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Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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sah aus, als wollte sie dem armen Kerl kurzerhand eine bärige Umarmung verpassen.
    Talbot hob seine Hände. »Kein Problem. Dafür bin ja da.«
    »Mach’s gut!« April winkte ihm zu, während ich sie weiter zum Auto zog.
    »Hey, Grace Divine?«, rief Talbot mir nach.
    Ich blickte mich zu ihm um. »Ja?«
    »Wir sehen uns.«
    »Okay«, erwiderte ich, ohne zu wissen warum. Ich würde ihn ganz bestimmt nie wiedersehen.
    Im Auto
     
    »Er würde echt total gut zu dir passen!«, platzte April heraus, sobald wir von der Bordsteinkante gerollt waren.
    »Wovon redest du?« Ich blickte in den Rückspiegel und sah Talbot wie einen Wachposten auf dem Gehweg stehen. Er hatte es offenbar völlig ernst gemeint, als er sagte, er wolle uns im Auge behalten, bis wir weggefahren waren. »Ich habe bereits einen Freund.«
    »In Ordnung, ich muss zugeben, dass Daniel verdammt scharf ist. Aber Tal ist ein köstlicher neuer Leckerbissen, findest du nicht?« Sie zitterte wieder auf diese typische April-Art. »Hast du gesehen, wie die anderen Typen quasi vor ihm weggerannt sind?« Sie quiekte wie ein kleines Hündchen und ließ sich dann mit einem dramatischen Seufzer auf ihrem Sitz zurücksinken.
    »Ähm, also du kannst dich meinetwegen gern an den Jungen ranschmeißen. Ich wende die Karre, dann kannst du ihn nach seiner Telefonnummer fragen.«
    »Nein!« April saß plötzlich kerzengerade da. Ihre Augen waren riesengroß, so als hätte sie bei der bloßen Vorstellung einen Heidenschreck bekommen. Sie konnte zwar manchmal flirten, wurde aber normalerweise feige wie mein alter Cockerspaniel, wenn sich wirklich was miteinem Jungen abzeichnete. »Wag es bloß nicht! Außerdem hatte er sowieso nur Augen für dich.« Sie stupste mich an. »Grace Divine«, sagte sie mit tiefer Stimme, »wir sehen uns.«
    Die Hitze schoss mir ins Gesicht und ich drehte den Kopf zur Seite, bevor sie mein Erröten bemerken konnte. Es hatte nichts zu bedeuten und ich wollte nicht, dass sie sich womöglich über mich lustig machte.
    Gerade, als ich dachte, dass April schon vergessen hatte, weshalb wir überhaupt in den Club gegangen waren, seufzte sie wieder und blickte starr aus dem Fenster. »Ist auch egal. Jude ist der einzige Junge, an dem mir was liegt.«
    Wir hatten an einer roten Ampel ungefähr drei Blocks weiter angehalten und Talbot war inzwischen aus meinem Rückspiegel verschwunden. Beim Blick geradeaus durch die Frontscheibe bemerkte ich eine lange Reihe geparkter Motorräder vor einer Kneipe namens Knuckle Grinders. Eines davon, eine schwarz-rote Honda Shadow Spirit, erinnerte mich an Daniels Motorrad.
    »Ja, ich weiß, was du meinst«, sagte ich. »Ich habe auch den besten Jungen abbekommen, der da draußen rumläuft.«
    April machte ein unbehaglich klingendes Geräusch und veränderte ihre Sitzposition. Nach einer Sekunde fragte sie: »Glaubst du, dass Daniel sich wirklich verändert hat?«
    Die Ampel wurde grün und ich fuhr über die Kreuzung. Ich blickte kurz noch einmal zu der Honda vor der Kneipe. Sie sah Daniels Motorrad wirklich sehr ähnlich. Aberes war sehr unwahrscheinlich, dass er sich zufälligerweise bloß drei Blocks vom Depot entfernt in einer Kneipe aufhielt. Es war unwahrscheinlich, dass er sich
überhaupt
in einer Kneipe aufhalten würde. Abgesehen davon lag er krank zu Hause im Bett. »Was meinst du damit?«, fragte ich April.
    »Die ganzen Dinge, die mir Jude über Daniel erzählt hat, was er alles getan hat. Wer … Was … er mal war. Hast du keine Angst, dass er plötzlich wieder so wird wie früher?«
    »Ich weiß, dass das nicht geschehen wird«, antwortete ich. »Es ist rein körperlich völlig unmöglich. Er wurde von dem Wolfsfluch geheilt, der ihn damals in ein Monster verwandelt hat.«
    »Aber die anderen Sachen. Du weiß schon, die Dinge, die er getan hat, noch bevor er zum Werwolf wurde. Jude meinte, er wäre vor dieser Zeit ganz schön fertig gewesen. Drogen, Alkohol, Streitereien und so was.«
    »Das geschah alles durch den Einfluss des Wolfs. Er wurde ja mit diesem Fluch geboren. Der Wolf war immer in ihm und trieb ihn an, die falschen Dinge zu tun.« Immerhin dachte ich so darüber. Wahrscheinlich war es auch möglich, dass Daniel selbst ein paar der Entscheidungen getroffen hatte. Doch das spielte keine Rolle mehr. »Ich weiß, dass er diesen Weg nicht wieder beschreiten wird. Wir haben für seine Rettung zu viel geopfert. Er wird sich niemals davon abwenden … von mir abwenden.«
    »Meine Mom sagt, dass die

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