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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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dem Versprechen, dass die Kinder im Dante’s sicher sein würden. Und jetzt waren einige von ihnen verschleppt worden.
    Warum es der Kreis mitten in einem Krieg auf einige Ausreißer abgesehen hatte, wusste ich nicht, aber das konnte ich später herausfinden. Derzeit ging es nur darum, sie zurückzuholen. »Ich rufe dich an, sobald sich etwas ergeben hat«, sagte ich und gab Marco das Handy zurück. »Gehen wir.«
    Ich wollte zur Tür laufen, doch eine große Hand hielt mich hinten am Kragen fest. »Wohin wollen Sie?«
    »Ich will Jesse befreien.«
    »Und wie gedenken Sie das anzustellen?«
    »Sie fahren«, sagte ich. »Und ich zeige Ihnen den Weg.«
    »Ich soll für Ihre Sicherheit sorgen. Mein Auftrag besteht nicht darin, Sie bei irgendwelchen waghalsigen Rettungsunternehmen zu begleiten. Die Kids sind nicht mein Problem. Mir geht es allein um Sie. Und Sie ganz bewusst in eine Konfrontation mit dem Kreis zu führen, ist wohl kaum im Sinne des Erfinders.«
    »Jetzt schon.«
    Dunkle Augen verengten sich zu Schlitzen. »Das bezweifle ich.«
    »Dann lassen Sie es mich anders ausdrücken. Ich folge den Kindern, ob es Ihnen gefällt oder nicht.«
    »Sie gehen nirgends hin.«
    François hob etwas hinter Marcos Kopf, das im Licht glänzte. Autoschlüssel. Ich verlor keine Zeit mit der Frage, wie es ihr gelungen war, sie einem Vampir zu klauen, ohne dass er etwas merkte – ich sprang zur Tür.
    Marco riss mich zurück, aber Billy hatte kapiert, was geschah, und er beschloss zu helfen, indem er den Schrank mit den magischen Gegenständen umkippte. Er stieß gegen eine nahe Vitrine, neigte sich nach links und schwankte einen langen Moment. Dann knallte er auf den Boden und gab seinen gefährlichen Inhalt frei.
    Einige der Objekte blieben inaktiv, rollten oder rutschten ein Stück und blieben dann liegen. Zwei Fußschellen hingegen krochen wie eine Schlange aus Metall über den Boden und hielten direkt auf Marcos Kumpel zu. Der wich zurück, doch die Schellen verfolgten ihn mit unheilvoller Zielstrebigkeit hinter den Tresen. Ein kurzer Schrei kam von ihm, und dann geriet er außer Sicht.
    Marco starrte mich finster an. »Wie haben Sie das gemacht?«
    Der Verkäufer eilte herbei, bevor ich antworten konnte, erbleichte dann plötzlich und wich schnell zurück. Ich bemerkte, wie hinter Marco etwas aus einem zerbrochenen Fläschchen kam, das nach einem Schwarm schwarzer Insekten aussah. Eins von ihnen flog gegen die Lampe an der Decke, und eine ihrer Glühbirnen ging aus.
    Nach ein oder zwei Sekunden wurde mir klar, dass die Glühbirne nicht einfach ausgegangen, sondern verschwunden war. Ein weiterer dunkler Fleck schwebte in eine Flasche auf dem Tresen, die ebenfalls verschwand, wie in ein Loch gefallen. Und vielleicht handelte es sich tatsächlich um ein Loch, um ein schwarzes, um ganz genau zu sein. Denn danach sahen die dunklen Punkte immer mehr aus: nach kleinen Schwarzen Löchern.
    Überall im Laden verschwanden Gegenstände oder Teile von ihnen, bei denen, die für die kleinen Löcher zu groß waren. Die schwarze Gefahr kam in verschiedenen Größen, aber im Gegensatz zum Schleier der Dunkelheit schienen sie sich nicht ausdehnen zu können. Der Ventilator an der Decke verlor ein Stück von einem Flügel, ein alter Spiegel bekam Löcher, und dem Boden fehlte hier und dort plötzlich Beton. Ich starrte auf die untertassengroße Öffnung im Boden direkt vor meinen Füßen und sah nichts am anderen Ende: kein Fundament, keine Erde, nichts.
    Als Marco mich zur Tür des Ladens dirigierte, tauchte sein Kumpel wieder auf – die Schellen hatten sich um seine Füße geschlossen und zerrten ihn durchs Zimmer. Eins der kleineren Schwarzen Löcher schwebte in seine winkende linke Hand, und wie zuvor die anderen Gegenstände verschwand sie einfach. Es gab kein Blut, aber es gab auch keine Hand mehr. Nur rohes rotes Fleisch und weißer Knochen, wie von einem superscharfen Messer durchschnitten.
    Marco ließ mich los und packte stattdessen den Verkäufer, der versuchte, sich an uns vorbeizudrängeln und als Erster durch die Tür nach draußen zu entkommen. »Was zum Teufel geht hier vor?«, knurrte er, als in seinem inzwischen hysterisch gewordenen Kumpel einige weitere Löcher erschienen.
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, plapperte der Verkäufer. »Seine Hand ist nicht weg, nur verlegt.«
    Verlegt?«
    »J ja. Man könnte es mit einer Quarantäne vergleichen. Die Hand wird aufbewahrt…«
    »Wo?«
    »Es ist ein wenig kompliziert«,

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