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Unzaehmbares Verlangen

Titel: Unzaehmbares Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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ist der falsche Apparat«, murmelte Joel und drückte seinen Kopf noch tiefer in das Kissen. Er hatte die Arme und Beine so weit ausgebreitet, daß er fast das ganze Bett besetzte.
    Beim nächsten Klingelzeichen begriff Letty endlich. »Oh, es läutet in meinem Zimmer.«
    »Kümmere dich einfach nicht darum.«
    Doch Letty sprang nackt aus dem Bett und setzte die Brille auf. Dann zog sie sich rasch ihr Nachthemd über den Kopf und lief durch die Verbindungstür in ihr Zimmer.
    »Hallo?«
    »Guten Morgen, Letty. Hier spricht Victor Copeland. Ich hoffe, ich habe Sie nicht geweckt.«
    »Nein.« Blinzelnd setzte Letty sich auf die Bettkante. »Kein Problem. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich wollte Sie zum Frühstück einladen. Und ich möchte mich für das Verhalten meiner Tochter entschuldigen.«
    »Das ist nicht nötig.«
    »Bitte.« Victor seufzte. »Wir beide wissen, daß einiges auf dem Spiel steht, und ich bezweifle, daß wir eine Lösung finden können, wenn Joel Blackstone sich in Ihrer Begleitung befindet. Er haßt mich wie die Pest.«
    »Hören Sie, Mr. Copeland...«
    »Nennen Sie mich Victor. Ich muß mit Ihnen sprechen, Letty. Sie sind die neue Chefin von Thornquist Gear, und ich leite Copeland Marine. Wir sollten wie normale, vernünftige Menschen über unsere Geschäftsbeziehung reden. Denken Sie nicht, daß Sie mir das schuldig sind?«
    Letty bemerkte, daß Joel an der Tür stand. Er trug immer noch seine Jeans und warf ihr einen argwöhnischen Blick zu. Ihr war klar, daß Copeland recht hatte: Solange Joel bei ihr war, würde eine Geschäftsbesprechung mit Victor kaum problemlos verlaufen.
    »Also gut, Victor, treffen wir uns zum Frühstück. In vierzig Minuten?«
    »Ja, gern. Wenn Sie vom Motel aus hundert Meter nach links gehen, finden Sie ein kleines Cafe. Ich werde dort auf Sie warten.« Victor schwieg einen Moment. »Vielen Dank, Letty. Ich weiß das zu schätzen«, fügte er dann hinzu.
    »Dieser verdammte Mistkerl denkt, er könnte dich entwickeln«, sagte Joel leise.
    »Er will doch nur mit mir sprechen.«
    »Quatsch.«
    »Er verdient eine Chance, mir seinen Standpunkt zu schildern, bevor ich eine endgültige Entscheidung treffe, Joel.«
    »Du schuldest Victor Copeland überhaupt nichts. Außerdem sind die Würfel längst gefallen. Triff dich nicht mit ihm, Letty.«
    Sie verschränkte entschlossen die Arme vor der Brust. »Ich werde mir anhören, was er zu sagen hat, weil ich fair sein möchte; deshalb bin ich hierhergekommen. Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich auch gern für mich selbst sprechen.«
    »Ich werde dich begleiten.«
    »Es tut mir leid, Joel, aber das halte ich für keine gute Idee. In deiner Gegenwart könnte ich mir schwerlich ein objektives Bild von der Situation machen.«
    »Du kennst die Bilanzen. Die Lage ist eindeutig, und das weißt du auch.«
    Letty hob energisch das Kinn. »Ich werde mit ihm sprechen, Joel.« Sie fragte sich, wo die heftige Leidenschaft der letzten Nacht geblieben war.
    In dem Hotelzimmer herrschte plötzlich bedrückendes Schweigen.
    »Ganz wie du willst, Boß.« Joel stampfte zur Verbindungstür und schlug sie hinter sich zu.
    Letty war drauf und dran, hinter ihm herzulaufen und sich in seine Arme zu werfen. Sie wollte ihm sagen, daß es ihr leid täte, wollte ihn bitten, ihr die vertrackte Situation in
    Echo Cove zu erklären, damit sie ihm helfen konnte. Er sollte sie umarmen und berühren, wie er es letzte Nacht getan hatte.
    Entsetzt betrachtete sie sich im Spiegel, als sie erkannte, welche Richtung ihre Gedanken nahmen. Sie durfte nicht zulassen, daß Joel Blackstone ihr Verlangen nach Sex benutzte, um an ihre Firma zu kommen.
    Falls er dachte, er hätte sie nach den Ereignissen der letzten Nacht unter seiner Gewalt, dann täuschte er sich!
    Letty sprang auf und lief ins Badezimmer.
    Sie mußte sich eingestehen, daß es fantastisch gewesen war und daß sie sich heute morgen wie neugeboren fühlte. Aber sie hatte geglaubt, es wären ihre Befehle gewesen, die Joel willig befolgt hatte. Machte sie sich damit nicht selbst etwas vor?
    Seufzend stellte sie die Dusche an und hielt ihren Kopf unter den harten Wasserstrahl.
    Victor Copeland nahm seine Kaffeetasse in die Hand und musterte Letty aufmerksam. Das Cafe war um diese Zeit gut besucht, aber Copeland hatte die Bedienung um einen abgelegeneren Tisch gebeten.
    Beinahe alle Besucher hatten ihm respektvoll zugenickt, als er sich schwerfällig durch den schmalen Gang bewegte. Letty war das nicht

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