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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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begriff, wo wir gelandet waren: quer auf der Haube der Limousine. Eine Explosion donnerte hinter uns, zertrümmerte die restlichen Fenster der Limousine und hinterließ einen etwa zwei Meter durchmessenden Krater in der Straße. Hinten qualmte der lange Wagen, als hätte die Explosion auch einen Teil des Kofferraums erwischt. Doch weder das noch der Umstand, dass wir dem Fahrer die Sicht versperrten, veranlassten ihn, den Fuß vom Gas zu nehmen.
    Ich weiß nicht, ob er in Panik geriet oder dachte, dass wir ein ganz besonderes Feiglingsspiel mit ihm spielten. Aber wenn er Letzteres vermutete, erwartete ihn eine Überraschung, denn ich konnte nicht springen – es fiel mir schon schwer genug, oben von unten zu unterscheiden. Und ich spürte, wie der SUV langsam über die Motorhaube rutschte.
    »François!« Ich hoffte, dass sie eine Idee hatte, aber ich bekam nur vierhundert Jahre alte französische Schimpfworte von ihr zu hören.
    Und dann hörte das Zittern und Rutschen und ohrenbetäubende Quietschen von Metall auf Metall plötzlich auf Der SUV verharrte, obwohl die Limousine ihren Zickzackkurs durch den Verkehr fortsetzte. Ich begriff plötzlich, dass wir etwa dreieinhalb Meter über dem Boden schwebten und langsam in Richtung Bordstein flogen.
    »Telekinese, erinnern Sie sich?«, fragte Alfred, als wir landeten.
    François kletterte so schnell aus dem Wagen, dass sie auf die Straße fiel. »Isch bin völlig fertig!«, rief sie. »Diese Art des Reisens verrückt ist!«
    Ich löste mich vom Rücksitz und stieg aus. Um mich herum war alles verschwommen, und da ich nie zuvor mit so viel Masse gesprungen war – ich hatte nicht einmal gewusst, dass sich so etwas bewerkstelligen ließ –, hatte ich auch keine Ahnung, wie lange ich brauchte, um Kraft für einen neuen Sprung zu sammeln. Jesse befand sich in der Limousine, die schnell im Verkehr verschwand, und wie sollte ich Tami gegenübertreten, wenn ich nicht wenigstens versuchte, ihn zu befreien?
    »Halt sie auf!«, wandte ich mich an Alfred. »Wie?«
    »Die Reifen!«
    Er nickte, kniff die Augen zusammen und schickte einen Blick in Richtung der Limousine. Für einen Moment geschah nichts, und dann platzten die beiden Hinterreifen. Das immer noch qualmende Heck des Wagens schlug auf den Boden, und einige Sekunden lang sprühten Funken. Dann scherte der lange Wagen abrupt aus, stieß gegen einen Laternenpfahl, prallte ab, drehte sich um hundertachtzig Grad und endete mitten im Verkehr.
    »Kehr zum Dante’s zurück«, forderte ich Francoise auf und suchte in meiner Handtasche nach der Pistole. »Hilf den Kindern.«
    »Und wer ‘ilft dir?«
    »Ich komme auch allein zurecht.« Es hätte vielleicht überzeugender geklungen, wenn ich weniger groggy gewesen wäre. François sagte nichts und stand einfach nur mit verschränkten Armen da. »Francoise! Bitte!«
    »Ich kann uns zurückbringen«, bot sich Alfred an. »Er wahrscheinlich besser fährt als isch«, sagte François.
    Ich sah von der jetzt langsam schaukelnden Limousine zu Alfred, der meinen Blick seelenruhig erwiderte. Der Junge schien auf Prozac zu sein. »Bleib auf der Hauptstraße. Beachte die Verkehrsregeln und mach nichts, das Aufmerksamkeit auf dich lenken könnte.« Abgesehen davon, dass die Türen des SUV weit offen standen und sich nicht mehr schließen ließen. »Und, äh, sag Tami, dass ich ihr alles erkläre, wenn ich zurück bin.«
    François und ich liefen in den Verkehr, und hinter uns setzte Alfred auf die Straße. Beides war nicht so gefährlich, wie es klingt, denn die große schwarze Barriere mitten auf der Fahrbahn blockierte alles. Überall wurde gehupt, und schlimmer noch: Die ersten Leute stiegen aus ihren Wagen. Die Polizei konnte nicht weit sein.
    Alfred fuhr über den Kunstrasen des Mittelstreifens, der ganz und gar nicht überfahren werden durfte, und raste in die Richtung davon, aus der wir gekommen waren. Als François und ich die Limousine erreichten, zerrte ich sofort die nächste Tür auf, die in Alices Abwesenheit geschlossen geblieben war, und sprang hinein. »Cassie!«, hörte ich Jesse, konnte aber nicht antworten, weil ich plötzlich einen Magier auf mir hatte und ein zweiter versuchte, mir die Waffe abzunehmen. Es folgte ein wildes Gerangel.
    Ich rammte dem Magier über mir das Knie an eine empfindliche Stelle, kam nach oben und schnappte nach Luft. »Nimm meine Hand, Jesse!« Ich hatte nur eine frei, aber eine genügte – ich streckte sie ihm entgegen.
    »Was ist mit den

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