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Unwiderstehliches Verlangen

Titel: Unwiderstehliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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einer Tasse Kaffee ein.
    »Ich würde furchtbar gerne annehmen, aber gerade habe ich den Lastwagen die Straße raufkommen sehen und... Ah, da ist er ja schon!«
    Jackie blieb wie angewurzelt stehen, als Rey voller Energie und Leben auf die Straße zulief, die nach Eternity hereinführte. Eben tauchte dort der Lastwagen auf.
    »Ich glaube, da wird meine Hilfe gebraucht«, sagte Billy und lief seiner Kusine nach.
    Langsam folgte Jackie den beiden. Sie war völlig verwirrt. Was ging hier vor? Das Flugzeug, in dem Rey gelandet war, war eine Waco. So funkelnagelneu, daß sie gerade erst aus der Fabrik gekommen sein mußte. Und sie hatte ihrem Retter William erzählt, daß sie diesen Typ gern haben wollte. War es ein Zufall, oder steckte William dahinter?
    Als sie bei dem Lastwagen ankam, wurde er schon entladen. Man trug alles in das alte Hotel, das sie von Billys Vater gemietet hatte: ein Bett und Leinenwäsche, einen Sessel, zwei kleine Tische, Lampen, Anzüge und einen Garderobenständer. Das war alles so verwirrend, daß es Jackie eine Weile die Sprache verschlug. Sie zog Billy von den anderen weg und fragte: »Würdest du mir bitte sagen, was das zu bedeuten hat? Und würdest du bitte diesen Leuten sagen, daß sie keine Möbel mehr in mein Haus schleppen sollen? Ich bin ausreichend mit Möbeln versorgt.«
    Billy sah sie erstaunt an. »Ich dachte, das oberste Stockwerk steht noch leer. So ist es doch, oder? Das Stockwerk hast du doch nicht gemietet, stimmt’s?«
    »Nein, das stimmt. Aber dein Vater...«
    »Ach so, das weißt du noch gar nicht: Ich habe Dad das Hotel abgekauft. Er hat mir fünf Dollar dafür abgeknöpft. Ich wollte ihn auf einen Dollar runterhandeln, aber er ließ nicht mit sich reden. Zuerst wollte der alte Schurke sogar zehn Dollar haben. Aber schließlich habe ich mein Examen in Betriebswirtschaft nicht nur zum Spaß gemacht. Ich lasse mich auch von meinem Vater nicht übers Ohr hauen.«
    Es war bestimmt eine lustige Geschichte, aber Jackie war nicht in der Stimmung, irgend etwas lustig zu finden. »Würde es dir etwas ausmachen, wenn du mir genau erklärst, was hier vor sich geht?«
    »Ich hätte dich vermutlich erst um dein Einverständnis bitten sollen. Es ist ja schließlich dein Haus. Jedenfalls die unteren drei Stockwerke. Aber ich hatte keine Zeit, dich zu fragen. Ich mußte alles so schnell wie möglich in Gang setzen, damit wir recht bald zur Eröffnungsfeier einladen können. Ich halte es für besser, hier an Ort und Stelle zu wohnen. Sonst müßte ich ja jeden Tag extra von Chandler herfahren. Also habe ich Dad das Hotel abgekauft und Leute engagiert, die das oberste Stockwerk säubern und einrichten sollen. Die Möbel hat meine Mutter für mich aus der Dachkammer bereitgestellt und...«
    Sie schrie beinahe: »Jetzt halt mal einen Augenblick die Luft an! Was hast du denn mit der Eröffnungsfeier zu tun? Warum soll ich mich so hetzen? Und wieso sagst du dauernd >wir    Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, da wurde ihr alles klar. Vor ihr in der Sonne stand nicht der kleine Billy Montgomery, sondern William, ihr Retter! Der Mann, der sie aus dem Flugzeugwrack geborgen, der Mann, der so interessante Gespräche mit ihr geführt, der Mann, der ihr neuen Lebensmut eingeflößt und ihre Gedanken wieder auf die Liebe gelenkt hatte. Er war der Mann, von dem sie geschwärmt und geträumt hatte, der Mann, mit dem sie sich sogar eine gemeinsame Zukunft hatte vorstellen können.
    Sie hatte sich eingebildet, sich in diesen Mann verliebt zu haben. Und nun stellte sich heraus, daß er in Wirklichkeit nur ein groß gewordener kleiner Junge war.
    Wie peinlich das war! »Hier muß ein Irrtum vorliegen«, sagte sie. »Du wirst die Möbel wieder einladen und nach Chandler zurückfahren.«
    Mit gesenktem Kopf, damit er nicht sehen konnte, daß sie knallrot geworden war, wollte sie auf das Hotel zugehen, wo die Männer gerade einen kleinen Tisch durch den Eingang trugen. Aber William packte sie am Arm.
    »Jackie...«, begann er.
    »Hat man dir zu Hause nicht beigebracht, daß man ältere Personen immer höflich anzusprechen hat? Für dich bin ich immer noch Miss O’Neill.«
    Er ließ ihren Arm nicht los. »Ich finde, wir müssen noch mal darüber sprechen.«
    »Und ich finde, wir haben uns nichts mehr zu sagen. He!« rief sie einem Mann zu, der gerade aus dem Hotel kam und wieder zum Lastwagen gehen wollte. »Bringen Sie nichts mehr rein! Klein-Billy wird hier nicht einziehen.«
    Die Männer blickten auf

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