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Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition)

Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition)

Titel: Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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sein: Wir hatten kaum unser Essen bestellt, als sie auch schon im Mittelpunkt des Geschehens stand und lebhaft von ihrem Ausflug nach Hollywood erzählte, wo sie letzten Sommer mit ihrem Vater gewesen war. Brett Johnson und Greg Divers lagen ihr praktisch zu Füßen, doch als Jude zur Tür reinkam, ließ sie die beiden augenblicklich links liegen und ging zu ihm hinüber. Nach wenigen Minuten saßen die beiden zusammen in einer Nische in der Ecke. April tätschelte ihm einfühlsam die Hand, während er vertraulich und leise mit ihr redete.
    »Wow.« Pete zog seinen Stuhl zu mir heran. »Ich kann’s kaum glauben, dass sie seine stoische Schale geknackt hat.« Er deutete mit seiner Limo-Dose auf Jude. »Ich hab den ganzen Tag kein Wort aus ihm rausgekriegt. Überhaupt benimmt er sich schon fast eine Woche lang ziemlich seltsam.«
    »Ich weiß, was du meinst«, sagte ich und spielte mit dem unberührten Sandwich auf meinem Teller.
    »Alles okay bei dir?«, fragte Pete.
    »Ja, ich will nur einfach nicht mehr traurig sein.« Das Komische war dabei, dass ich mich eigentlich nur in denpaar Minuten nicht traurig oder verletzt gefühlt hatte, in denen ich mit Daniel zusammen war. Aber das lag bestimmt nur daran, dass er so verdammt nervtötend war.
    Pete öffnete seine Limo-Dose. »Also, mir hat’s neulich auf alle Fälle Spaß gemacht«, sagte er mit einem leichten Zögern in der Stimme, als ob es sich dabei um eine Frage handelte.
    »Mir auch«, sagte ich, wenngleich ich den Freitagabend nicht unbedingt als ›spaßig‹ bezeichnet hätte.
    »Übrigens werde ich demnächst noch aufs Bowling zurückkommen«, sagte Pete mit einem Grinsen. »Da kann ich dann immerhin beweisen, dass meine sportlichen Fähigkeiten besser sind als mein Talent zum Autoreparieren.«
    »Schön«, erwiderte ich und starrte auf meinen Teller. »Aber lass mir etwas Zeit, ja?«
    Petes Grinsen wurde schmaler. »Oh … äh, ja klar.« Er machte Anstalten zu gehen.
    »Weißt du, zur Zeit ist alles ein bisschen verrückt«, sagte ich schnell. »Maryanne und Thanksgiving und überhaupt. Ich hab momentan einfach keine Zeit für … äh … ein Date.« Ich versuchte zu lächeln. »Aber ich freu mich trotzdem drauf.«
    »Ich nehm dich beim Wort«, gab er zurück.
    »Wir sehen uns im Chemieunterricht.« Ich sprang von meinem Stuhl auf. »Da werde ich mich dann wohl an deiner Schulter ausweinen, wenn wir die Prüfungsergebnisse bekommen«, sagte ich. Dann zog ich los, um meine beste Freundin von meinem Bruder loszueisen.
     
    Fünfte Stunde
     
    »Jude hat mich für heute Nachmittag zum Kaffee eingeladen!«, platze April heraus, als wir die Straße vor der Schule überquerten.
    »Wie schön.« Ich lief weiter und bewegte die Füße im Takt des zirpenden Signals der Fußgängerampel.
    »Das ist alles?« April trottete hinter mir her. »Solltest du nicht ausflippen und vor lauter Glück mit mir in die Luft springen?« Sie fasste mich am Ärmel. »Bist du sauer auf mich?«
    »Nein.« Ja. »Ich freue mich für dich.« Nein. »Es ist nur, dass …« Du solltest
meine
beste Freundin sein. »Jude benimmt sich in letzter Zeit ziemlich seltsam. Irgendwie scheint gerade jetzt nicht der richtige Zeitpunkt zu sein, dass du versuchst, seine Freundin zu werden.«
    »Oder vielleicht braucht er gerade jetzt ganz besonders eine Freundin«, erwiderte sie mit aufgeregtem Trällern. »Komm schon, Grace. Freu dich ein bisschen für mich. Du bist mit Pete ausgegangen, und er ist einer von Judes besten Freunden.« Sie lächelte unschuldig und etwas dämlich.
    »Außerdem trinken wir nur Kaffee.«
    Ich lächelte.
» Nur
Kaffee, hm?«
    »Na gut, die echt supertollste Tasse Kaffee, die ich je trinken werde!« April stellte sich auf die Zehenspitzen. »Komm schon, freu dich für mich.«
    Ich lachte. »Na gut, ich freu mich.«
     
    Wir betraten die Klasse ein paar Minuten vor dem Klingeln.
    Daniel saß zurückgelehnt auf seinem Stuhl und riss Skizzenpapier in feine Streifen, die er zu kleinen Kügelchen zusammenrollte. Ich musste an ihm vorbeigehen, um an meinen Werkzeugbehälter zu kommen. Ich hatte ihm den Rücken zugekehrt, als ich spürte, wie etwas leicht gegen meinen Kopf stieß und neben meinem Fuß landete.
    »Hey, Grace!« Daniels Ruf klang wie Bühnengeflüster.
    Ich ignorierte ihn und kramte in meinem Behälter. Ein weiteres Papierkügelchen traf mich und blieb in meinen Haaren hängen. Lässig entfernte ich es.
    »Graa-ciee!«, heulte er wie eine Hyäne auf Beutezug.
    Ich

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