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Unzertrennlich

Unzertrennlich

Titel: Unzertrennlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Schreibtisch und telefonierte. Als sie Gabi in der Tür stehen sah, deutete sie auf den zweiten Stuhl und legte den Zeigefinger auf die Lippen.
    »Ich finde es super, Christine.« Sie zwinkerte Gabi zu. »Das ist doch eine Riesenchance für dich… Natürlich kannst du das. Stell dir vor, alle vierzehn Tage eine bundesweite Kolumne… Ach, die haust du doch an einem Abend in der Woche zusammen. Hat sie ›Linda Liebe‹ gelesen?… Hat sie und fand sie toll. Klar. Dann mach doch gleich mehrere Kolumnen über deine Freundinnen.«
    Sie sah Gabi verschwörerisch an. Gabi verdrehte die Augen und deutete mit der Hand das Durchschneiden ihrer Kehle an. Ruths Gesichtsausdruck wirkte gleich darauf enttäuscht.
    »Findest du langweilig? Och, ich weiß nicht. Auch gut. Also, Christine, ich muss auflegen, ich habe noch eine Besprechung. Einen schönen freien Nachmittag, bis dann.«
    »Meine Güte, Ruth, noch auffälliger geht es wohl nicht, mehrere Kolumnen über deine Freundinnen. Toll. Frag sie doch gleich nach den Namen. Also ehrlich!« Sie sah Ruth mit einem vorwurfsvollen Blick an. »Ich habe es schon gehört, das mit der ›Femme‹ hat Mathias mir in der Kantine erzählt. Ist ja super.«
    »Finde ich auch.« Ruth schob Papierstapel in ihre Tasche. »Und du?« Sie sah Gabi an. »Hast du was gefunden?«
    Gabi schüttelte den Kopf. »Nichts, im Internet war ich erfolglos, keine Linda Liebe, keine Schlachterei Liebe. Luise wollte heute zu Ines. Vielleicht bekommt sie was raus.«
    »Hoffentlich, so viel Zeit haben wir bis November auch nicht mehr. Also, ich muss los, wir sehen uns.«
    Sie rauschte an Gabi vorbei, die ihr irritiert nachsah. Sie hoffte nur, dass Madame sich auch auf die Suche begab und nicht nur ihre Mitstreiterinnen antrieb.
    Ines hatte inzwischen die Nummer ihrer Eltern gewählt und sah, während sie das Freizeichen hörte, zwischen Luise und Georg hin und her.
    »Schmidt.«
    Ines stellte das Telefon auf Lautsprecher, damit die anderen zuhören konnten.
    »Hallo, Mama, ich bin es. Sag mal, du hast doch so ein gutes Gedächtnis. Weißt du noch, wie Frauke mit Nachnamen hieß?«
    »Was für eine Frauke?«
    Georg stöhnte auf und simulierte einen Zusammenbruch. »Na, das geht ja gut los.«
    »Ines, war das mein Sohn? Wenn ja, sag ihm, er hat ein Hemd hier auf Sylt liegen lassen, da kriege ich die Flecken nicht raus.«
    Georg sah hoch und redete laut in Richtung Telefon. »Da waren überhaupt keine Flecken drin.«
    »Ach so. Dann hab ich das wohl verfärbt. War es teuer?«
    Ines gebot Georg zu schweigen. »Mama, hör mal zu, wir suchen alte Freundinnen von Christine, die eine hieß doch Frauke, sie hatte ganz viele Locken, das war in der David-Cassidy-Zeit. An die musst du dich noch erinnern.«
    »David Cassidy. Ja, stimmt, der spielte in einer Fernsehserie mit, ›Partridge Familie‹ oder so. Die Mutter von ihm spielte Shirley Jones. Die mochte ich gern. So eine Blonde.«
    Georg mischte sich wieder ein. »Um die geht es aber nicht, Mama, wir wollen den Nachnamen von Frauke. Und das Hemd war von Boss.«
    »Echt? So teure Hemden kaufst du? Du hast ja recht, die sitzen auch besser. Wieso brüllst du denn so? Wartet mal, Frauke, die Mutter von ihr war komisch, glaube ich, das fällt mir so schnell jetzt auch nicht ein. Wie hieß die denn? Erdmann oder Erdemann, nein, das war Marie, die hieß Erdmann.«
    Luise riss die Augen auf. »Welche Marie?«
    »Wer ist denn da noch?«
    »Luise, hallo, Frau Schmidt.«
    »Luise, geht es gut? Marie war eine Freundin von Christine, sie sind zusammen zur Tanzstunde gegangen. Das war so eine Süße. Eigentlich hieß sie Annemarie, aber alle haben nur Marie gesagt. Die Eltern von ihr machen immer auf Sylt Urlaub, ich sehe sie manchmal, aber die Mädchen sehen sich gar nicht mehr. Wieso wollt ihr das denn wissen? Ist Christine vermisst oder entführt worden?« Sie kicherte. »Ich glaube nicht, dass sie sich bei Frauke versteckt hält. Glaubt ihr das?«
    Ines’ Stimme klang tadelnd. »Mama, sei mal ernst. Wir wollen alte Freundinnen von Christine suchen, als Überraschung zu ihrem Geburtstag.«
    »Das macht man doch erst, wenn jemand siebzig wird.«
    »Mama!«, rief Georg ungeduldig. »Denk einfach mal über die Jugendfreundinnen deiner Tochter nach, o. k.? Guck die alten Bilder durch, da fallen dir bestimmt wieder ein paar Namen ein.«
    »Ja doch, Georg, du hast eine ganz nervöse Stimme, arbeitest du zu viel?«
    Georg stöhnte und legte die Stirn auf den Tisch.
    Vielleicht hatte

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