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Unzertrennlich

Unzertrennlich

Titel: Unzertrennlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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besprechen. Christines Kolleginnen haben eine Überraschung zu ihrem Geburtstag vor, mal sehen, was das wird.« Sie sah auf die Uhr. »Eigentlich müsste sie schon da sein.«
    Wie aufs Stichwort klingelte es an der Tür. Ines öffnete und Luise, in einer Hand einen Strauß Blumen, in der anderen die ›Kult‹, trat in den Flur.
    »Hallo, Ines, was riecht das hier gut, ist das Kuchen? Schön, dass das heute geklappt hat, die sind für dich.«
    Sie drückte Ines die Blumen in die Hand und folgte ihr in die Küche. Georg war aufgestanden.
    »Luise, grüß dich, das ist ja lange her.«
    »Stimmt, das letzte Mal haben wir uns bei Christines Geburtstagsessen, beim Italiener, gesehen.« Sie umarmten sich. »Das passt gut, dass du auch da bist.«
    Sie setzte sich an den Küchentisch und legte das Stadtmagazin in die Mitte. »Habt ihr denn schon diese zauberhafte ›Linda-Liebe‹-Kolumne eurer Schwester gelesen?«
    Georg nickte. »Selbstverständlich, die ist hier auch schon in Plastik verewigt.«
    Luise sah ihn verständnislos an. Ines klärte sie auf.
    »Ich hefte die Kolumnen ab und schiebe sie vorher in Klarsichtfolie. Georg findet das übertrieben.«
    »Wieso?« Luise sah Georg an. »Das ist doch gut, sonst vergilben sie und das sieht dann doof aus.«
    Georg verdrehte die Augen. Ines entfernte die Alufolie vom Käsekuchen und stellte Luise einen Teller hin. Während Luise Kuchen aß, erzählte sie den beiden von dem Gespräch bei ›Prüsse‹, von Christines augenscheinlicher Haltung hinsichtlich Frauenfreundschaften und Ruths Begeisterung, alte Freundinnen von Christine bis zu ihrem Geburtstag ausfindig zu machen.
    »Ruth hat schon gejubelt, als Christine ihr diese Kolumne geschickt hat. Sie sucht jetzt Linda Liebe.«
    Georg wirkte skeptisch. »Dazu müsst ihr erst mal rauskriegen, wen ihr überhaupt sucht. Vielleicht heißt Linda Liebe heute Linda Müller. Na, dann mal viel Glück beim Suchen. Und wer und wo sind die anderen?«
    Luise sah ihn an. »Genau 
das
 wollten wir von euch hören. Mit wem war Christine denn befreundet? Vor zwanzig und vor zehn Jahren?«
    »Antje, aber das kannst du vergessen«, sagte Ines und verzog das Gesicht.
    »Das weiß ich.« Luise wischte den Namen mit einer Handbewegung weg. »Die Geschichte kenne ich, aber genau darum geht es doch. Nur weil einen eine Freundin mal hintergangen hat, darf man doch nicht für immer misstrauisch sein. Antje war eine Ausnahme, es geht auch anders.«
    »Eine hieß Frauke. Sie waren beide in David Cassidy verliebt, saßen auf Christines Bett und kicherten wie die Blöden.« Georg dachte angestrengt nach. »Da muss Christine so zwölf gewesen sein, grässliches Alter. Ich war neun und habe mich schrecklich für sie geschämt. Dann gab es eine Gudrun, das war in derselben Zeit. Christine war mit ihr reiten. Und, ach ja, Dani, mit der hat sie zusammengewohnt. Da waren sie Mitte zwanzig.«
    »Christine hat jahrelang Handball gespielt.« Ines grübelte ebenfalls. »Sie hat eine Zeit lang auch eine Mannschaft trainiert, mit einer Freundin zusammen. Die hieß… genau, Lena. Den Trainerschein hat Christine an meinem 18.Geburtstag gemacht, da war sie also 25.Und Lena war ein oder zwei Jahre älter.«
    Luise holte ein Notizbuch aus ihrer Tasche. »Ich wusste, euch fällt was ein.«
    Ihre Stimme klang begeistert.
    Ines stützte ihr Kinn in die Hand. »Warte mal, Luise, ich weiß keinen einzigen Nachnamen. Du, Georg?«
    Ihr Bruder schüttelte langsam den Kopf. »Frauke… Schröder oder Schneider? Und das war alles woanders. Flensburg, Hamburg, Bonn, Cuxhaven. Dani wohnte mal in Wien und war noch auf Christines Hochzeit. Sie hatte ganz lange Haare. Und Gudrun hatte ein Pferd. Klar, das braucht man ja auch zum Reiten. Mehr fällt mir nicht ein. Tut mir leid.«
    Luise seufzte. »Das gibt es doch nicht, Ines, Georg, denkt doch mal nach.«
    »Lena ist 1,90Meter groß und hat die meisten Tore geworfen. Und ist irgendwann aus Cuxhaven weg gezogen. Christine war da schon mit Bernd verheiratet. Ich weiß aber nicht, wohin. Ich war in der Zeit nicht so häufig bei Christine. Hm…«
    Die drei sahen sich ratlos an. Ines stand plötzlich auf.
    »Ich rufe unsere Mutter an. Sie hat ein Mordsgedächtnis, vielleicht fallen ihr ja die Nachnamen ein.«
    Zur selben Zeit, ein paar Straßen weiter, saß Christine in der Redaktion der Frauenzeitschrift ›Femme‹. Die selbstbewusste blondierte Empfangsdame hatte sie in einen kleinen Warteraum geleitet, ihr einen Espresso und einen

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