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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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es sich um eine Kreation von Augustine handelte, rechnete ich die ganze Zeit über damit, dass sich das Kleid in etwas verwandelte oder mich biss, aber bisher hatte es nichts Interessantes angestellt. Es versuchte nur, mir Eleganz zu verleihen.
    Da musste es sich ganz schön anstrengen.
    Nichts konnte mir klassische Schönheit geben. Ich hatte keine Gelegenheit gefunden, mein Make-up zu erneuern, und das Bemühen, meine schwer zu bändigenden Locken mit Haarspray unter Kontrolle zu bringen, hatten mir eine Art Helm beschert. Nicht dass es eine Rolle spielte; der Kreis wusste ohnehin, wie ich aussah. Immerhin hatte er reichlich Suchbilder herausgegeben.
    Der Hotelmanager Casanova näherte sich und runzelte die Stirn. Wie üblich war er sehr modisch und trug diesmal einen korngelben Anzug, der seine spanische Attraktivität unterstrich und so gut passte, als wäre er extra für ihn angefertigt worden, was wahrscheinlich auch der Fall war. Er gab mir ein Glas und einen aufmerksamen Blick. »Was ist los? Sitzt dein Korsett zu eng?«
    »Ich trage kein Korsett.« Diesmal hatte Augustine auf den Versuch verzichtet, mich zu ersticken.
    »Warum siehst du dann so aus, als könntest du jeden Augenblick umkippen? Du solltest dich bemühen, Kraft und Autorität auszustrahlen.«
    Ich nahm das Sektglas entgegen, doch meine Hand zitterte so sehr, dass ich einige Tropfen auf das Mieder verschüttete. »Ich geb mir ja Mühe!«, zischte ich und hörte plötzlich leises Schluchzen. »Und was zum Teufel ist das?«
    »Wir sind das«, sagte Casanova. »Und wir gehen in Flammen auf.« Er ging so schnell, wie er gekommen war.
    Augustine schaute selbstgefällig drein. »Na schön, was hast du angestellt?«, fragte ich ihn.
    »Nenn es Rückversicherung«, antwortete er geheimnisvoll, als weitere in Leder gekleidete »Touristen« durch die Tür kamen. Es waren Kriegsmagier, für den Kreis so etwas wie Polizei, FBI und CIA in einem irren Paket. Ich hatte erwartet, ein paar von ihnen zu sehen, als Schutz für die Gesandten des Kreises, aber es waren mehr als nur ein paar.
    Ich ließ meinen Blick durchs Foyer wandern und gelangte zu dem Schluss, dass wir vielleicht ein Problem hatten. Denn die Vereinbarung, die Pritkin mit dem Kreis getroffen hatte, sah ausdrücklich vor, dass von beiden Seiten nicht mehr als ein Dutzend Mitglieder bei dem Treffen zugegen sein sollten. Unsere standen hier und dort im Empfangsbereich, in den meisten Fällen von Casanova ausgeliehene Vampire. Auch die Magier schwärmten aus, und ich zählte mehr als ein Dutzend, obgleich ich angesichts der vielen echten Touristen nicht ganz sicher sein konnte. Die letzten Zweifel verflogen, als ein weiteres Trio wie beiläufig herein schlenderte.
    Eines Tages würde ich vielleicht Verbündete finden, die nicht dauernd versuchten, mich umzubringen. Irgendeines schönen Tages.
    François, die hübsche brünette Hexe, die zusammen mit Augustine neben mir stand, trat voller Unbehagen von einem Bein aufs andere. »Pritkin, er isch doch ‘ier, nicht wahr?«, fragte sie, und ihr französischer Akzent war deutlicher als sonst. Ein klarer Hinweis auf ihre Nervosität. Zwar hatte sie noch immer einige Schwierigkeiten mit Englisch, aber zählen konnte sie genauso gut wie ich.
    »Ja,«
    »Ich sehe ihn nicht.«
    »Weil er nicht gesehen werden will.«
    Ich hätte Pritkin lieber an meiner Seite gehabt, falls diese Sache so lief wie bisher alle meine Begegnungen mit dem Kreis. Aber er hatte betont, dass er mit mehr Bewegungsfreiheit die ganze Szene besser im Auge behalten konnte. François war da, um gewissermaßen Erste Hilfe zu leisten, wenn die Dinge aus dem Ruder liefen.
    Normalerweise hätte ich sie nicht um Unterstützung gebeten, aber dadurch fühlte ich mich nicht besser. Ich zweifelte nicht an ihren Fähigkeiten, wohl aber an der Bereitschaft des Kreises, sich an die Regeln zu halten. Manchmal glaubte ich, dass es für ihn gar keine Regeln gab. Und die Magier sollten die guten Jungs sein. Kein Wunder, dass ich dauernd in Schwierigkeiten steckte. »Esch sin’ zu viele Magier da«, murmelte François und sah zum Eingang, wo zwei weitere über die Brücke kamen, die das Land der Lebenden von der Unterwelt trennte. Unter ihnen steuerten zwei Charons ihre mit ahnungslosen Touristen beladenen Boote über das, was im Dante’s der Styx war. Die Ausflügler lachten, warfen Münzen ins Wasser und machten die üblichen Witze darüber, den Fährmann zu bezahlen.
    »Sie versuchen bestimmt nichts in

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