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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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zur Tür. »Kommen Sie, guter Herr. Sie wartet schon auf Sie.«
    Ash atmete insgeheim erleichtert auf. Offenbar waren die Frauen nur hier, um ihn zu Clarinda zu bringen.
    Ihn kokett betrachtend, tätschelte ihm ihre Begleiterin begütigend den Arm. »Seien Sie behutsam. Sie ist eine zarte Blüte.«
    Ash unterdrückte mit Mühe ein Lachen. Clarinda war nie eine zarte Blüte gewesen, sondern immer eine Rose in voller Blüte, und ihre weichen samtigen Blütenblätter verbargen gefährliche Dornen. Der Himmel wusste, sein Herz war oft genug von ihnen gestochen worden.
    Er drückte eine geöffnete Hand auf sein Herz. »Ich verspreche, der perfekte Ehrenmann zu sein«, schwor er und hörte dabei im Geiste das skeptische Gelächter seines Bruders.
    Einen Blick untereinander wechselnd, nickten beide Frauen zufrieden, dann öffneten sie die Tür und drängten ihn einzutreten.
    Ohne ihm Zeit zu lassen, sich umzusehen und in Ruhe zu erfassen, was ihn in der Kammer erwartete, packte ihn die faltigere der beiden Alten mit einer klauenartigen Hand am Unterarm. Sie zog ihn zu sich hinab, bis sein Kopf in Höhe ihres Mundes war, dann krächzte sie: »Hab keine Angst, Sie wird sich nicht wehren. Dafür haben wir gesorgt.«
    Ehe er sie fragen konnte, was diese rätselhafte Bemerkung bedeuten sollte, zogen sich beide Frauen zurück und schlossen vorsichtig die Tür hinter sich. Er hörte ein leises Klicken, als ein Schlüssel ins Schloss gesteckt und umgedreht wurde, sein Schicksal war besiegelt.
    »Verdammt!«, fluchte er, wirbelte zur Tür herum.
    Er wartete, bis er die Frauen davonschlurfen hörte, ehe er nach dem Griff fasste und die Festigkeit des Schlosses prüfte.
    Er hatte nicht damit gerechnet, eingeschlossen zu werden, selbst ein Gefangener zu sein. Da jedes einzelne Fenster im Harem mit einem kunstvollen Eisengitter versehen war, hätten er und Clarinda genauso gut in den tiefsten Kerker der Festung eingesperrt sein können. Er legte seine geballte Faust auf das dicke Holz der Tür und senkte schwer atmend den Kopf.
    Ein kleines kehliges Stöhnen kam aus den Schatten hinter ihm. Sein Nacken prickelte in unguter Vorahnung.
    Langsam drehte er sich um. Die Ecken des Raumes waren geheimnisvoll in Schatten gehüllt, wodurch das Mondlicht, das durch das Gitter vor dem Fenster hereindrang, dramatischer wirkte. Der sanfte Lichtschein fiel auf den Diwan in der Mitte des Zimmers und malte ein Muster so fein und erlesen wie Brüsseler Spitze auf die makellose Alabasterhaut der Frau, die sich auf den Laken räkelte.
    Nein, keine Frau, sondern eine Göttin der Nacht – silbern, ätherisch und unwiderstehlich –, die Verkörperung der immerwährenden Faszination des Menschen vom Mond. Sie lag quer auf dem Diwan, und ihr offenes Haar ergoss sich in silbernen Wellen über den Rand. Ein Diwan, der genauso gut eine verzauberte Laube sein könnte.
    »Clarinda?«, flüsterte er, und seine vor Leidenschaft raue Stimme klang so fremd, dass er sie selbst kaum erkannte.
    Als sie nicht antwortete, machte er einen Schritt auf sie zu, dann noch einen. Wenn er auch nur mit einem Jota der Vorsicht seines Bruders geboren wäre, würde er mit beiden Fäusten gegen die Tür trommeln und verlangen, dass man ihn hinausließe. Aber dafür war es jetzt zu spät.
    Vielleicht war es immer schon zu spät gewesen.
    Als er näher an den Diwan trat, sah er, dass Clarinda nichts als ein durchsichtiges Seidenhemd trug, das sich an jede Kurve und Höhlung ihres Körpers schmiegte und nur wenig der Vorstellung überließ. Besonders der Vorstellung eines Mannes, der jeden Zoll von ihr in den vergangenen Jahren seines Lebens in seinen Träumen erkundet hatte.
    Irgendein kurzsichtiger Narr hatte entschieden, dass ihre kecken Brustspitzen nicht verlockend genug waren, sodass sie mit Rouge karmesinrot gefärbt waren und sich kühn gegen die hauchdünne Seide drückten. Als reichte das nicht, um einem Mann das Wasser im Mund vor ungezügeltem Hunger zusammenlaufen zu lassen, hatte sie auch noch eines ihrer Beine angewinkelt, sodass dem Beobachter ein neckischer Blick auf die silberblonden Locken in ihrem Schritt vergönnt war. Jedes entblößte Stück Haut war mit Öl eingerieben, bis sie überall sanft schimmerte, sodass er nicht umhin konnte, sich auszumalen, wie leicht seine Hände darüber gleiten würden … und in sie.
    Ashs brennender Blick kehrte zu ihrem Gesicht zurück. Ihre vollen Lippen waren feucht und leicht geteilt, perfekt zum Küssen und für andere

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