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Unwiderstehliches Verlangen

Titel: Unwiderstehliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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einmal gelacht worden. Sie hatten nur über Geld und Hypotheken geredet und wo man am preiswertesten Steaks kaufen kann. Später hatte der Mann sie gefragt, wie ihr der Abend gefallen habe, und sie sagte, daß die Leute, mit denen sie sich getroffen hatten, ihr... nun, ein wenig alt vorgekommen seien. Worauf der Mann pikiert erwidert hatte, seine Freunde seien jünger als sie. »Aber nur an Jahren«, hatte sie spitz entgegnet, und seitdem hatte sie nie wieder etwas von ihm gehört.
    Ihr Problem — das war also ein junger Mann. Ein sehr junger Mann namens William Montgomery. Sie mußte ihn loswerden. Er durfte nicht um sie sein, denn in seiner Nähe konnte sie sich nicht mehr auf sich selbst verlassen. In der Nacht, in der er sie aus dem Flugzeugwrack befreite, hatte sie sich zu ihm hingezogen gefühlt. Und heute vormittag wieder. Dasselbe Gefühl. Vielleicht lag es nur daran, daß sie seit so vielen Monaten männliche Gesellschaft entbehrt hatte, nachdem sie lange Jahre fast nur unter Männern gelebt hatte.
    War das wirklich der Grund? Sie glaubte es nicht. Nein, es war Billys Ernsthaftigkeit. Und daß er auch ausführte, was er ankündigte. Das war es, was ihn für sie so liebenswert machte.
    Zum Teufel, dachte sie, nach all den Jahren würde ich mich wohl auch in einen blauköpfigen Affen verlieben, wenn er nur seinen Ideen treu blieb und das, was er zu tun versprach, auch wirklich tat.

KAPITEL 4
    Ais Jackie eines Abends in die Geisterstadt fuhr, die ihre neue Heimat geworden war, sah sie Licht auf der Veranda, und weitere Lichter brannten im Haus. Ihr Herz tat einen Sprung. Dort wartete jemand auf sie. Das Haus war nicht mehr leer und kalt, sondern warm und einladend, weil dort noch ein anderer Mensch lebte.
    Dann gab sie sich einen Ruck. Nur nicht schon wieder diese romantischen Gefühle! Der Mann in dem Haus war nur ein Junge. Und außerdem ihr Geschäftspartner. Und sonst nichts. Leise, um ihn nicht auf sie aufmerksam zu machen, schloß sie die Wagentür und betrat das Haus. Es war von Essensdüften erfüllt, es war warm und hell — es war voller Leben. Nie war ihr das hübsche kleine Haus so einladend erschienen.
    Mit aufgekrempelten Hemdsärmeln stand er mit dem Rücken zu ihr vor dem Spülbecken und wusch das schmutzige Geschirr ab. Die kräftigen braunen Arme waren bis zum Ellbogen feucht vom Spülwasser. Einen Augenblick blieb sie, in seinen Anblick versunken, an der Tür stehen. Er war ein Bankfachmann, ein guter Betriebswirt und hatte den größten Teil seines Lebens die Nase in Bücher gesteckt. Dennoch besaß er einen athletischen Körper. Da sie in Chandler aufgewachsen war, wußte sie, daß die Montgomerys jede Art von Sport liebten. Sie ruderten und schwammen, sie ritten gern, sie kletterten über steile Felswände zu den Berggipfeln hinauf. Und wo andere das Auto benutzten, zogen sie es oft vor, zu Fuß zu gehen.
    Williams Körperbau zeugte davon, daß er ein Sportler war. Unter dem dünnen Baumwollhemd traten die Muskeln wie kleine Hügel hervor. Für Jackie war das eine Landschaft von großem Reiz. Die kräftigen Oberschenkel füllten prall die Hosenbeine, und ein festes Gesäß spannte sich unter dem Stoff. Jackie mußte die Hände auf die Hüften stemmen und die Finger fest schließen, sonst hätte sie der Versuchung nachgegeben, diesen muskulösen Rücken zu streicheln. Am liebsten hätte sie ihn von hinten umarmt, ihren Kopf an seine Schulter gelegt und darauf gewartet, daß er sich umdrehte und sie küßte.
    Immer noch mit dem Rücken zu ihr, fragte er sie: »Möchtest du eine Tasse Kaffee?« Sie fuhr zusammen. Wie lange wußte er schon, daß sie hinter ihm stand? Hatte er ihr Mienenspiel im Spiegelbild des dunklen Küchenfensters beobachtet?
    »Nein«, brachte sie flüsternd heraus und wandte sich ab. Sie verstand sich selbst nicht mehr. Natürlich hätte sie sich Kaffee einschenken lassen, sich zu ihm setzen und eine Unterhaltung beginnen sollen. Sie hatte ja jahrelang jeden Abend mit Männern zusammengesessen, mit ihnen über Flugzeuge gefachsimpelt oder sich über gemeinsame Bekannte, über Politik, oder was ihr gerade in den Sinn kam, unterhalten. Selten, daß sie dabei für irgendeinen von ihnen etwas anderes empfand, als daß er ein guter Kumpel war. Ganz gewiß hatte sie noch nie solche Gefühle empfunden wie William gegenüber.
    Worauf, fragte sie sich, beruht eigentlich so ein Gefühl? Wie kommt es, daß man sich mit einem Mann ungezwungen am Tisch unterhalten kann, und bei

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