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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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einer wütenden Fratze verzerrt. Seine breite Brust hob sich heftig vor Zorn.
    Die Gäste waren aufgesprungen, alle beeilten sich, aus dem Weg zu laufen, beunruhigte Schreie der erschrockenen Konkubinen hallten durch den Saal. Farouks Wachen stürmten vor, sie bildeten mit gezückten Säbeln einen Kreis um die beiden Männer. Ihr Sultan schien die Lage zu beherrschen, aber sie waren offensichtlich darauf trainiert worden, nichts dem Zufall zu überlassen.
    »Zurück!«, brüllte Farouk durch zusammengebissene Zähne. Wenn Ashton Burke heute Nacht durch irgendjemandes Hand starb, dann wäre das ganz sicher seine.
    Die Wachen zogen sich widerstrebend zurück, während Farouks Onkel sich näherte, den diese unerwartete Wendung des Geschehens sichtlich entzückte. Tarik deutete mit einer Kopfbewegung auf Luca. Zwei der Wachen packten Luca grob an den Armen und zerrten ihn auf die Füße, offenkundig waren sie erleichtert, agieren zu können.
    Clarinda hatte den Saal schon zur Hälfte durchquert, bevor sie merkte, dass sie sich in Bewegung gesetzt hatte. Solomon fing sie ab, bevor sie bei den beiden Männern ankam, schlang einen seiner mächtigen ebenholzschwarzen Arme um ihre Mitte und hob sie einfach hoch.
    »Lass mich los, verdammt nochmal!« Sie wand sich in seinem Griff, grub ihre Fingernägel in seinen Arm, von dem verzweifelten Wunsch beherrscht, Farouk davon abzuhalten, vor ihren Augen Ash die Kehle durchzuschneiden.
    »Fasse dich, Frau. Wenn der Sultan in genau diesem Augenblick dein Gesicht sehen könnte, würden du und dein Captain seine Klinge spüren, noch bevor die Nacht zu Ende ist.«
    Als diese wohlklingende Stimme dicht an ihrem Ohr erklang, rührte Clarinda sich nicht mehr, sie war vollkommen verblüfft, dass der Eunuch nicht stumm war und ein ausgezeichnetes Englisch spach. Solomon ließ sie vorsichtig wieder zu Boden gleiten, er erwiderte ihren Blick aus alarmiert aufgerissenen Augen mit einem ermutigenden Nicken. Er zog seinen Arm von ihrer Taille, aber sie konnte seine Gegenwart noch hinter sich spüren, so solide und unverrückbar wie ein Fels.
    Poppy stellte sich zu ihnen. Alle Farbe war ihr aus den vollen Wangen gewichen, sodass sie so bleich wie eine Porzellanfigur war.
    »Ich erkenne nicht, worin das Problem besteht«, sagte Ash kühl, als liefe ihm nicht ein dünnes Blutrinnsal die Kehle hinunter, wo Farouks Klinge seine Haut berührte. »Du hast gesagt, ich könne eine Frau meiner Wahl haben. Ich wähle Miss Cardew.«
    »Miss Cardew zu vergeben steht nicht in meiner Macht. Sie ist mein Gast.«
    »Nein, das ist sie nicht. Das ist nur eine hübsche Lüge, die ihr euch gegenseitig in den vergangenen drei Monaten erzählt habt. Sie gehört dir genauso wie jede deiner Konkubinen. Du hast sie von einem Sklavenhändler gekauft. Du hast für sie mit deinem Gold bezahlt. Und du bist auch entschlossen, den Gegenwert einer jeden Münze zurückzubekommen, wenn du sie erst einmal in dein Bett holst. Du kannst sie als deinen ›Gast‹ oder auch deine ›Ehefrau‹ bezeichnen, wenn du das willst, aber wir beide wissen, sie wird nie etwas anderes sein als deine Hure.«
    Als die zerbrechliche Illusion, die Farouk und Clarinda so sorgsam aufgebaut hatten, unter Ashs gnadenlosen Worten zu Staub zerfiel, sah Farouk ihn bestürzt und verständnislos an. »Warum?«, fragte er heiser, und sein gequälter Blick suchte Ashs leidenschaftsloses Gesicht. »Warum tust du das hier? Ich dachte, du seist mein Freund, mein Bruder …«
    »Und ich dachte, du seist ein Ehrenmann. Du hast mir eine Nacht mit einer deiner Frauen versprochen. Der Frau, die ich mir erwähle. Willst du etwa das Ansehen deiner Vorfahren beschmutzen, indem du dein Wort zurücknimmst? Indem du dein Versprechen vor all diesen Zeugen und Allah selbst brichst?«
    Gütiger Himmel , dachte Clarinda und presste die Finger in einem vergeblichen Versuch, ihr Zittern zu verhindern, an ihre Lippen. Was hatte der Narr vor? Farouk so lange zu reizen, bis der ihn tötete? Selbst Luca, der hilflos im Griff von Farouks Wachen hing, war unter seiner olivfarbenen Haut blass wie Pergament geworden.
    Tarik umkreiste die beiden Männer wie ein tollwütiger Schakal. »Begreifst du es endlich? Das passiert, wenn man so dumm ist, einen hungrigen Hund in seinem Heim willkommen zu heißen. Er wartet, bis der rechte Zeitpunkt gekommen ist, sich das zu nehmen, was rechtmäßig dir gehört.« Direkt in Farouks Sichtfeld blieb er stehen und zuckte die Achseln. »Aber der

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