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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Ungläubige hat recht. Du musst dein Versprechen halten. Die Frau ist sein. Wenigstens für diese Nacht.«
    Farouk wandte langsam den Kopf und schaute Clarinda an, ohne die Umklammerung des Dolchgriffes zu lockern. »Sag ein Wort«, stieß er mühsam hervor. »Ein Wort und ich werde ihm die Kehle aufschlitzen.«
    Die Klinge an seinem Hals ignorierend, die sich bei der Bewegung fester in seine Haut drückte, wandte Ash den Kopf und sah sie an. Wenn er sich Sorgen darüber machte, dass sein Leben an einem seidenen Faden hing, den sie in den zarten Fingern hielt, so ließ er sich das durch nichts anmerken. Sein Gesicht war das Gesicht eines Mannes, der seine Finger um den Abzug einer Pistole gekrümmt hatte und absolut keine Skrupel kannte, ihn zu betätigen. Die stählerne Entschlossenheit in seinen Augen war vermutlich das Letzte gewesen, was viele seiner Gegner auf dem Schlachtfeld gesehen hatten.
    Du musst mir vertrauen , hatte er ihr an dem Tag gesagt, als er sich in den Harem geschlichen hatte.
    Du hattest immer schon die Angewohnheit, das Unmögliche zu verlangen , hatte sie geantwortet, ohne zu ahnen, wie unmöglich es wäre.
    Sie richtete ihren besorgten Blick wieder auf Farouk, dann erklärte sie leise: »Ich kann nicht von dir verlangen, unehrenhaft zu handeln. Du bist ein Ehrenmann, der mich stets mit aller Höflichkeit behandelt hat. Ich werde deinem Namen keine Schande bereiten, indem ich verlange, dass du dein Versprechen nicht hälst oder einen Mann kaltblütig ermordest.«
    Langsam ließ Farouk seinen Arm sinken. Der Dolch glitt aus seinen schlaff gewordenen Fingern und landete mit einem Klappern auf dem Steinboden. Seinen Kopf senkend, als könne er es nicht länger ertragen, sie anzusehen, sagte er: »Nimm sie mit, Solomon. Lass sie von den Frauen vorbereiten.«
    Als der Eunuch von hinten seine Hände um Clarindas Oberarme schloss, legte Tarik seinem Neffen eine Hand auf die Schulter, ein versöhnliches Lächeln spielte auf den schmalen Lippen. »Vielleicht ist diese Entwicklung zu deinem Besten, mein Sohn. Jungfrauen können so ermüdend sein. Nachdem sie von dem Straßenköter bestiegen worden ist, wird die englische Hündin gewiss nach den erleseneren Aufmerksamkeiten eines echten Mannes hecheln.«
    Beide, Farouk und Ash stürzten sich auf ihn, aber es war Farouks mächtige Faust, die zuerst das Kinn seines Onkels traf, sodass der Mann bewusstlos zu Boden fiel.
    Als Solomon sie sacht an der bleichen Poppy vorbei in Richtung Tür schob, wagte Clarinda einen letzten Blick über ihre Schulter zu Ash. Sie wusste nicht, was sie zu sehen erwartet hatte, aber was sie in seinen Augen las, war nicht die Erleichterung eines Mannes, der ein sorgsam geplantes Täuschungsmanöver erfolgreich beendet hatte, sondern der Triumph eines Mannes, der nun endlich das in Besitz nehmen würde, was ihm rechtmäßig zustand.
    Poppy schlüpfte hinter der Marmorsäule hervor und sah Farouk ganz allein in den kläglichen Überresten seines Festes stehen. Die Gäste waren verschwunden, die Wachen fortgeschickt, und die Konkubinen waren in den Harem zurückgeschafft worden.
    Der geflieste Boden war mit herumliegenden Kissen und zerdrückten Blüten übersät, deren zarte Ränder sich bereits wellten und braun verfärbten. Die erlöschenden Öllampen in den Wandhaltern sandten tanzende Schatten über den Boden, die jeden Lichtrest in ihrem Weg zu schlucken schienen.
    Poppy trat vorsichtig näher zu Farouk. Wenn sie ein Attentäter gewesen wäre, wäre es für sie leicht gewesen, ihm einen Dolch zwischen die Rippen zu stoßen. Er sah aus wie ein Mann, dessen Herz bereits durchbohrt worden war.
    Von dem schmerzlichen Wunsch beseelt, ihn irgendwie zu trösten, trat sie nah genug heran, um die Hand auszustrecken und ihn am Ärmel seines Gewandes zu berühren. »Es tut mir so leid«, flüsterte sie. »Ich weiß, Sie haben sie geliebt.«
    Er zuckte vor ihrer Berührung heftig zurück, drehte sich zu ihr um, und in seinen dunklen Augen loderte Wut. »Was wissen Sie denn von Liebe? Sie sind doch nichts als eine dumme Jungfrau, die sich hinter ihren Brillengläsern und den Röcken ihrer Freundin vor der Welt versteckt. Das Einzige, was Sie je über die Liebe wissen werden, wird aus der Handlung eines albernen Gedichts stammen, in dem ein Mann die eine Frau findet, die auf immer die Sehnsucht seines Herzens zu stillen vermag.«
    Obwohl seine grausamen Worte ihrem Herzen einen schmerzlichen Schlag versetzten, ließ sie sich nicht

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