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Unzaehmbares Verlangen

Titel: Unzaehmbares Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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ungerechtfertigterweise zur Polizeistation geschleppt hat, ist mein Geschäftsführer. Ich bin über die Ereignisse nicht sehr glücklich.«
    Stan setzte eine mürrische Miene auf. »Ich auch nicht. Sehen Sie sich mein Lokal an. Joel kann es nicht schaden, eine Nacht im Gefängnis zu verbringen.«
    »Thornquist Gear wird für den Schaden aufkommen. Aber ich möchte noch etwas mit Ihnen besprechen, Stan.«
    »Ja?«
    »Ich habe erfahren, daß Sie Mr. Blackstone verklagen wollen.«
    »Zum Teufel, das werde ich.«
    »Vielleicht sollten Sie sich das noch einmal überlegen, Stan.« Letty kletterte auf einen Barhocker und legte ihre Tasche auf den Schoß. »Sie haben sicher die Gerüchte über Thornquist Gears Beteiligung an Copeland Marine gehört.«
    »Habe ich.«
    Letty lächelte betont freundlich. »Dann ist Ihnen wohl klar, daß sich ganz Echo Cove in einer äußerst delikaten Lage befindet.«
    »Delikate Lage? Sehr vornehm ausgedrückt.«
    »Danke. Nun, ich würde sagen, die Situation ist für alle hier sehr unsicher.« Letty hob die Hände. »Schon bald werden wichtige Entscheidungen getroffen, die das Schicksal der ganzen Stadt beeinflussen können. Als Inhaberin von Thornquist Gear hängt viel von mir ab.«
    Stan hörte auf, die Theke abzuwischen, und sah sie mißtrauisch an. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Nun, die Lage ist so heikel, daß selbst eine kleine Unstimmigkeit die Angelegenheit zum Kippen bringen könnte«, sagte Letty. »Im Augenblick scheint es mir nicht ausgeschlossen, daß ich Copeland Marine morgen früh um acht Uhr schließen lasse. Verstehen Sie, was ich meine, Stan?«
    »Sie drohen mir also?« fragte Stan empört.
    »Was denken Sie, wie die Copelands sich fühlen werden, wenn sie erfahren, daß Ihnen nicht einmal mehr Zeit zum Verhandeln bleibt? Und das nur wegen Ihnen, Stan.«
    »Verdammt, das ist Erpressung. Sie sind wirklich eine knallharte Geschäftsfrau.«
    »Danke.«
    Stan griff zum Telefon. »Ich werde Echler anrufen und ihm sagen, daß ich keine Klage erheben will.«
    »Eine weise Entscheidung, Stan. Ich verspreche Ihnen, das Unternehmen morgen früh nicht zu schließen. Und ich werde Victor Copeland gegenüber nicht erwähnen, wie sehr es mich verärgert hat, daß Sie meinen Geschäftsführer um Mitternacht ins Gefängnis gebracht haben. Was die Zukunft der Firma angeht, kann ich allerdings für nichts garantieren.«
    »Verdammt«, murmelte Stan und wählte mit zitternden Fingern die Nummer der Polizeistation.
    Als Letty wenige Minuten später das Lokal verließ, fuhr ein gelber Mercedes vor. Diana Escott stieg aus und funkelte Letty wütend an. »Was soll das Ganze? Haben Sie noch nicht genug Ärger verursacht? Wenn Sie die Firma meines Vaters vernichten wollen, dann tun Sie es doch endlich. Bringen Sie die Sache zu Ende, bevor es zu weiteren Gewalttätigkeiten kommt.«
    »Das wird nicht geschehen«, sagte Letty mit fester Stimme.
    »Sie wissen nicht, wovon Sie sprechen. Anscheinend ist Ihnen nicht bewußt, wie schlimm die Situation werden könnte. Führen Sie Ihre Pläne durch und verschwinden Sie von hier. Je eher die Angelegenheit vorüber ist, um so besser für alle Beteiligten.« Diana drehte sich um und betrat das Lokal.
    Letty wartete, bis die Tür sich wieder öffnete und Keith und Diana herauskamen. Sie stiegen in den Mercedes, ohne ein Wort miteinander zu wechseln.
    Rasch machte Letty sich auf den Weg zum Polizeirevier. Als sie eintrat, sah sie, wie Officer Echler gerade Joels Brieftasche und einige andere persönliche Gegenstände hervorholte.
    »Wen haben wir denn da? Meine Chefin persönlich.« Joel steckte seinen Geldbeutel in die Hosentasche und ging mit unbewegter Miene auf sie zu. »Ich habe gehört, du hast deinen Einfluß geltend gemacht. Wie fühlst du dich dabei?«
    Letty betrachtete den Bluterguß unter seinem linken Auge. »Mir scheint, du hast heute abend verloren.«
    »Wer behauptet das?«
    »Ich. Du hast dich mit Keith wegen seiner Frau geschlagen, das setzt dich ins Unrecht. Deshalb erkläre ich dich zum Verlierer. Können wir jetzt gehen?«
    Joel pfiff leise durch die Zähne. »Du bist ziemlich wütend, nicht wahr?«
    »Allerdings.« Letty wandte sich zur Tür und öffnete sie.
    Joel folgte ihr rasch die Stufen hinunter. »Warum hast du mich da herausgeholt, Letty?«
    »Ich versuche nur, das Image der Firma zu schützen.«
    »Das hätte ich mir denken können.« Joel ging eine Weile schweigend neben ihr her. »Du wirst deine Meinung wohl nicht ändern,

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