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Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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zu Daniels Souterrainwohnung erreichte und vor seiner Tür zusammenbrach. Ich sank auf den Zementboden und zitterte wie das hellorange Espenlaub, das das Haus umgab. Mein Herz pochte so heftig, dass ich glaubte, es würde gleich in meiner Brust explodieren. Ich war noch nie so weit und so schnell gelaufen. Der schreckliche Schmerz in mir verkrampfte meine Muskeln wie in einem Todeskampf.
    Die Tür wurde geöffnet, und ich hörte, wie Daniel meinen Namen sagte, als er mich in seine Arme nahm. »Gracie, was machst du hier? Ist alles in Ordnung?«
    Ich wollte, dass Daniel diesen Schmerz in mir linderte, wollte beweisen, dass Gabriels Meinung über mich falsch war, doch es reichte mir nicht, Daniels Stimme zu hören und sein Gesicht zu sehen. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und vergrub meine Finger in seinem struppigen Haar. Ich küsste seine Wange, küsste ihn auf das Kinn und dann hinter sein Ohr.
    »Oh, ich freue mich auch, dich zu sehen«, murmelte er. »Was ist mit dir los …?«
    Ich presste meine Lippen auf seinen Mund und küsste ihn mit solcher Macht, dass er rückwärts in seine Wohnungstolperte. Mit dem Fuß stieß ich die Tür zu, dann ließ ich meinen Rucksack fallen und drückte mich fest an Daniel. Ich bedeckte ihn mit Küssen, sog mit jedem schweren Atemzug seinen Mandelduft ein, doch es war noch immer nicht genug. Nicht genug, um den Schmerz abzutöten.
    Ich küsste ihn noch intensiver. Meine Hände fuhren an seinen Armen entlang und ertasteten die Stärke seiner Muskeln unter dem Hemd. Daniels Umarmung wurde fester, als er meinen Kuss erwiderte. Seine Hände streichelten meinen Rücken, dann zog er mir die Jacke von den Schultern. Ich sackte zusammen. Seine Hände waren an meiner Taille, hielten mich dann an den Hüften fest.
    In seiner Berührung konnte ich das Verlangen nach mir spüren, doch es war noch immer nicht genug, um den Schmerz zu lindern. Noch immer brauchte ich mehr. Ich verstärkte meinen Kuss und benutzte mein Körpergewicht, um ihn zum Bettsofa zu manövrieren, das nur ein paar Meter hinter uns stand.
    Daniel hielt inne, als seine Kniekehlen den Rand der Matratze berührten. Er zögerte, als ich meinen Druck verstärkte. Er löste die Lippen von meinem Mund und flüsterte: »Was hast du vor, Grace? Ich dachte, wir wollten noch warten.«
    Du kannst nicht mehr warten.
    »Ich kann nicht mehr warten«, sagte ich, die Stimme in meinem Kopf wiederholend.
    Ich schob Daniel weiter. Seine Knie wurden weich und er setzte sich auf die Bettkante. Ich kletterte auf seinenSchoß, küsste ihn leidenschaftlich, ließ meine Finger über die Knöpfe seines Hemds streichen und seine Brust- und Bauchmuskeln unter dem Stoff ertasten.
    Der Schmerz in meinen Muskeln wogte plötzlich wie eine Art fremde Energie durch meinen Körper. Ich spürte, wie sie mein Herz umschloss und wie eine gekrallte Hand zudrückte. Dieses Gefühl hatte ich vorher schon einmal verspürt. Ich wusste, was es bedeutete. Etwas anderes übernahm die Kontrolle.
    Ein kleiner Teil meines Gehirns befahl mir aufzuhören, befahl mir abzubrechen, bevor es zu spät war – doch ich konnte nicht. Ich wollte Daniel mehr als alles, was ich zuvor begehrt hatte.
    Ich brauchte ihn.
    Dann verschling ihn doch!
, brüllte die fremde Stimme in meinem Kopf.
    Und bevor ich wusste, was geschah, hatte ich die Zähne gefletscht und meine Hände zerrten kratzend an Daniels Kragen. Ich zerriss sein Hemd, sodass die Knöpfe durch die Luft flogen. Ich konnte spüren, wie Daniel nach meinen Händen fasste, konnte hören, wie er mich zu beruhigen versuchte, aber das ließ mich nur umso wilder nach ihm greifen. Es schien, als beobachtete ich mich selbst aus der Zimmerecke heraus. Ich konnte nichts dagegen tun, dass ich mich wie ein Monster verhielt.
    »Stopp!«, brüllte Daniel. Er packte meine Schultern und stieß mich von sich herunter. Ich landete neben ihm auf dem Bett. Er sprang von der Matratze auf und seine Arme nahmen eine Verteidigungshaltung ein. Er war bereit zukämpfen, wenn es nötig war. »Beruhige dich, Grace. Du bist nicht du selbst. Reiß dich zusammen.«
    Ich rollte zur Seite und keuchte in seine Bettdecke hinein. Mein Körper zitterte und bebte, so als ob irgendetwas unter meiner Haut versuchte, sich den Weg an die Oberfläche zu erkämpfen. Ich schrie und fasste nach meinem Hals auf der Suche nach dem Mondstein. Er war nicht da.
    »Wo ist er, Grace?«, fragte Daniel. Seine Stimme klang eindringlich. »Wo ist dein Mondstein?«
    »Mein

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