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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Seidenlaken zu winden begann, als werde sie von einer Hand gestreichelt und nicht von einem Lufthauch.
    »Ruh dich aus, mein Kind«, flüsterte die andere Frau. »Du wirst deine ganze Kraft heute Nacht brauchen.«
    Diese weisen Worte nahm sich Clarinda zu Herzen, sie seufzte und wandte sich wieder der Betrachtung der Bilder zu, bis ihr eigenes Gesicht allmählich die selige Miene der Frau auf dem Gemälde annahm.
    Das letzte Mal, als Ash die Augen verbunden worden waren, hatte er einem Erschießungskommando gegenübergestanden.
    Es hätte mich nicht überraschen dürfen, dass bei deiner letzten Klemme eine Frau im Spiel war.
    Ist das nicht immer so?
    Max’ verächtliche Worte und seine eigene Antwort darauf gingen ihm durch den Kopf, ein schwaches Lächeln zuckte um seine Lippen. Vielleicht würde sein Bruder ihn nicht mehr so vorschnell verurteilen, wenn es nicht um irgendeine Frau ging, sondern um Max’ eigene Braut.
    Während die hünenhaften Haremswachen des Sultans ihn immer tiefer in den Palast führten, ihre Hände ihn unpersönlich an den Armen gleich oberhalb des Ellbogens hielten, hoffte er, dass sein Gastgeber wirklich ein Mann war, der zu seinem Wort stand, und dass nicht ein Henker mit schwarzer Kapuze am Ende dieses Weges auf ihn wartete.
    Wenn er auf Farouks Thron gesessen hätte, wäre er am Ende versucht gewesen, genau so eine hässliche kleine Überraschung zu arrangieren. Clarinda so kühn für sich zu fordern war ein sorgsam kalkuliertes Wagnis gewesen, gefährlicher als jedes, das er je am Faro-Tisch oder in der Schlacht eingegangen war. Er hätte ebenso den Kopf und damit sein Leben verlieren können.
    Der Ausdruck, den er kurz in Farouks Augen gesehen hatte, den abgrundtiefen Schmerz, als der Sultan feststellen musste, dass er grausam betrogen worden war, zudem von einem Mann, den er für seinen Freund gehalten hatte, ließ ihn nicht los. Er hoffte nur, dass Clarinda den Preis wert war, den er damit für sie gezahlt hatte.
    Jeder Schritt brachte ihn näher zu seinem Schicksal, woraus auch immer das bestand. Er hätte versucht, sich gegen die Augenbinde zu wehren, aber er wusste, dass es keinem Mann mit Ausnahme des Sultans und seiner Eunuchen gestattet war, den Harem zu betreten und am Leben zu bleiben. Selbst mit der Augenbinde vor den Augen war es ihm nur gestattet, sich dieser geheiligten Festung weiblicher Reize über eine Reihe komplizierter Umwege und Geheimgänge zu nähern. Weder Farouk noch seine Wachen hatten Grund zu der Vermutung, dass er diesen Ort bereits einmal besucht hatte.
    Die Eunuchen konnten ebenso wenig wissen, dass er im Geiste jeden Schritt, den sie ihn führten, zählte und sich jedes Abbiegen genau einprägte. Diese Gabe hatte ihm schon oft gute Dienste geleistet. Mit ein wenig Glück würden er und Clarinda später, noch bevor die Nacht vorüber wäre, seine Schritte zurückverfolgen können.
    Der erstickende Geruch nach Weihrauch wurde mit jedem Atemzug, den er machte, stärker, was sein Gefühl von Desorientierung noch verstärkte. Ash wusste nicht, ob er erleichtert oder beunruhigt sein sollte, als die Eunuchen schließlich mit ihm stehen blieben und seine Arme losließen. Die Augenbinde wurde ihm abgenommen. Er blinzelte mehrmals rasch, und seine Augen gewöhnten sich erstaunlich schnell an das fahle Licht.
    Sie standen am Ende eines Korridors, der in einer einzelnen bronzebeschlagenen Tür mündete. Eine flackernde Öllampe hoch oben an der Wand warf unstete Schatten.
    Statt eines Henkers mit schwarzer Kapuze, der einen frisch geschärften Säbel schwang, warteten ein paar buckelige alte Frauen auf ihn, die ihn grüßten. Ash betrachtete sie argwöhnisch, aber sie lächelten ihn freundlich an und entblößten dabei ihren zahnlosen Gaumen. Ihre Blicke maßen ihn vom Kopf bis zu den Füßen, ihre schwarzen kleinen Knopfaugen musterten ihn mit unverhohlener Billigung, was ihn bereuen ließ, die landesüblichen Kleider gegen seine eigene Reithose und sein Leinenhemd eingetauscht zu haben.
    Er sah verstohlen hinter sich, nur um zu entdecken, dass seine Eskorte mit den Schatten verschmolzen war.
    Vielleicht war Farouk doch teuflischer, als er ihm zugetraut hatte. Vielleicht plante der Sultan, sich zu rächen, indem er ihn diesen lüsternen Greisinnen überließ, statt ihm zu erlauben, die Nacht in Clarindas Bett zu verbringen. Ein leiser Schauer durchlief ihn, als er sich vorstellte, was sie mit ihm anstellen könnten.
    Eine der Frauen griff nach seiner Hand, zog ihn

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