Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
Vom Netzwerk:
eifersüchtig zu sein. Sie hatte einen Mann, der auf sie wartete, wenn sie erst einmal von hier entkommen war. Einen ehrlichen Mann, einen Mann, auf den man sich verlassen konnte. Einen Mann, der fast zehn Jahre lang geduldig auf sie gewartet hatte. Einen Mann, der ihr nie den Rücken kehren und einfach gehen würde, wenn sie ihn am meisten brauchte.
    Ash durfte ihretwegen gerne die Nacht in den Armen der Frau seiner Wahl verbringen. Er gehörte Clarinda nicht.
    Ash ließ sich Zeit, an der Reihe Frauen entlangzuschlendern, mit jeder ein paar Worte und ein Lächeln zu wechseln.
    Währenddessen wiederholte Clarinda die Litanei in ihrem Kopf, immer wieder unterbrochen von lebhaften Bildern, wie eine der Frauen ihn auf sich zog. Eine andere fuhr ihm mit den Fingernägeln über die glatte muskulöse Haut auf dem Rücken, und eine dritte leckte sich die vollen Lippen, warf ihm einen neckischen Blick unter gesenkten Wimpern zu, ehe sie sich vor ihm auf die Knie niederließ.
    Farouk ging hinter ihm, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Er sah so stolz wie ein gütiger Papa aus, wann immer Ash stehen blieb und sich anerkennend über das schimmernde Haar der einen Frau äußerte oder den anmutigen Schwung der Hüften einer anderen, den unwiderstehlichen Reiz eines makellosen Bauchnabels auf einem schlanken Bauch der nächsten. Die Gäste verfolgten die Musterung gebannt, bis er zu der letzten Frau in der Reihe kam.
    Leuchtende dunkle Augen glitzerten oberhalb des tief lilafarbenen Schleiers, sie versprachen ungeahnte Genüsse, denen kein Mann widerstehen konnte. Ein stolzes Zurückwerfen des Kopfes ließ ihr mitternachtsschwarzes Haar in weichen Wellen über den Rücken fallen, bis die Spitzen ihren wohlgeformten Po streiften. Ihre rot geschminkten Brustwarzen zeichneten sich als feste Knospen unter dem absichtlich angefeuchteten Stoff ihres Oberteiles bis in jedes Detail ab, als wollte sie jeden Mann im Saal dazu verleiten, sich vorzubeugen und daran zu lecken.
    Yasmin.
    Er würde Yasmin wählen.
    Warum auch nicht? Mit ihrer exotischen Schönheit und der königlichen Haltung war Yasmin bei Weitem die schönste Frau im Harem. Vermutlich war sie auch die schönste Frau in ganz El Jadida. Wie die anderen Frauen sich erzählten, verfügte sie über Fähigkeiten, die jeden Mann wild vor Lust machen konnten, bis er ihren Namen schrie und seinen eigenen vergaß.
    Clarinda schloss die Augen, sie würde es nicht ertragen, den triumphierenden Ausdruck auf dem Gesicht der anderen Frau zu sehen, wenn Ash ihre Hand ergriff und sie aus dem Saal führte.
    Aber nein , dachte Clarinda. Sie war es leid, die Augen zu verschließen. Neun Jahre lang hatte sie still gelitten, und was hatte sie als Lohn dafür erhalten? Nichts als ein betäubtes Herz und ein kaltes einsames Bett. Wenn Ash Yasmin jetzt auswählte, dann würde sie sich zwingen, jede Sekunde davon mitanzusehen. Wenn sie sah, wie er den Raum mit Yasmin am Arm verließ. Wenn sie sich ausmalte, wie er mit Yasmin das tat, was er einmal mit ihr mit solch unendlicher Zärtlichkeit und ungezügelter Leidenschaft gemacht hatte, dann könnte sie mit seinem Bruder vor den Altar treten und wäre vielleicht endlich in der Lage, Max ihr Herz ohne Vorbehalte oder Reue zu schenken.
    Sie öffnete die Augen gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Ash eine Hand hob und Yasmin zart mit dem Fingerrücken über die olivfarbene Wange strich. Einmal hatte er ihre Wange mit der gleichen Zärtlichkeit berührt. Hatte einmal sie angeschaut, und in seinen Augen hatte der gleiche verführerische Charme geschimmert. Ihre Entschlossenheit ließ sie fast im Stich, aber sie zwang sich hinzusehen, auch wenn ihre Augen sich so trocken und heiß anfühlten wie die Wüstenluft.
    Beinahe als spürte er ihren Blick, wandte Ash sich von Yasmin und den anderen Frauen ab und geradewegs ihr zu. Ihre Blicke trafen sich, seiner so kühl und berechnend wie der eines beliebigen Fremden.
    Mit der absoluten Sicherheit Salomes, die das Haupt Johannes’ des Täufers auf einem Teller verlangte, deutete er geradewegs auf Clarinda und sagte: »Ich will sie!«

Kapitel achtzehn
    Im Saal brach Chaos aus.
    Im einen Moment stand Ash noch neben Farouk, im nächsten wurde er gegen eine der Marmorsäulen gepresst und von Farouk mit der Klinge des juwelenbesetzten Dolches bedroht, den Farouk ihm eben erst geschenkt hatte. Farouk hatte die Waffe mit einer schnellen Bewegung aus dem Gürtel um Ashs Gewänder gezogen, sein Gesicht war zu

Weitere Kostenlose Bücher