Scheiben – sie waren so dunkel, dass sie vermutlich die Zulassungsvorschriften verletzten. Aber das war immer noch besser, als zu verbrennen, dachte ich. In dieser Hinsicht drohte derzeit allerdings kaum Gefahr. Die Sonne war vor einer Stunde untergegangen, und nur die Leuchtreklame über dem Laden erhellte die dunkle Straße.
    Mit quietschenden Reifen fuhren wir los. Ich saß am Steuer, denn Autos waren für François noch immer eine neue Erfahrung, und eine, die sie nicht besonders mochte. Sie hatte auf dem Beifahrersitz Platz genommen. Ich hoffte, dass der Blick nach vorn sie ablenkte und vor einem Ausraster bewahrte, aber nach ihren weißen Fingerknöcheln vorn auf dem Armaturenbrett zu urteilen, klappte das so gut, wie es für alle meine Pläne typisch war.
    Daraus ergab sich für mich auch ein Problem, denn ich musste fahren und gleichzeitig Ausschau halten. Das war schwerer, als es klingt, denn große Limousinen waren kein seltener Anblick auf dem Strip, und ich hatte es versäumt, Tami um eine Beschreibung zu bitten. Ich versuchte also, ein Limousinenpaar zu finden, doch an diesem Abend schienen nur Singles unterwegs zu sein.
    Einige Minuten später hielten wir an einer Ampel hinter einem großen schwarzen Schlitten. »He, grün heißt fahren!«, rief ich und hupte.
    Die Türen der Limousine schwangen auf, aber niemand stieg aus. In völlig gleich aussehende dunkle Ärmel gehüllte Arme kamen auf beiden Seiten aus dem Innern des Wagens und schlossen die Türen wieder. Die Limousine fuhr ruckelnd los, in die Mitte einer Kreuzung, und dort öffneten sich die Türen erneut.

17
    Aber diesmal schwangen nicht nur die beiden Fondtüren auf, sondern alle fünf – auch der Kofferraumdeckel klappte hoch. Es sah nach einer in die Länge gezogenen Krähe aus, die zu fliegen versuchte.
    »Ist das normal?«, fragte François verwirrt.
    »Nein.« Aber es war etwas, das ich in letzter Zeit mehr als nur einmal gesehen hatte. Unter den Misfits befand sich ein kleines Mädchen, dessen Eltern es wegen seiner unkontrollierten Magie in einem Zimmer eingesperrt hatten, bis es alt genug für eine der speziellen »Schulen« geworden war. Als die junge Dame älter wurde, nahm ihre Kraft zusammen mit ihrer Abneigung offenen Räumen gegenüber zu. Im Kasino hatten wir eine schwere Zeit mit ihr gehabt, denn Türen, Fenster und Aufzüge wollten nicht geschlossen bleiben, wenn sich Alice in der Nähe befand.
    »Können wir an ihm

Weitere Kostenlose Bücher