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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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ich ebenfalls zugegen sein werde. Mircea hat alles arrangiert. Der Senat verfolgt irgendeinen Plan, um mich als Pythia bestätigen zu lassen, aber niemand nennt mir Einzelheiten. Ich schätze, sie glauben, dass Saunders vor ihnen nichts versuchen wird.«
    »Vielleicht haben sie recht«, sagte Pritkin nachdenklich. »Wenn Jonas die Herausforderung dort ausspricht, hört sie nicht nur Saunders’ Gefolge, sondern auch der Senat. Dann kann Saunders nicht ablehnen und versuchen, die ganze Sache zu vertuschen.«
    »Ja.« Die einzige Frage lautete: Was würde der Senat davon halten, wenn ich einen Kampf in seine große Party brachte? Selbst wenn wie durch ein Wunder alles gut ging… Ich ächzte innerlich. Angenehm wurde es bestimmt nicht.
    »Denkst du, dem Senat könnte es nicht passen, dass wir zugegen sind?«
    »Wir?«, fragte ich und hob die Brauen. »Du glaubst doch nicht, dass ich dich und Jonas allein gehen lasse, oder?«
    »Hast du Angst, etwas von dem Durcheinander zu verpassen?« Er sah mich einfach nur an. »Ich kümmere mich um den Senat«, sagte ich. »Er ist ebenso sehr wie wir darauf bedacht, diese Sache zu regeln. Sorg du dafür, dass der Kreis nicht irgendwelche Dummheiten macht.«
    »Ah. Ich bekomme also die leichte Aufgabe.«
    »Hast du es noch nicht geschnallt, Pritkin? Wir bekommen nie die leichten Jobs.«

23
    Marsdens Arme steckten bis zu den Ellenbogen in Mehl, als wir ins Haus zurückkehrten – er machte Teig mit einem Nudelholz. »Zum Mittagessen gibt’s Lasagne«, sagte er. »Wenn ihr bleiben wollt…« Mein geliehener Magen knurrte, obwohl ich gerade gefrühstückt hatte. »Ich nehme an, das heißt ›Ja‹, oder?«
    Pritkin ging nach oben, um seine Waffen zu holen, und ich setzte mich an den Tisch und hörte mir Marsdens Geschichten über Agnes an. Sie klangen höchst unwahrscheinlich. »Sie hat Ihnen was vorgemacht«, sagte ich. »Sie traf sich nicht mit Cäsar.«
    »Ich gebe zu, dass ich diese Geschichte sehr unglaubwürdig fand…«
    »So weit zurück hätte sie nicht springen können«, erklärte ich. »Es hätte sie umgebracht.«
    »Oh, sie war dazu imstande, das versichere ich Ihnen. Bei mehr als einer Gelegenheit sprang sie für uns sogar noch weiter.«
    »Wie hätte sie dazu in der Lage sein sollen? Mein weitester Sprung brachte mich ins sechzehnte Jahrhundert, und zwar als Geist. Ich weiß nicht, ob ich es mit dem Körper soweit geschafft hätte.«
    Das Nudelholz klopfte so laut wie ein Hammer auf den Tisch. »Sie sind auch mit dem Körper in die Vergangenheit gereist?« Marsden wirkte plötzlich aufgebracht.
    »Äh, ja?«
    »Aus welchem Grund?«
    »Weil ich als Geist nicht lange genug an einem Ort bleiben kann, um irgendetwas zustande zu bringen. Dann bin ich wie ein heimatloses Phantom ohne einen Platz zum Spuken: Nach einigen Stunden geht meine Kraft zur Neige, und ich muss zurück. Ganz zu schweigen davon, dass es ohne einen Körper ziemlich schwer ist, etwas zu tun…«
    »Sie können sich Ihren Körper auswählen! Sie sind die Pythia. Sie können sich in jeder beliebigen Person niederlassen! Deshalb haben Sie die Macht, damit Sprünge durch die Zeit weniger gefährlich werden!«
    Ich antwortete nicht und dachte über Agnes’ Schulterwunde nach. Sie schien Marsden nicht alles gesagt zu haben. Wahrscheinlich hatte sie ihn nicht beunruhigen wollen, aber sie hatte ihren Körper bei Ausflügen in die Vergangenheit gelegentlich mitgenommen. Vielleicht gab es Missionen, bei denen es zu gefährlich war, sich in jemand anders niederzulassen. Wenn die Person, in der sie ihr Quartier aufschlug, erschossen wurde, vermasselte das vermutlich die Zeitlinie, die sie in Ordnung bringen wollte. Es war auch denkbar, dass es ihr ebenso wenig wie mir gefallen hatte, in anderen Leuten zu wohnen.
    »Und woher weißt du das, Jonas?«, fragte Pritkin von der Treppe. Er trug seinen Mantel über dem Arm.
    »Lady Phemonoe hat davon gesprochen«, sagte Marsden. Er nahm Messer und Küchenbrett und begann damit, Zwiebeln zu schneiden.
    »Wie seltsam, dass sie es nie jemand anders gegenüber erwähnt hat«, sagte Pritkin und reichte mir seine Stiefel. Ich nahm sie dankbar entgegen. Der Sommer in Großbritannien war ganz anders als der Juli in Nevada; meine Zehen waren kalt.
    Marsden zögerte kurz. »Nun, wir haben lange Zeit zusammengearbeitet. Sie vertraute mir.«
    Pritkin kniff die Augen zusammen. »Sie vertraute dir so sehr, dass sie jahrhundertealte Geheimnisse verriet?«
    »Wir haben nicht in allen

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