Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)
habgierigen kleinen Eisprinzessin verlobt ist?«
Max warf Clarinda einen verwirrten Blick zu. »Würdest du das gerne erklären?«
»Nein«, antwortete sie und schaute stur geradeaus.
Yasmin warf die Hände in die Höhe und marschierte um den Teich zum Zelt zurück, und ein ganzer Schwall arabischer Flüche ergoss sich von ihren wunderschönen Lippen. Als sie in ihrer Eile ausrutschte und ins Wasser zu fallen drohte, führte das fast zu Ausschreitungen unter den Soldaten, die sich drängten, als Erster abzusitzen und bei ihr zu sein, um sie zu retten.
Luca verfolgte die Szene mit einem schiefen Grinsen. »Ist sie nicht herrlich? Sie wird eine wundervolle Mutter für meine Kinder abgeben.«
»Und, was tust du hier draußen?«, fragte Ash seinen Bruder, er verschränkte die Arme vor seiner Brust, während er Max musterte. »Hattest du Angst, ich würde mit deinem Geld durchbrennen? Oder mit deiner Braut?«, fügte er hinzu, dabei achtete er darauf, Clarinda nicht anzusehen.
»Als so lange keine Nachricht von dir kam, hatte ich Angst, etwas könnte furchtbar schiefgelaufen sein.«
Ash konnte seinem Bruder kaum sagen, dass alles absolut richtig gelaufen war. Er setzte zu einer Erklärung an: »Es hat länger als erwartet gedauert, den Sultan davon zu überzeugen, dass es zu seinem eigenen Besten ist, wenn er Miss Cardew freilässt.«
Max festigte mit einem grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht seinen Griff um Clarinda. »Wenn ich daran denke, was du alles hast erdulden müssen …«
»Der Sultan hat mich nie angerührt«, erklärte Clarinda schlicht. »Captain Burke ist gerade noch rechtzeitig gekommen.«
Max schaute seinen Bruder scharf an, und die unausgesprochene Frage lag zwischen ihnen in der Luft. Nach einem winzigen Zögern griff Max in seine Weste und zog einen Scheck hervor.
»Das hier kann meine Dankbarkeit dir gegenüber nicht annähernd zum Ausdruck bringen.«
Irgendwie war die aufrichtige Dankbarkeit seines Bruders für Ash unerträglicher als seine Verachtung oder sein Misstrauen. Ash wollte nichts lieber tun, als den Scheck in tausend Stücke zu reißen und sie Max in das ernste Gesicht zu schleudern.
Stattdessen nahm er ihn entgegen, betrachtete abgebrüht die beeindruckende Anzahl Nullen. »Ich will dich nicht mit leeren Protesten langweilen, weil ich dir versichern kann, dass ich jeden Penny davon verdient habe.«
»Wohin wirst du jetzt gehen?«, fragte Max, wobei Ash erkannte, dass er das mehr aus Höflichkeit als aus echtem Interesse tat.
»Oh, das weiß ich noch nicht sicher.« Ash legte seine Stirn nachdenklich in Falten. Jetzt, da er endlich die perfekte Gelegenheit erhalten hatte, endgültig aus Clarindas Leben zu verschwinden, konnte er sich nicht dazu überwinden, es auch zu tun. »Luca und ich sind von einem Ende der Welt zum anderen gereist, haben dabei ständig in Schlachten gekämpft, die nicht unsere waren. Ich spiele daher mit dem Gedanken, dass es an der Zeit ist, dem guten alten England einen Besuch abzustatten.
»England?«, krächzte Luca und ließ seinen Stiefel fallen.
» England? «, wiederholte Max und wurde fast ein wenig grün um die Nase. »Warum, um alles in der Welt, solltest du nach England kommen?«
Dankbar, dass es ihm endlich doch gelungen war, Max’ berühmte Fassung zu erschüttern, sandte Ash ihm denselben unschuldigen Blick, mit dem er ihre Mutter immer angesehen hatte, wenn sie entdeckt hatte, dass jemand die Zuckerwürfel aus der Zuckerdose stibitzt hatte. »Hast du es noch nicht gehört? Mein einziger Bruder will heiraten. Sicherlich erwartest du nicht, dass ich ein solch wichtiges Ereignis in seinem Leben versäume, oder?«
Ein vertrautes Aufflackern von Ärger glitt über Max’ Züge. »Und wer hat dich eingeladen?«
Jetzt erst erlaubte sich Ash zum ersten Mal, seit Max hier eingetroffen war, um sie ihm zu entreißen, Clarinda anzusehen. »Nun, wer schon? Deine bezaubernde Braut natürlich.«
»Er konnte immer schon seinen Charme einschalten, wenn es seinen Zwecken diente.« Clarinda musste sich nicht umdrehen, um Maximillians Gesicht zu sehen. Sie kannte diese Mischung aus Verachtung und Bewunderung in der Stimme ihres Verlobten nur zu gut.
»Es ist eine Gabe, die ihm am Hof des Sultans sehr nützlich war«, räumte sie ein und hielt ihr Gesicht von Max abgewandt, damit er nicht sehen konnte, wie sehnsüchtig sie sich an das Zusammensein mit Ash erinnerte.
Sie war aufs Achterdeck gegangen, um mit ihren Gedanken allein zu sein, hatte sich
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