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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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anderen?«, fragte er. »Die anderen sind in Sicherheit!«
    »Hast du den zweiten Wagen gefunden?«
    Ich starrte durch die Limousine, über den Kopf des Magiers hinweg, der es inzwischen nicht mehr mit Magie versuchte. Stattdessen trachtete er danach, mich zu erwürgen. »Der zweite Wagen?«, krächzte ich. Verdammter Mist. Ich hatte vergessen, dass von zwei Limousinen die Rede gewesen war.
    »Die Magier haben uns aufgeteilt, damit sie jeweils in der Überzahl waren! Bitte sag, dass du den anderen Wagen gefunden hast!«
    Plötzlich hatte er große Ähnlichkeit mit seiner Mutter. Zwei Pistolen, die sich auf meinen Kopf richteten, lenkten mich ab, aber François sagte etwas, und die beiden Knarren flogen weg. Dann gelang es dem Fahrer irgendwie, die Limousine einen kurzen Satz nach vorn machen zu lassen, der uns alle nach hinten warf.
    Ich rutschte unter dem Würger hervor, kroch hinter einen Magier, der François zu Boden gerissen hatte, und schlug ihm den Griff meiner Pistole auf den Kopf. In den Filmen funktioniert das immer, doch in meinem Fall führte es nur dazu, dass der Bursche richtig sauer wurde. Aber er ließ Fran4oise los und wandte sich mir zu, was ihr Gelegenheit gab, ihn mit einer noch heilen Flasche Pernod ins Reich der Träume zu schicken.
    In solcher Enge ließen sich Schilde kaum einsetzen – wir hatten kaum Platz genug, uns zu bewegen –, aber das hinderte die Magier nicht daran, mit tödlichen Waffen herumzufuhrwerken. Einer richtete eine Knarre auf mich, und im gleichen Augenblick zeigte meine auf ihn. Wir erstarrten beide und sahen uns an.
    »Eine unangenehme Situation«, sagte Caleb und richtete einen finsteren Blick auf mich. »Ich will Sie nicht töten«, sagte er, und es klang tatsächlich ehrlich.
    »Dito.« Ich schluckte. »Allerdings haben Sie jemanden, den ich zurückholen möchte.«
    Er ging nicht darauf ein. »In der Anweisung, Sie gefangen zu nehmen, heißt es nicht, dass Sie lebendig sein müssen, aber mir wäre das lieber.«
    »Mir nicht«, sagte ich, was der Wahrheit entsprach. Ein schnell wirkender Todeszauber oder eine Kugel waren vermutlich besser als das, was der Kreis mit mir anstellen würde, wenn ich ihm lebend in die Hände fiel.
    Caleb runzelte die Stirn. »Sie bekommen ein faires Verfahren. Wenn bei den Anklagen gegen Sie ein Irrtum vorliegt…«
    »Ein Irrtum? Sie sind völlig aus der Luft gegriffen!«, erwiderte ich mit Nachdruck. »Cassie!« Jesse rutschte an meine Seite. »Wir müssen weg von hier!«
    »Was ist mit den anderen Magiern?«, fragte ich, da ich nicht den Kopf drehen und mich umsehen wollte. »Francois und ich haben sie. Gottverdammt, sie kann kämpfen!«
    »Fluch nicht«, sagte ich automatisch.
    Die Falten fraßen sich tiefer in Calebs Stirn. »Ich habe keine Angst zu sterben«, sagte er, die Waffe weiterhin auf mich gerichtet. »Können Sie das auch von sich behaupten?«
    Ich berührte sowohl Jesse als auch Franois. »Nein, kann ich nicht«, sagte ich und sprang.
    Wir endeten außerhalb des Wagens, was besser war, als ich befürchtet hatte, aber nicht annähernd so gut wie erhofft. Ich hatte ans Dante’s gedacht, doch dazu reichte meine Kraft offenbar nicht. Es war ein Problem, aber nicht so groß wie das in Form des zweiten Wagens, der neben uns hielt und Magier ausspuckte. Offenbar hatte jemand Zeit gefunden, Verstärkung anzufordern.
    »Ich habe dir immer wieder gesagt, dass ich bewaffnet sein sollte«, erinnerte mich Jesse vorwurfsvoll. »Sei still!«
    Ich versuchte, noch einmal zu springen, aber diesmal ging’s nirgends hin. Schlimmer noch: Die Magier hatten uns bemerkt. Synchron wandten sie sich uns zu, und plötzlich waren alle Blicke auf mich gerichtet. Mir wurde klar: Wenn ich Jesse bei mir behielt, verurteilte ich ihn praktisch zum Tod. Ich schob den jungen François entgegen. »Bring ihn fort von hier!«
    Sie stellte keine Fragen, schob mir etwas in die Tasche und murmelte ein Wort, wodurch es zu einem Gleißen kam, das mich blendete. Ich spürte, wie sie Jesse zu sich zog, und Glassplitter knirschten unter Schuhen, als sie sich auf und davon machten.
    Ich überlegte, dass ich ihre Flucht erleichtern konnte, wenn ich den Magiern ein anderes Ziel bot, noch dazu ein lohnenderes. Ich wirbelte herum, noch bevor das Gleißen verblasste, rannte in die entgegengesetzte Richtung… und stieß gegen Marco.
    Er packte mich an den Schultern, schüttelte mich wie einen Hund und war vermutlich dazu bereit, mir ordentlich die Leviten zu lesen. Doch dann

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