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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Augen waren verklebt, und ich fühlte mich wie von einem großen Laster überfahren. Schultern und Rücken schienen aus Knoten zu bestehen, und hinter meiner Stirn hämmerte es. Aber Mircea stand neben den Wandschirmen, auf Alphonse Arm gestützt, und Rate…
    »Rafe!« Ich stürmte durch den Gang, schlang die Arme um ihn und flüsterte Dinge, die in meinem Hals schmerzten. Er sah noch immer ziemlich übel aus, war aber auf den Beinen, und die Haut, die sich unter dem hellblauen Patientenhemd zeigte, war von Narben durchzogen, ansonsten aber heil. Nichts sah mehr verbrannt aus, und er stand, und ich glaubte, meinen Augen nicht trauen zu können.
    »Er hat deine Verbindung gelöst«, sagte Sal, und der Blick, den sie Rafe zuwarf, zeugte von Erleichterung und auch Neid. Seit sie nach Vegas gekommen waren, hatte sie Mircea immer wieder gebeten, das auch für sie und Alphonse zu tun, aber bisher hatte Mircea weder die Kraft noch die Zeit dafür gefunden.
    Die doppelte Bedeutung des Blicks schien Rate zu entgehen. Er nickte nur, wirkte benommen, verwundert und völlig erschöpft Er sah mich an, aber ich war nicht sicher, ob er mich erkannte.
    »Mein Sohn braucht ein Zimmer«, wandte sich Mircea an Casanova.
    »Ich habe eins für ihn vorbereitet. Und natürlich kann ich auch Sie unterbringen. Und die Konsulin möchte Sie so bald wie möglich sprechen.«
    »Richten Sie ihr aus, dass ich in einer Stunde bei ihr bin«, sagte Mircea. Casanova blinzelte und setzte zu einer Erwiderung all, überlegte es sich dann aber anders und schluckte die Worte herunter. Schweigend führte er uns aus der Krankenstation.
    Das Dante’s verfügte über zwei Penthouse-Suiten, eine in jedem der beiden Türme, und die zweite war für den Inhaber des Hotels reserviert. Meiner Ansicht nach bestand der größte Vorteil der Penthouses in ihrer Unzugänglichkeit. Jede Suite belegte eine ganze Etage, und man konnte sie nur mit einem privaten Lift und dem richtigen Tastencode erreichen. Und für den Fall, dass Spiderman an der Fassade hochkletterte oder sich einige Ninjas von einem Hubschrauber abseilten: Neun Wächter begleiteten uns, als wir das Foyer durchquerten.
    Sechs nahmen den Lift vor uns, und die anderen drei warteten, um uns zu folgen. Marco, Mirceas zwei Leibwächter, Casanova, Sal und Alphonse begleiteten uns. Wodurch es in dem luxuriösen Aufzug, der über eine gepolsterte Sitzbank und einen eigenen Kronleuchter verfügte, ziemlich eng wurde. Es war alles der Sicherheit wegen, aber ich verstand nicht ganz, wie jemand eine Waffe ziehen sollte, wenn wir uns nicht einmal rühren konnten.
    »Brauchen wir eine halbe Armee?«, fragte ich, als wir es schließlich schafften, die Tür zu schließen.
    »Der Befehl kam nach der Zerstörung von MAGIE: Kein Senator geht ohne Eskorte irgendwohin«, teile mir Mircea mit. »Aber du bist ein Meistervampir.«
    »Und du bist die Pythia«, erwiderte er. »Derzeit werden wir durch unsere Macht nur zu lohnenderen Zielen.«
    »Nicht für lange«, sagte Casanova. Seine Stimme klang dumpf, denn er war hinter zwei großen Vampiren eingequetscht. »Spezialisten des Senats arbeiten bereits daran, die Schutzzauber zu verstärken.«
    »Schutzzauber haben keine Augen und Ohren«, betonte Marco. »Sie können nie einen erfahrenen Leibwächter ersetzen.«
    Vielleicht nicht, dachte ich. Aber sie waren nicht annähernd so unheimlich. Von den neuen Wächtern kannte ich niemanden, doch ich nahm an, dass sie eine Leihgabe des Senats waren oder aus Mirceas persönlicher Garde stammten: In der engen Liftkabine strahlten sie so viel Energie aus, dass mir die Haut prickelte. Es war auch nicht der übliche leichte Schauer. Die Energie in der Luft fühlte sich wie ein elektrischer Sturm an. Kraft kroch mir über die Arme und juckte auf meiner Kopfhaut – ich hätte schreien können.
    Es schienen alles Meister zu sein.
    Ich schaffte es, mich nicht an den Armen zu kratzen, doch als der nächste Bursche den Blick goldener Augen auf mich richtete, war meine Selbstbeherrschung dahin, und ich wich zurück. Er lächelte, zeigte dabei seine Eckzähne, während mich die anderen so ansahen, als wäre ich etwas Komisches, das sie in ihrem Kühlschrank gefunden hatten. Dann öffnete sich die Tür, und wir stolperten in den privaten Flur.
    Dort erwarteten uns eine Topfpflanze, ein schmaler Teppich und zwei weitere goldäugige Meister bei der einzigen Tür. Einer von ihnen beeilte sich, sie zu öffnen, und wir betraten einen großen

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