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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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erbeben ließ und zahlreiche Deckenplatten auf uns herab brachte. Jemand schrie, und jemand anders fluchte, und ich wusste, dass dies das Ende war.
    Aber das war es nicht.
    Das Felsgestein über den Deckenplatten blieb an Ort und Stelle, die Wände wölbten sich, ohne ganz nachzugeben, und es hing nicht einmal sehr viel Staub in der Luft. Ich spähte vorsichtig um die Ecke, hinterließ schweißfeuchte Fingerabdrücke am Beton und rechnete mit dem Schlimmsten. Stattdessen sah ich ein großes Loch im Boden.
    Pritkin sprang aus dem Loch, mit rotem Staub im Gesicht, der wie indianische Kriegsbemalung wirkte. »Noch einmal!«, befahl er. Ich zog den Kopf zurück, und unmittelbar darauf kam es zu einer zweiten krachenden Explosion.
    Ihr Donnern war noch nicht ganz verhallt, als ein vielstimmiger Schrei erklang. »Wir sind durch!«, hörte ich jemanden rufen, und dann presste ich mich an die Wand, um nicht niedergetrampelt zu werden, als alle nach vorn drängten.
    »Cassie!« Pritkins Hand fand meinen Unterarm und zog mich um die Ecke. »Schnell! Selbst wenn Caleb Erfolg hatte, die Zeit wird knapp.«
    »Was genau hat er vor?«, fragte ich, bekam aber keine Antwort. Alle schoben und drängelten, und Schreie kamen von Leuten, die unter fremde Füße gerieten. Einige in der Menge liefen im wahrsten Sinne des Wortes über die älteren und schwächeren Gefangenen, die ihnen den Weg versperrten. Und das war ein Problem, aus mehr als nur einem Grund. Denn das von den Magiern geschaffene Loch war nur so groß, dass zwei oder maximal drei Personen gleichzeitig hindurch klettern konnten. Wenn sich außerdem auch noch einige Übereifrige hineindrängten, drohte eine Blockade, die alle an der Flucht gehindert hätte.
    Pritkin holte eine Waffe hervor und schoss zweimal in die Decke. »Der Reihe nach!«, rief er.
    Die meisten Leute blieben stehen und sahen auf – beim Anblick von jemandem, der das Kommando übernahm, verschwand der Schrecken aus ihren Augen. Doch ein großer Bursche in der Mitte hielt nichts davon, sich zu fügen. Er hatte einen roten Pferdeschwanz und einen Stoppelbart in fast der gleichen Farbe.
    »Ich habe dabei geholfen, das Loch zu schaffen!«, wandte er sich an Pritkin. »Ich warte nicht in der Schlange, in der Hoffnung, lange genug zu überleben, um das Loch zu erreichen und nach unten zu klettern!«
    »Bleiben Sie, wo Sie sind!«, warnte ihn Pritkin. Die Reaktion des Mannes bestand darin, einen kleineren Mann grob beiseite zu stoßen und sich einen Weg durch die Menge zu bahnen, woraufhin sie wieder in Panik geriet.
    Pritkin schoss auf ihn.
    Einige Sekunden lang begriff ich gar nicht, was geschah. Bis der Mann taumelte und auf ein Knie sank, mit einem größer werdenden Fleck ganz unten auf dem langen T-Shirt Dann kippte er langsam zur Seite.
    »Der Reihe nach, habe ich gesagt«, wiederholte Pritkin ruhig. Und sofort stellten sich die befreiten Gefangenen in einer langen Schlange auf.
    Ich starrte erschrocken auf den am Boden liegenden Mann. Niemand versuchte, ihm zu helfen, und einige Leute traten über ihn hinweg, um nicht ihren Platz in der Schlange zu verlieren. Ich wollte mich in Bewegung setzen, doch eine schwere Hand legte sich mir auf den Nacken.
    »Spring fort von hier«, sagte Pritkin. »Jetzt sofort.«
    »Ich… ich weiß nicht, ob ich es so weit schaffe«, erwiderte ich. Es sei denn, die Oberfläche wäre nur wenige Meter entfernt gewesen.
    Pritkin fluchte und nickte Tremaine zu, der sich uns durch die Menge näherte. »Bringen Sie sie nach vorn«, wies Pritkin ihn an und gab ihm eine Waffe. »Schaffen Sie sie fort von hier. Erschießen Sie jeden, der Sie aufzuhalten versucht.«
    »Was?« Ich strich mir eine feuchte, schmutzige Haarsträhne aus den Augen. »Mach keine Witze! Ich gehe nicht ohne…«
    »Ich könnte bleiben«, bot sich Tremaine an. »Haben Sie nicht gehört, Magier?« Pritkin sprach nicht lauter, aber Tremaine nahm sofort Haltung an.
    »Ja, Sir!« Seine Hand legte sich auf meine Schulter, und Pritkin ließ mich los. Ich hielt meinen verrückten Partner am Arm fest. »Was soll der Unsinn?«
    Pritkin war meinem Blick ausgewichen, seit er mich hinter der Ecke hervorgeholt hatte, aber jetzt sah er mich an. Seine Augen wirkten seltsam, aber vielleicht lag es am Licht. »Du bist eine der anpassungsfähigsten Personen, die ich kenne. Du wirst deine Balance finden«, sagte er wie nebenbei. Ich begann zu glauben, dass ihn ein Stein am Kopf getroffen hatte.
    »Pritkin! Was zum Geier…«
    Er

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