Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
Vom Netzwerk:
einem ganzen Regiment fiel es Ash nicht schwer, den dunklen großgewachsenen Mann zu erkennen, der an der Spitze ritt. Max war vielleicht kein militärischer Befehlshaber, aber er trug den Mantel der Autorität mit der Eleganz und Mühelosigkeit eines Mannes, der dazu geboren war. Er trug keine Kopfbedeckung, da er zweifellos glaubte, die Sonne besäße nicht die Kühnheit, ihm zu schaden.
    Ash hatte Max noch nie spontan erlebt. Doch als die Reiter bei den Palmen ankamen, sprang sein Bruder aus dem Sattel, noch bevor das Pferd richtig stand. Max kam um den Teich herumgelaufen, sein brennender Blick war auf die Frau gerichtet, die neben Ash stand und deren langes blondes Haar im Wind wehte.
    Ash trat pflichtschuldig zur Seite, als Max Clarinda in die Arme schloss. Er legte eine Hand auf ihren Hinterkopf und barg seine glattrasierte Wange an ihrem weichen Haar, die Augen hatte er geschlossen, als erduldete er einen Schmerz, der zu heftig und zu süß war, um ihn zu ertragen. Ash kannte den Ausdruck auf dem Gesicht seines Bruders gut. Er vermutete, er hatte sich vor ein paar Stunden noch auf seinen eigenen Zügen widergespiegelt.
    Langsam hob Clarinda die Arme und schlang sie um seine Mitte. Sie drückte ihr Gesicht an seine breite Brust, und ihre Schultern hoben sich in einem stummen Schluchzer. Ash konnte ihr kaum einen Vorwurf daraus machen, dass sie weinte, nach all dem, was sie durchgemacht hatte.
    Nach all dem, was er ihr zugemutet hatte.
    Als sie den Kopf wieder hob und Max unter Tränen anlächelte, bewahrheitete sich Ashs größte Angst. Er war sich nicht sicher, was er zwischen den beiden zu sehen erwartet hatte, aber die aufrichtige Zuneigung, die in ihren Augen stand, traf ihn schmerzhaft, fast wie ein Faustschlag in die Magengrube, den er nicht kommen gesehen hatte.
    Eindeutig hatte Max seine Gefühle für Clarinda nicht übertrieben. Obwohl sein Bruder ihr Gesicht hungrig betrachtete, konnte Ash erkennen, dass er nicht nach den verräterischen Zeichen suchte, dass sie sich einem anderen hingegeben hatte, sondern darum rang zu glauben, dass es nicht nur ein Traum war. Dass sie wirklich am Leben war und wohlbehalten und sicher in seinen Armen lag.
    Max strich ihr mit einer Hand zärtlich übers Haar, er murmelte etwas, das nur für ihre Ohren bestimmt war. Ash fürchtete, Max würde sie hier und jetzt vor allen anderen küssen, sodass Ash doch wieder vor einem Erschießungskommando landen würde – für den kaltblütigen Mord an seinem Bruder vor einem Dutzend Augenzeugen. Glücklicherweise für sie alle begnügte sich Max mit einem glühenden Kuss auf ihre Stirn. Unter Berücksichtigung von Max’ Sinn für Anstand war davon auszugehen, dass er sich den ersten Kuss auf ihren Mund für später aufhob, wenn sie verheiratet waren.
    Sein Bruder konnte Ash zweifellos wie kein Zweiter auf die Palme bringen, aber er war alles, was Ash niemals sein würde – ehrlich, anständig, verlässlich. Clarinda wünschte sich vielleicht Ash, aber es war Max, den sie brauchte. Ash beobachtete durch schmale Augen, wie sein Bruder sich einen makellos sitzenden Rock auszog und ihn Clarinda um die Schultern legte, um sie vor den neugierigen Blicken seiner Soldaten zu schützen, als trüge sie nicht schon ein Gewand, das sie von Kopf bis Fuß verhüllte.
    Einen Arm beschützend um sie gelegt, drehte sich Max zu Ash um, und seine gestrengen Züge zeigten fast so etwas wie Glück.
    Ehe er sprechen konnte, zog Ash Yasmin vor sich. »Max, das hier ist Yasmin. Sie ist auf der Suche nach einem Ehemann. Yasmin, das hier ist mein Bruder Max. Er ist nicht verheiratet, weißt du. Er ist ein Earl und wird eines Tages Herzog werden, was dort, wo du herkommst, fast so gut wie ein Sultan ist.«
    »Ein Herzog, sagst du?« Yasmin trat mit wiegenden Hüften zu Max, sie musterte seine beeindruckende Erscheinung mit ihren leuchtenden dunklen Augen. »Wenn es eine Ehefrau ist, die Sie suchen, um Ihnen den Schlafdiwan zu wärmen, Mylord, müssen Sie nicht weitersuchen. Es gibt Dinge, die ich mit meiner Zunge tun kann, die …«
    Max räusperte sich laut und warf Ash einen bösen Blick zu. »Ich bin sicher, Sie werden irgendeinem Mann einmal eine ausgezeichnete Ehefrau sein, Miss, aber was mein Bruder versäumt hat, Ihnen mitzuteilen, ist, dass ich bereits mit Miss Cardew verlobt bin.«
    Yasmins Lippen formten ein O ungläubiger Empörung. »Noch einer?! Gibt es eigentlich irgendeinen Mann zwischen England und Marokko, der nicht mit dieser

Weitere Kostenlose Bücher